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Archiv 26. Februar 2015

Rheinbrücke nur noch einspurig befahrbar

Ab heute um 9 Uhr kann der Verkehr auf der Rheinbrücke Neuenkamp im Verlauf der A 40 bei Duisburg in Richtung Essen nur noch über eine Fahrspur laufen. Wegen der aktuell festgestellten Risse an den Trägern muss die Brücke "abgelastet" werden.

Die Rheinbrcke ist derzeit nur einspurig befahrbar
Die Rheinbrcke ist derzeit nur einspurig befahrbar

Ob auch die Gegenrichtung von so einer Einschränkung betroffen sein wird, entscheidet sich Mitte kommender Woche. Ab Ende nächster Woche ist die Brücke in Richtung Essen dann auch für Fahrzeuge gesperrt, die schwerer als 3,5 Tonnen sind. Denn dann beginnen die erforderlichen Schweißarbeiten an den geschädigten Trägern. Dabei darf die Brücke nicht schwingen. Der Landesbetrieb Straßenbau empfiehlt, über die parallel verlaufende A 42 auszuweichen.

Die Einspurigkeit in Richtung Essen wird voraussichtlich sechs Wochen dauern. Danach muss das beratende Expertenteam entscheiden, ob die Schweißarbeiten erfolgreich waren.

Bei elf Trägern sind aktuell starke Risse festgestellt worden. Die Träger müssen zunächst fixiert werden, bevor sie geschweißt werden können.

Die Rheinbrücke Neuenkamp wurde 1970 für den Verkehr freigegeben. Hier zeichnen sich die gleichen Probleme ab wie bei der A-1-Rheinbrürcke Leverkusen, die allerdings fünf Jahre älter ist. Fast 100.000 Fahrzeuge fahren täglich über die A-40-Brücke, davon 11.000 Lkw.

Die Brücke ist eine so genannte Schrägseilstahlbrücke. Sie ist 777 m lang und hat eine Fläche von rund 28.000 Quadratmetern. Instandsetzungsarbeiten gab es auch schon in den vergangenen Jahren: Die "Fahrbahnübergänge" wurden 1977 ausgetauscht, und schon zweimal, 1996 bis 1998 und 2010 bis 2013, wurde die Fahrbahnplatte wegen aufgetretener Risse saniert. Seit drei Jahren hat man auch immer wieder Schäden im Tragsystem festgestellt, die regelmäßig geschweißt wurden. Bis Oktober 2014 lief der Verkehr auf der Brücke sogar über sechs Fahrstreifen. Es wird immer deutlicher: Die Brücke insgesamt kann konstruktiv nicht mehr verbessert werden. Eine laufende Beobachtung der Brücke und weitere Reparaturen sind notwendig und werden gewährleistet, damit die Standsicherheit der Rheinbrücke Neuenkamp nicht gefährdet wird.

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Die Brücke soll mittelfristig neu gebaut werden. Mit der Planung des Neubaus hat das Land Nordrhein-Westfalen die Projektmanagementgesellschaft DEGES in Berlin beauftragt, die vor wenigen Tagen ein Büro in Düsseldorf eröffnet hat. Das Land NRW ist 2014 der DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH) beigetreten, um Infrastrukturvorhaben in NRW neben dem Landesbetrieb Straßenbau zu übernehmen.

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