Für über 2.000 km Straßen und rund 1.300 Bauwerke im Saarland ist bislang der Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) zuständig. Das 240 km umfassende Autobahnnetz bekommt jetzt eine eigene Struktur. In Tholey, Dillingen und in Limbach sind eigene Autobahnmeistereien für Bau und Erhaltung zuständig, die ab 2021 der Bund übernehmen wird.
Parallel dazu gibt es für die Bundes- und Landstraßen, die in der Verantwortung des LfS bleiben, 4 eigene Straßenmeistereien des LfS. Eine in Merzig, eine in Sankt Wendel sowie in Sulzbach und Rohrbach. Um die Straßen in Saarbrücken kümmert sich die Stadt selbst.
Vorzeitige Aufteilung
Eigentlich wäre die Aufteilung auf Land und Bund rein rechtlich erst Ende des Jahres notwendig gewesen. Doch ohne Vorbereitung funktioniert das nicht. „Material, Geräte und alles andere müssen wir wechseln und wollen das auch noch vor dem Winter machen, damit wir nicht in die Winterperiode kommen", sagt Werner Nauerz, Leiter des Landesbetriebes. Zudem müssten sich die Arbeiter in ihren neuen Bezirken erst einmal einarbeiten.
Erst im Jahr 2007 waren im Saarland die Straßen- und die Autobahnmeistereien aus Effizienzgründen zusammengeführt worden. Die neuerliche Trennung ist für Verkehrsministerin Anke Rehlinger (SPD) ein erzwungener Rückschritt. „Wir müssen diese Kröte leider schlucken, weil dies ein Baustein war für die gesamten Bund-Länder-Finanzbeziehungen, die damit neu geeinigt worden sind. Aber wir versuchen das Beste daraus zu machen", so die Ministerin.
Nicht nur räumliche Nähe
Ein Drittel der rund 530 Mitarbeiter werden in die Autobahn-GmbH wechseln. Die anderen bleiben beim LfS in Neunkirchen. Dort gibt es auch schon eine Außenstelle der Autobahn-GmbH des Bundes. „Die Autobahn GmbH ist auf der Suche nach geordneten Flächen für einen Neubau, der in räumlicher Nähe stattfinden soll. Da gibt es auch erste Verhandlungen. Ich denke, dass die Autobahn GmbH für die nächsten zwei, drei Jahre hier im Haus sitzen wird", so LfS-Leiter Nauerz. Im Bereich Reparaturen und Wartung soll es Kooperationen geben.