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70 Jahre Rohrleitungsbauverband

RBV: Die Zukunft fest im Blick

Der Rohrleitungsbauverband – RBV – feiert in diesem Jahr sein 70-jähriges Jubiläum. Angesichts der großen Zukunftsaufgaben blickt er jedoch eher nach vorn statt zurück.

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Dies machten Präsidium und Geschäftsführer des Verbands auf der Jahrespressekonferenz im September deutlich, die traditionell für eine Bestandsaufnahme genutzt wird. Neben den Herausforderungen, die mit dem Breitbandausbau verbunden sind, dem klimaneutralen Umbau der Netze, dem Unterhalt der Infrastruktur und dem Facharbeitermangel, der mit nur schleppenden Erfolgen bei der Suche nach Auszubildenden einhergeht, standen die Auswirkungen der Pandemie und die Initiative „Zukunft Leitungsbau“ auf der Agenda von Verbandspräsident Fritz Eckard Lang.

„Zukunft Leitungsbau“

Das gemeinsame Projekt von RBV, DVGW und der Bundesfachabteilung Leitungsbau (BFA LTB) im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie sollte ursprünglich bereits auf der ausgefallenen Ifat im April dieses Jahres vorgestellt werden, wie Lang erläuterte. Worum geht es bei der Initiative? Die Projektpartner habe sich auf sieben Ziele verständigt, die in einem Papier fixiert sind: Anlagenwert erhalten, vorhandene Infrastruktur schützen, innovative Partnermodelle aufsetzen, Image von Versorgern und Bau verbessern, Bürokratie abbauen, Ordnungsrahmen optimieren und Regelwerk anwenden.

Wichtige Anliegen der Rohrleitungsbauer wurden dabei vereinbart: Dazu gehören u.a. die frühzeitige Einbindung der ausführenden Unternehmen in die geplanten Projekte sowie die Fachkräfte- und Nachwuchswerbung für die Branche.

Lang konstatierte, dass sich trotz Corona die Verbandsarbeit und das Tagesgeschäft mittlerweile normalisiert hätten, ausgenommen blieben jedoch Versammlungen und die Weiterbildung. Er lobte die Mitgliedsunternehmen für die erfolgreiche Umsetzung der Hygienekonzepte auf den Baustellen, wertete ihren Beitrag zum Unterhalt der Netze als „systemrelevant“ und reklamierte gleichzeitig die fehlende Anerkennung von Auftraggeberseite für die geleistete Arbeit.

Lang tritt nochmal an

Ein Tagesordnungspunkt auf der auf den 19. und 20. November terminierten Mitgliederversammlung des RBV wird die Neuwahl des Vorstands sein. Vizepräsident Manfred Vogelbacher wird sich dort nicht noch einmal zur Wahl stellen, Vize Andreas Burger und der aktuelle Präsident treten dagegen erneut an. Jedoch, so Lang, plane er, nur noch zwei Jahre für das Spitzenamt zur Verfügung zu stehen, um „die Verbandszusammenarbeit zu stärken und um für den Leitungsbau mit einer Stimme zu sprechen“.

RBV und DVGW: Partner auf Augenhöhe

Vogelbacher nutzte seinen Auftritt vor der Presse für einen Rückblick auf 70 Jahre RBV. Der Verband wurde im Juni 1950 in Hamburg gegründet. Von Anfang an stand dabei die Qualität im Fokus. Dazu wurden Kompetenz, Sachverstand, technisches Know-how, Nachhaltigkeit und Zuverlässigkeit benötigt. Früh arbeiteten RBV und DVGW als Partner auf Augenhöhe zusammen, etwa bei der Entwicklung und Vermittlung von Regelwerken und beim Ausgleich der unterschiedlichen Blickrichtungen auf den Unterhalt der Versorgungsnetze von Auftraggeber- und Auftragnehmerseite. Der scheidende Vize rief die Betreiber erneut dazu auf, diese Netze kontinuierlich instandzuhalten.

Auswirkungen der Pandemie

RBV-Vize Burger erläuterte kurz die Auswirkungen der Pandemie auf die Unternehmen. Danach haben sich anfänglich bei einigen Bauprojekten die Abnahmen verzögert, ebenso die Aufmaße. Zu Verzögerungen kam es außerdem bei den eingeforderten Rechnungen. Inzwischen hat sich aber alles wieder eingepegelt. „Wir haben kaum noch Beeinträchtigungen im operativen Geschäft aufgrund von Corona“, sagte Burger.

RBV-Hauptgeschäftsführer Dieter Hesselmann verwies in diesem Zusammenhang auf die Hilfestellungen des Verbands für seine Mitglieder. Neben eigenen Empfehlungen für den Baustellenbetrieb in Zeiten der Pandemie vermittelte der RBV auf seiner Homepage alle relevanten Informationen zu diesem Thema vom Bauindustrieverband und seiner Landesverbände, vom ZDB, den IHKs, der BG Bau, der Bundesministerien, der Kreise und Städte. Zügig trat man in den Dialog mit den Versorgungsunternehmen, um Baustopps zu vermeiden.

Ab Mitte März, so Hesselmann, wurden zunächst alle Schulungen und Seminare ausgesetzt, dann aber nach zwei Monaten – je nach Vorgaben der jeweiligen Bundesländer – wieder aufgenommen. Ab November wird es Hybridveranstaltungen geben, bei denen einige Teilnehmer vor Ort sind, der Rest die Inhalte digital verfolgen kann.

Unter dem Dach des BMVI, konkret in der AG Digitale Netze, ist der Steuerkreis Bauwesen angesiedelt. Dort geht es vorranging um den Ausbau des Glasfasernetzes. Der Kreis nahm im November letzten Jahres seine Arbeit auf und beschäftigt sich mit den Problemen und offenen Fragen rund um den Breitbandausbau. Dazu gehören die Vereinfachung von Genehmigungsverfahren, Standardisierungen von alternativen Verlegemethoden und die weitere Qualifizierung von Fachkräften.

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