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Archiv 20. Februar 2013

Nicht nur Inselträume

Der größte Inselstaat der Welt, Indonesien, ist diesjähriges Partnerland der bauma. In der Republik, die am Äquator liegt, leben 238 Millionen Menschen, in nur drei Staaten der Welt leben mehr.

In keinem anderen Staat leben mehr Moslems, denn fast alle Einwohner, nämlich 200 Millionen, gehören diesem Glauben an.

Das Bruttoinlandsprodukt betrug im letzten Jahr 928 Mrd. US-Dollar, 6 % mehr als im Jahr zuvor. Diese Steigerung ist seit mehreren Jahren konstant und auch die Zukunftsaussichten bleiben bei dieser Größenordnung. McKinsey prognostiziert, dass das Land bis 2030 zur siebtgrößten Wirtschaftnation der Welt aufsteigen wird. Dieses Wachstum ist im Gegensatz zu anderen asiatischen Staaten nicht exportgetrieben sondern durch den privaten Konsum und Investitionen verursacht. Die Investitionen stiegen in den Jahren 2010 bis 2012 real um jeweils über 8 % zum Vorjahr. Neben ausländische Investoren, die auf die Bedürfnisbefriedigung des inländischen Marktes abzielen, spielen auch die staatlichen eine zunehmende Rolle. Der Staatshaushalt 2012 sah eine Steigerung der staatlichen Investitionen von über 30 % vor, da die schwache Infrastruktur das größte Hindernis für ein stärkeres Wachstum der Wirtschaft bildet.

Indonesiens Regierung will bis 2025 nach Vorgaben ihres Masterplans fast 190 Mrd. US$ in den Ausbau der Infrastruktur investieren: in den Energiesektor (40 %) sowie neue Straßen und Schienenwege (jeweils 20 %). Das Thema Wasserwirtschaft spielt darin keine Rolle. Letzteres ist umso verwunderlicher als die Kanalisation den meisten Städten des Landes veraltet oder viel zu klein dimensioniert ist. Oft stehen die Straßen nach einem kräftigen Regenguss komplett unter Wasser und der Verkehr bricht daraufhin zusammen. Da steuerliche oder andere finanzielle Anreize für eine private Beteiligung an den 24 PPP-Projekten „mit hoher Priorität" des Masterplans fehlen und die Rechtslage bei den Projekten oft ungeklärt ist, bestehen Geschäftschancen für ausländische Firmen weniger bei der Durchführung von Bauvorhaben als bei der Lieferung von Maschinen und Ausrüstungen.

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