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Nachruf 27. Mai 2019

Prof. Hentzschel verstorben

Am 12. Mai diesen Jahres verstarb in Weimar Prof. em. Dr.-Ing. habil. Wolfgang Hentzschel. Prof. Hentzschel prägte über fast dreißig Jahre den wissenschaftlich-technischen Stand der Industrie der Steine und Erden in der DDR.

Inhaltsverzeichnis

Nach Kriegsabitur, Studium der Aufbereitungstechnik bei Prof. Kirchberg an der Bergakademie Freiberg, Assistenz bei Prof. Kirchberg und wissenschaftlicher Mitarbeiter am neugegründeten Forschungsinstitut für Aufbereitung (FIA) in Freiberg erfolgte 1956 seine Berufung zum wissenschaftlichen Berater für den Aufbau einer Blei-Zink-Flotation in Albanien. Nach der Fertigstellung der Anlage wurde er zum Betriebsleiter ernannt. Diese Funktion füllte er bis 1962 aus. Dann erfolgte die Übergabe an die albanischen Fachleute. Nach der Rückkehr in die DDR wurde er zum Nachfolger für Prof. Ernst-Joachim Ivers, dem Vater der wissenschaftlichen Granulometrie, als Inhaber des Lehrstuhles für Aufbereitung an der Hochschule für Architektur und Bauwesen in Weimar (HAB) berufen. Sein Ziel, aus einem Lehrstuhl für allgemeine Aufbereitung, eine Lehrstätte für Fachleute der Steine, Erden und Natursteinindustrie zu machen, konnte er in kürzester Frist verwirklichen. Damit war eine für damalige Zeit weltweit einmalige Einrichtung entstanden. Das Fachgebiet umfasste den Gesamtkomplex der Gewinnung, Aufbereitung und Verwertung von Bauzuschlagstoffen und Natursteinen. Vermittelt wurde ein Wissen über Aufschluss, Abbau und Wiederurbarmachung von Tagebauen der Steine/Erdenindustrie, welches man heute als ökologisch bezeichnet - obwohl es den Begriff der Ökologie damals noch gar nicht gab. Ab 1965 konnte an der HAB ein Rechner für wissenschaftliche Zwecke genutzt werden. Prof. Hentzschel erkannte sofort, dass hier eine Möglichkeit bestand, Aufbereitungsprozesse mathematisch in ganz anderer Form zu beschreiben. In der Folge promovierten mehrere seiner Mitarbeiter unter Nutzung dieser Möglichkeiten. Nach seiner Emeritierung im Jahre 1992 musste sich Prof. Hentzschel noch einige Jahre selber vertreten, bis ein Nachfolger gefunden werden konnte.

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