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Naturschutz

Plattenbau für Schwalben

Holemans hat eine künstliche Steilwand für Uferschwalben-Nester gebaut.

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Ein Experiment der besonderen Art unternahm Holemans Niederrhein dieses Frühjahr am Ufer der Abgrabung „Reeser Meer/Norderweiterung” in Rees-Bergswick. Das Unternehmen errichtete eine künstliche Steilwand aus Beton am Seeufer und brachte eine Vielzahl von Bohrlöchern darin an. Der Zweck dieser Baumaßnahme: Ein neues Wohnungsangebot für Uferschwalben sollte entstehen.

Wohnungsbau-Experiment ist geglückt

Die Hoffnung von Rekultivierungsfachfrau Beate Böckels, die das Wohnungsbau-Experiment gemeinsam mit ihrer Mitarbeiterin Ilka Ufert ausgeheckt hatte, ging auf: Die Uferschwalben nahmen das Angebot an und errichteten eifrig Brutnester für ihren Nachwuchs. Die geschützte Vogelart hatte sich in der Vergangenheit immer zufällig entstandene Steilwände an Sandhalden für ihren Nestbau ausgewählt. „Nun haben wir künstliche Nistwände gebaut, und die waren nach kurzer Zeit komplett besetzt!” freut sich Beate Böckels.

Schwalben-Heimat soll bleiben

Mit den künstlichen Nistwänden schafft Hole-
mans eine Perspektive für die Uferschwalben für die Zeit nach dem Ende der Gewinnungsarbeiten in der Norderweiterung. „In einer aktiven Abgrabung befinden sich immer irgendwo auf dem Gelände Steilhänge”, erläutert Beate Böckels. „Wenn wir hier fertig sind, wird das nicht mehr so sein”. Ohne die künstlichen Nistwände verlören die Uferschwalben ihr Zuhause.

64 Bohrlöcher für Niströhren

Die Wände bestehen aus Betonfertigteilen. Der gesamte „Plattenbau” ist etwa 10 m breit und
2 m hoch und liegt direkt am Seeufer. Der Bereich hinter den Betonwänden wurde mit Sand aufgefüllt, den Abschluss bildet eine Böschung aus Mutterboden. Die akrobatischen Uferschwalben nutzen die vorgebohrten Eingänge und bohren ihre Niströhren in den dahinter liegenden Sand. Die ersten Jungvögel konnte man im Juni besichtigen. (Claudia Kressin)

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