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A 46 19. November 2019

Über die größte Autobahnbrücke in NRW rollt der Verkehr

Das Teilstück der A 46 zwischen Bestwig und Olsberg wurde feierlich für den Verkehr freigegeben. Im Zuge des neuen Abschnitts wurden 11 Brücken gebaut.

Inhaltsverzeichnis

Der Abschnitt der A 46 zwischen Bestwig und Olsberg ist ein Projekt der Brückenbauer: Gut ein Drittel der Neubaustrecke besteht aus den 11 Brücken, darunter die höchste Autobahnbrücke in NRW bei Nuttlar.

Auf einen Blick

  • Kosten: 192,6 Millionen Euro
  • Bau: 5,6 km A 46 und 2,8 km Zubringer B 480n sowie 2 PWC-Anlagen mit jeweils ca. 40 Stellplätze
  • 14 m breit, 18 m lang und 4 m hoch sind die Fundamente der Brücke Nuttlar. Die Pfeilerdurchmesser betragen zwischen 3 und 5 m, die Pfeilerschäfte sind massiv ausbetoniert.
  • 12 km Wildkatzenschutzzaun entlang der Strecke

Technisch ambitioniertes Projekt

Aus Sicht der Straßen.NRW-Ingenieure war der Bau der 5,6 km langen Autobahn-Strecke ein spannendes aber auch ambitioniertes Projekt. Denn bis zu 33 Grad steile Hänge machten nicht nur die Planung aufwändig, die bewegte Topografie stellte auch beim Bau eine große Herausforderung dar.

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Im Taktschiebeverfahren wurde der Stahlüberbau der höchsten Talbrücke bei Nuttlar Stück für Stück über die Pfeiler geschoben - in sanftem Schwung um die Kurve. Dort, wo die Brücke auf den Sengenberg trifft, musste der Hang nicht nur abgetragen, sondern anschließend auch aufwändig gesichert werden. 3.600 Felsnägel - 6 bis 16 m lang - wurden verbaut, Spritzbeton aufgebracht und das Schutzbauwerk anschließend mit einer Gabionenwand gestaltet.

"Neben den technischen Herausforderungen, die zu meistern waren, haben wir auch einen hohen gestalterischen Anspruch gestellt", erläuterte Straßen.NRW-Direktorin Elfriede Sauerwein-Braksiek anlässlich der Freigabe mit Blick auf die Bauwerke. Besonders offensichtlich wird dies bei der Talbrücke Nuttlar, deren 6 schlanke runde Pfeiler wie die Stämme der in der Region vorherrschenden Fichten in die Höhe ragen. Mit Natursteinen verkleidete Stelen an den Bauwerken geben Hinweise auf das Schiefergebirge der Region.

Erlebnisraum Natur aufgewertet

Der Aspekt „Gestaltung" spielte auch bei der Anlage der Ausgleichsflächen eine Rolle. Auengehölze, Heckenstrukturen und extensiv bewirtschaftete Wiesenflächen, neue Sichtbeziehungen zum Schlehdornbach und der Schormeckeaue sowie der Umbau von dichten Fichtenbeständen in lichteren Laubwald gehörten dazu.

Dass Wirtschaftlichkeit und ökologisches Handeln gemeinsam möglich sind, zeigt das Bodenmanagement des Projektes: Für den Straßen- und Brückenbau musste 1 Mio. Kubikmeter Boden weichen - in der Regel Fels. Davon wurden 99 % an anderer Stelle des Projektes wieder eingebaut. Ein Umstand, der allerdings nicht zur Regel werden kann. Nicht immer erfüllt der abgetragene Boden die Qualitätskriterien für die Nutzung im Straßenbau.

Verkehrliche Vorteile

Mit dem Weiterbau wird die Wirtschaftsregion gestärkt. Das neue Teilstück holt zudem den Verkehr von der B 7 und entlastet die Ortschaften. Das nutzt den Menschen, die jetzt den Stau nicht mehr vor der Haustür haben. Das sorgt für bessere Luft und schafft mehr Lebensqualität in den Orten. Vor allem auch mit Blick auf den Tourismus ist die Entlastung der Ortsdurchfahrten ein Gewinn.

Die Strecke

Die A 33 beginnt östlich von Osnabrück. Nach 8 km kreuzt sie die A 30, verläuft weiter in südlicher Richtung bis zur Landesgrenze zwischen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, wo sie bisher nach 3 km endet. Zwischen Borgholzhausen und Bielefeld bestand eine letzte Lücke von 12,6 km Länge. Südlich von Bielefeld kreuzt die A 33 auch die A 2, kurz vor Bad Wünnenberg die A 44. Die insgesamt 133 km lange Autobahn verbindet somit den ostwestfälischen Raum mit den Nordseehäfen, den Niederlanden und über die A 44 mit den hessischen, sächsischen und thüringischen Wirtschaftsräumen.

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