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Archiv 11. Dezember 2015

Smart Mining Machinery in Freiberg

Zum Sommersemester 2016 erhält die TU Bergakademie Freiberg die Stiftungsprofessur „Smart Mining Machinery“. Sie ist an der Fakultät für Maschinenbau, Verfahrens- und Energietechnik angesiedelt und wird von den VDMA-Fachverbänden Bau- und Baustoffmaschinen, Mining sowie der Forschungsvereinigung Bau- und Baustoffmaschinen über einen Zeitraum von fünf Jahren kofinanziert.

Wollen, dass an intelligenten Maschinen fr die Rohstoffgewinnung geforscht wird (v.l.n.r): Prof. Bauer (VDMA), Prof. Barbknecht (TU Freiberg), Joachim Schmid (VDMA) bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages
Wollen, dass an intelligenten Maschinen fr die Rohstoffgewinnung geforscht wird (v.l.n.r): Prof. Bauer (VDMA), Prof. Barbknecht (TU Freiberg), Joachim Schmid (VDMA) bei der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages

Ziel der Professur ist es, gemeinsam mit der Wirtschaft intelligente Maschinen zur Rohstoffgewinnung zu entwickeln. Prof. Holger Lieberwirth, Direktor des Instituts für Aufbereitungsmaschinen an der TU Bergakademie Freiberg beschreibt die Bedeutung der Stiftungsprofessur: „Gerade die Befassung mit extremen Herausforderungen, z.B. beim Bergbau in Teufen von mehr als 5.000 m, kann Ideen freisetzen, die auch zu neuen Technologien in anderen Bereichen und eng verwandten Gebieten führen, wie den Bau- und Baustoffmaschinen“.

Das gilt zum Beispiel für den mannlosen Betrieb, der die Präsenz des Menschen in komplizierten Arbeitsumgebungen überflüssig macht. Dazu benötigen Maschinen eine andere Funktionalität und Intelligenz als heute. Maschinen müssen untereinander, aber auch mit übergeordneten Steuerungen kommunizieren und vor Ort gegebenenfalls sehr schnell und dezentral Entscheidungen treffen können. Während der Mensch dem autonomen Fahrzeug im Straßenverkehr zumindest noch ein Ziel vorgibt und das Straßennetz im Bordcomputer hinterlegt ist, wird sich die intelligente Maschine im Rohstoffbereich selbst ihr Ziel und den Weg dorthin suchen, indem sie Erzgänge erkennt und selbständig abbaut.

Für Prof. Lieberwirth ist die neue Stiftungsprofessur ein Gewinn, nicht nur für den Maschinenbau an der TU Bergakademie Freiberg: „Sie wird neben der kürzlich neu besetzten Professur für Aufbereitungsmaschinen den anwendungsnahen rohstofforientierten Maschinenbau mit vielen Schnittstellen u.a. zu Automation, Lagerstättenkunde und Fahrzeugtechnik ideal ergänzen und erweitern. Damit steht für die Unternehmen, aber auch für andere Professorenkollegen, Verbände und Politik ein weiterer industrieerfahrender Ansprechpartner zur Verfügung, durch den die vielfältigen aus dem Rohstoffsektor auf den Maschinen- und Anlagenbau einströmenden Fragestellungen kanalisiert und bearbeitet werden können.“

Prof. Sebastian Bauer, Vorsitzender der Forschungsvereinigung Bau- und Baustoffmaschinen sieht die Stiftungsprofessur „Smart Mining Machinery“ richtungsweisend, nicht nur für den Bergbau: „Diese Professur ist zukunftsweisend, wenn es darum geht, neue Technologien zu entwickeln, die nicht nur den Bergbau beeinflussen werden. Auch andere Bereiche im Bau werden von den Entwicklungen profitieren – und damit auch der Mittelstand.“

Für den Rektor der TU Bergakademie Freiberg, Prof. Klaus-Dieter Barbknecht ist die neue Stiftungsprofessur ein weiterer Beleg dafür, dass die Universität ein wichtiger Forschungspartner der Industrie ist: „Wir sind deutschlandweit eine der führenden Universitäten der Ressourcenwirtschaft. Ich bin überzeugt davon, dass sowohl die TU Bergakademie Freiberg als auch die im VDMA organisierten Firmen von dieser Professur profitieren werden. Diese Stiftungsprofessur schärft das Profil der TU Bergakademie Freiberg als Ressourcenuniversität.“

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