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Fachtagung

Praxis und Passwörter beim ForumMIRO

Beim ForumMIRO 2019 in Berlin ging es wieder praxisnah zu. Die Festansprache hielt der IT-Experte Leon Klein, der sich mit Cyberkriminalität auseinandersetzte.

Inhaltsverzeichnis

Stolz hält Eberhard Schütz sein „Waschmaschinchen“ in die Kamera. Der Geschäftsführer der Firma Van der Graaf ist regelmäßig beim Forum MIRO als Aussteller dabei, um über Trommelmotoren zu informieren. Auf der bauma durften wir bereits Bekanntschaft machen mit dem sich unentwegt drehenden runden Ding, das zwar viele Besucher für eine Waschmaschine hielten, das sich aber bei näherem Hinsehen als Modell eines Trommelmotors aus Plexiglas entpuppte. Eine Miniaturausgabe durfte nun im Handgepäck mit nach Berlin reisen und erhaschte dort nicht weniger Aufmerksamkeit. Schütz überlegte schon, ob er das gute Stück zum Schutz vor Kidnapping nicht lieber ankleben sollte. Doch er entschied sich dann doch lieber für ein wachsames Auge.

Praxisbezug zieht Besucher an

85 Aussteller und 560 Teilnehmer konnte der Veranstalter Geoplan nach Berlin zum Forum locken. Der hohe Praxisbezug in den Workshops und die Fachausstellung dürften als Besuchermagnet gewirkt haben. Zu den Ausstellern zählte auch die Praxis EDV-Betriebswirtschaft- und Software-Entwicklung AG. Auf besonderes Interesse stießen die ERP-Software WDV-2020 und die hier integrierte Umstellung auf papierlose Lieferscheine. „Wir arbeiten bereits seit 2008 mit der WDV-Software, die bei uns im operativen Geschäft sehr gute Dienste leistet – insbesondere bei der Disposition unserer LKW-Flotte“, berichtet Sebastian Möllers, Prokurist der Albert Bergschneider GmbH aus Ibbenbüren. „Derzeit drucken wir noch alle unsere Lieferscheine aus und geben sie unseren Fahrern mit. Mit Hilfe der Praxis EDV wollen wir diese Abläufe demnächst digitalisieren.“ Auch Jens Eckhoff, geschäftsführender Gesellschafter der Güstrower Kies + Mörtel GmbH aus Krakow am See ist von der WDV überzeugt: „Wir haben alle Waagen an unseren sechs Standorten digital an die Hauptverwaltung angeschlossen. Auch in zwei Radladern wurde dieses System bereits installiert.“

Strom vom Baggersee

Ein Klon seiner selbst wäre manchmal ganz praktisch. So hätte man mehrere der parallel verlaufenden Workshops gleichzeitig verfolgen können. Da die Forschung noch nicht soweit ist, blieb also nur die Qual der Wahl. Kieswerksbetreiber Armin Ossola konnte eine Wahl für sich gewinnen. Er berichtete gemeinsam mit Boris Heller, Leiter Projektentwicklung bei Erdgas Südwest, über seine schwimmende Photovoltaik-Anlage in Renchen, mit der er sein Kieswerk mit Strom versorgt. Mit der 750 KW starken und deutschlandweit größten Anlage dieser Art ist er in der Lage, einen Teil seines Strombedarfs für schwere Geräte selbst vor Ort zu erzeugen und zu verwenden. Dabei spart er etwa 560.000 Kilogramm schädliches CO2 pro Jahr ein. Boris Heller: „Das Beispiel der Ossola GmbH zeigt, was dezentrale Stromversorgung leisten kann. Die Sonne scheint in diesem Fall genau dann, wenn er die Energie am meisten benötigt – nämlich dann, wenn die Kiesproduktion besonders groß ist.“ Wird der grüne Strom nicht verbraucht, fließt er in das öffentliche Netz und wird von Erdgas Südwest direkt vermarktet. „Das Projekt wurde bei der Bevölkerung durchweg positiv aufgenommen“, berichtet Ossola. Die Idee sei vor drei Jahren entstanden, die Genehmigung habe etwa ein Jahr gedauert.

Festvortrag und Wahlen

In guter Tradition findet parallel zum Forum MIRO die Jahresmitgliederversammlung des Bundesverbandes MIRO statt. In das dreiköpfige Präsidium mit MIRO-Präsident Dr. Gerd Hagenguth wurden Thorsten Tonndorf, Geschäftsführer der MKW Mitteldeutsche Hartstein- Kies- und Mischwerke GmbH und Christian Strunk, Geschäftsführer Hülskens Holding GmbH & Co. KG, gewählt. Der bisherige Vizepräsident Franz-Bernd Köster, Geschäftsführer Westkalk, hat nicht nochmal für den Stellvertreterposten kandidiert. Ihm wurde herzlich für sein 20-jähriges Engagement gedankt.

Die Festansprache hielt dieses Mal der IT-Experte Leon Klein, der sein Publikum für Cyberkriminalität sensibilisierte. Als einer von den „guten Hackern“ weiß er, wie leichtsinnig die Menschen mit ihren Daten umgehen, allen voran mit ihren Passwörtern. Besonders gefährlich sei es, wenn man überall das gleiche Passwort verwendet, erklärt der IT-Spezialist. „Ein gutes Passwort sollte aus Zahlen, Groß- und Kleinbuchstaben und Sonderzeichen bestehen. Damit Sie sich das Passwort besser merken können, verwenden Sie am besten die Anfangsbuchstaben eines selbst gewählten Satzes oder Zitates.“

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