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A 1 4. März 2019

Wettbewerb für künftige Norderelbbrücke entschieden

Im Zuge des Realisierungswettbewerbs für den Neubau der Norderelbbrücke hat das Preisgericht den Siegerentwurf gekürt.

Inhaltsverzeichnis

Der erste Preis geht an die Planungsgemeinschaft Leonhardt, Andrä und Partner (LAP) und Gerkan, Marg und Partner (gmp). Insgesamt haben 6 Beiträge aus nationalen und internationalen Planungsgemeinschaften von Ingenieur- und Architekturbüros am Wettbewerb teilgenommen.

Im Rahmen des Ausbaus der A 1 muss die markante Brücke über die Norderelbe durch einen Neubau ersetzt werden. Aufgrund der gestalterischen Bedeutung, der technischen Besonderheiten und der besonders zu berücksichtigenden Umweltaspekte wurde für diesen Ersatzneubau in den vergangenen Monaten ein Realisierungswettbewerb durchgeführt. Die Wettbewerbsjury war aus freien Architekten und Ingenieuren sowie Vertretern des Bundes und der Freien und Hansestadt Hamburg besetzt. Vorsitzender des Preisgerichts war Prof. Dr. Marzahn vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI).

Der Siegerentwurf

Der Siegerentwurf überzeugt durch seinen filigranen ästhetischen Anspruch, bei dem sich Statik und Gestaltung die Hand geben. Er ist bis ins Detail sorgfältig durchgearbeitet. Die umfangreichen technischen Randbedingungen werden gut erfüllt. Die Brücke antwortet auf die leicht asymmetrische Situation der Spannweiten mit einer dezenten Akzentuierung der Konstruktion durch unterschiedliche Pylonhöhen und Anzahl von Seilscharen. Den 1. Preis erhält die Planungsgemeinschaft aus dem Ingenieurbüro Leonhard, Andrä und Partner (Hamburg) und dem Architekturbüro Gerkan, Marg und Partner Generalplanungsgesellschaft (Berlin).

Jury-Mitglied Staatsrat Andreas Rieckhof: „Der Siegerentwurf unterstreicht die immense Bedeutung dieses Bauwerks für die Nord-Süd-Achse der A 1, ohne sich dabei zu sehr in der sensiblen Landschaft aufzudrängen. Mit diesem Entwurf wird der Wahrzeichencharakter des Bauwerks bewahrt und die Elbquerung bei attraktiver Gestaltung für die prognostizierten Verkehre ausgelegt. Allen Teilnehmern an dem Wettbewerb gilt mein Dank.“

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Die anderen Entwürfe

Auf Platz 2 findet sich demgegenüber der Entwurf einer Bogenbrücke in Dreierreihung. Diese wirkt gefällig und großzügig dimensioniert, würde jedoch die Örtlichkeit weitaus stärker prägen, was die Jury positiv, aber zurückhaltend bewertete. Der Entwurf stammt von der Planungsgemeinschaft aus dem Ingenieurbüro Grassl (Hamburg) und dem Büro PPL Architektur und Stadtplanung (Hamburg).

Für die weiteren vier Beiträge des Wettbewerbs wurde keine Rangfolge festgelegt und keine Preise vergeben.

In absehbarer Zeit sind eine Dokumentation und eine Wanderausstellung zur Präsentation aller Wettbewerbsbeiträge geplant.

Wann gebaut wird

Die bestehende Norderelbbrücke führt seit 1963 die A 1 über die Norderelbe. Es handelt sich hierbei um eine Schrägseilbrücke mit einem Überbau für beide Fahrtrichtungen. Derzeit wird der Verkehr auf 3 Fahrstreifen pro Richtung (ohne Standstreifen) über die Norderelbe geführt. Das Bauwerk weist diverse Schäden auf und hat eine begrenzte Restnutzungsdauer. Aufgrund dieses Zustandes und des beabsichtigten 8streifigen Ausbaus der A 1 gemäß Bundesverkehrswegeplan 2030 wird ein Ersatzneubau mit angepasstem Querschnitt dieser Brücke geplant. Ebenfalls werden beim Neubau ein Geh- und Radweg vorgesehen sowie die aktuellen Anforderungen an die Binnenschifffahrt berücksichtigt.

Hamburg hat die Planungen zum Ausbau der A 1 im Auftrag des Bundes aufgenommen und mit der Realisierung die DEGES betraut. Die Baukosten trägt die Bundesrepublik Deutschland. Das Planfeststellungsverfahren ist ab 2021 vorgesehen, der Bau wird frühestens in 2024 beginnen.

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