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Bautechnik 9. August 2022

Schnelle und effiziente Erneuerung mit Kompaktasphalt

Dank Kompaktasphalt und Bankettbeton konnte innerhalb von 4 Monaten in Hessen die L 3330 zwischen Poppenhausen und der B 279 auf 5,5 km Länge erneuert werden.

Einbau auf der L 3330 mittels Kompaktasphaltfertiger
Einbau auf der L 3330 mittels Kompaktasphaltfertiger
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„Der Asphalt bei dieser Maßnahme wurde Ende Juni mit dem Kompaktasphalt-Verfahren eingebaut“, erklärt Niklas Jehn, der bei Hessen Mobil der projektverantwortliche Bauingenieur dieser Maßnahme ist: „Das hatte enorm viele Vorteile. Allein dadurch, dass wir dieses Verfahren der konventionellen Bauweise vorgezogen haben, haben wir eine ganze Woche Zeit einsparen können. Dass wir in nur einem Abschnitt bauen, hat uns zusätzlich mehrere Wochen Zeit gespart.“

Schnelligkeit dank Kompaktasphalt

Die gesamten 5,5 km Strecke wurden innerhalb einer Woche asphaltiert, was täglich etwas mehr als einem Kilometer entspricht. Pro Minute konnten hier rund 2,5 m des Asphaltoberbaus erneuert werden. Rund 15 Bauarbeiter sowie knapp 40 Fahrzeuge und Maschinen waren im Einsatz. Insgesamt wurden bei diesen Bauarbeiten rund 10.000 Tonnen Asphalt eingebaut.

Ein Kompaktasphalteinbauzug besteht aus 2 modifizierten Asphaltfertigern und einem Beschickerfahrzeug. Jeweils ein Asphaltfertiger für die Asphaltbinderschicht und einer für die Asphaltdeckschicht. Das Beschickerfahrzeug versorgt die Fertiger mit dem jeweiligen Asphaltmischgut. Die Asphaltdecke wird somit in einem Arbeitsgang eingebaut.

Kompaktasphalt weist weitere Vorzüge auf. Da die Asphaltbinderschicht noch heiß ist während die Asphaltdeckschicht aufgebracht wird, verbinden sich beide Schichten besser miteinander. Zusätzlich ist der Asphalt durch dieses Verfahren wesentlich langlebiger. Weil die Asphaltdeckschicht dünner eingebaut werden kann, wird Material gespart.

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Welche bautechnischen Voraussetzungen benötigt Kompaktasphalt?

Um überhaupt dieses Einbauverfahren anzuwenden, müssen die Rahmenbedingungen der zu erneuernden Strecke passen. Nicht überall kann mit Kompaktasphalt gearbeitet werden. Ortslagen beispielsweise eignen sich vor allem wegen diversen Einbauten, wie etwa Kontrollschächten, nicht. Auch besonders kurvige Strecken werden eher in konventioneller Bauweise saniert, da der längere Einbauzug kleine Radien nicht bewältigen kann. Zudem sollten die Baulose aufgrund des erhöhten Maschinenbedarfs eine gewisse Größe aufweisen

Bankettbeton als Alternative für die Ränder

Auf insgesamt 3,5 km entlang der Strecke wurde zudem auf viel befahrenen Innenkurvenbereichen Bankettbeton eingebaut. Dabei handelt es sich um eine Alternative für die Rasenkammerplatten, die oftmals für stark beanspruchte Bankette verwendet werden.

„Der wasserdurchlässige Bankettbeton wird maschinell eingebaut, was ebenfalls Zeit einspart und vor allem die Bauarbeiter entlastet“, erklärt Niklas Jehn: „Für den Verkehrsteilnehmenden ändert sich im Vergleich zu den Rasenkammerplatten nichts. Sowohl das akustische Warngeräusch beim Befahren als auch die Standfestigkeit bleiben erhalten.“ (MAI/RED)

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