Weltklasse: Der neue Asphaltbelag von Silverstone
Da zur vollständigen Erneuerung der Rennstreckenoberfläche nur wenige Wochen zur Verfügung standen, musste das Team modernste Technologie verwenden, um die Ziellinie rechtzeitig passieren zu können. Anstelle einer einfachen Erneuerung der oberen Schicht, war die gesamte Neugestaltung der Strecke erforderlich.
Ein Team unter der Leitung des Hauptauftragnehmers Tarmac und des italienischen Rennstreckenspezialisten Dromo wurde mit der komplexen Erneuerung des Asphaltbelags beauftragt. Das Fräsunternehmen NRP führte die Fräsarbeiten aus. Die Zusammenarbeit mit der Topcon Positioning Group stellte den reibungslosen Ablauf des Projekts sicher.
Der Unterschied zur Straße
Zu den Besonderheiten von Rennstrecken befragt, sagt Sjoerd Stoové, 3D-Steuerungsspezialist von Topcon: „Rennstrecken sind ganz anders als herkömmliche Straßen. Sie erfordern sehr spezielle Arbeit. Dies ist hauptsächlich auf die Tatsache zurückzuführen, dass es auf einer normalen Straße getrennte Fahrspuren gibt, während sich auf einer Rennstrecke die Ideallinie ständig von links nach rechts ändert. Bei Silverstone musste es zwei ‚Scheitelpunkte‘ auf der Straße geben, die sich nicht immer an derselben Stelle befanden. Ferner gab es sehr enge Kurven, die schnelle Gefälleänderungen über kurze Distanzen erforderlich machten.“
Eine ebene Oberfläche gestalten
Es galt also nicht, einfach nur die obere Schicht der 5,5 km langen Strecken zu entfernen und auszutauschen, es musste eine ganz neue Oberfläche geplant werden. So wurde die Gefahr von Bodenwellen ausgeschlossen und ein neues Quergefälle eingeplant.
Dazu wurde die vorhandene Oberfläche mit dem System SmoothRide von Topcon gescannt und die Daten in ein digitales 3D-Geländemodell umgesetzt. Das Modell wurde durch 3D-gesteuerte Straßenfräse – in diesem Fall zwei Wirtgen W210Fi Maschinen – mittels dem RD-MC Maschinensteuerungssystems von Topcon umgesetzt. Die durchschnittliche Frästiefe lag bei 70 mm – an manchen Stellen musste mehr Material weggenommen werden, an anderen Stellen weniger. Sensoren auf den Maschinen wurden verwendet, um die aktuelle Tiefe der Fräswalze auf beiden Seiten zu bestimmen. Auf der Grundlage der gewünschten Tiefe und der tatsächlichen Tiefe erhielten die Maschinen den Befehl, die Fräswalze nach oben oder unten zu bewegen.
Die Fräsen erzeugten eine extrem ebene Fläche, die dann als Unterlage und Referenz für die neuen Asphaltschichten genutzt wird. Das Fräsen der 87.000 m2 Asphaltfläche dauerte nur drei Tage und zwei Nächte. Das Ergebnis war eine Fräsfläche, die dem 3D-Entwurf perfekt entsprach.
Tolle Strecke, tolle Rennen
Stuart Pringle, der Geschäftsführer von Silverstone Circuits Ltd, sagte am Ende der Bauarbeiten: „Silverstone war schon immer eine Rennstrecke der Spitzenklasse, aber dank der Bemühungen von Topcon und Tarmac ist die neu asphaltierte Oberfläche wirklich Weltklasse. Meiner Meinung nach gibt es nirgendwo auf der Welt eine Rennstrecke mit einer ebeneren Oberfläche, und dies ist auf die bahnbrechende Technologie zurückzuführen, die in diesem Projekt eingesetzt wurde.“
Mit dem Ergebnis: bei fast allen Rennen gab es Rundenrekorde und die Fahrer waren voll des Lobes. Beim Großen Preis von Großbritannien der Formel-1 2019 fuhr der Sieger Lewis Hamilton Stecken- und Rundenrekord ein.
Das Video zum Streckenbau
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