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Pilotstudie 5. Dezember 2022

Zukunftslabor Wassermanagement

Der niedersächsische Wassersektor soll digitalisiert werden. Eine Pilotstudie mit dem Landkreis und den Stadtwerken Osnabrück identifiziert innovative Ansätze.

Das neue „Zukunftslabor Wasser“ hat seine Arbeit am Zentrum für digitale Innovationen (ZDIN) aufgenommen.
Das neue „Zukunftslabor Wasser“ hat seine Arbeit am Zentrum für digitale Innovationen (ZDIN) aufgenommen.

Die am Management von Wasser beteiligten Akteure in Niedersachsen sollen digital vernetzter werden, um die gemeinsame Nutzung der Ressource Wasser besser an verschiedene Wetterlagen anzupassen. Mit diesem Ziel fördern die VW-Stiftung und das Land Niedersachsen das Verbundprojekt „Zukunftslabor Wassermanagement“ mit 3,7 Millionen Euro über fünf Jahre. Professorin Dr. Claudia Pahl-Wostl entwickelt für das Zukunftslabor ein Rahmenkonzept.

Kombination von Geo- und Messdaten

Die Leiterin des Instituts für Umweltsystemforschung an der Universität Osnabrück überprüft mit dem Rahmenkonzept, wie sich innovative Ansätze der Digitalisierung für das sogenannte adaptive, also anpassungsfähige Wassermanagement nutzen lassen können. Dazu sollen künftig Geo- und Messdaten besser miteinander kombiniert werden.

„Ob Hochwasser, Starkregen oder Dürre – der Umgang mit Unsicherheiten wird gerade aufgrund des Klimawandels immer wichtiger und bedarf einer datenbasierten Planung“, so die international anerkannte Wasserexpertin Pahl-Wostl. „In ganz Niedersachsen werden wir für das Zukunftslabor deshalb mit Akteurinnen und Akteuren aus Politik, Verwaltung und Praxis darüber sprechen, wo sie im Bereich der Digitalisierung stehen. Damit ein passendes adaptives Wassermanagement für Niedersachsen Realität werden kann, kommt es auf Kooperation und Vernetzung, insbesondere auch von relevanten Daten an.“

Welche Rolle spielt Digitalisierung im Zyklus des Wassermanagements bisher und zukünftig? Welche Anforderungen und Bedürfnisse an Daten aus dem Wassersektor gibt es? – Die Forscherin Pahl-Wostl und ihr Team werden zu diesen Fragen Personen aus der Administration (wie Grund-, Küstengewässer, Hochwasserschutz), Dienstleister (wie Siedlungswasserwirtschaft) sowie Nutzergruppen (wie Kommunen, Städte, Industrie, Landwirtschaft) interviewen.

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Wassermanagement im Landkreis Osnabrück

In Osnabrück wird das Team eine Pilotstudie durchführen, so Pahl-Wostl: „Wir werden beispielhaft mit dem Landkreis und den Stadtwerken Osnabrück zusammenarbeiten und wollen gemeinsam mit unseren zwei Praxispartnern analysieren, wie innovative Ansätze der Digitalisierung gewinnbringend eingesetzt werden können, um die herausfordernde Sicherung der Wasserversorgung zu meistern.“

Zu den aktuellen Herausforderungen für ein adaptives Wassermanagement zählen der Umweltsystemforscherin zufolge die „mangelnde Verfügbarkeit und Digitalisierung von Daten“, die „nicht mehr adäquaten und nicht dem Stand der Wissenschaft entsprechenden gesetzlichen Vorgaben bei der Planung“, die „nicht ausreichende Berücksichtigung von Unsicherheiten“ sowie die Koordination der verschiedenen Akteure.

Das neue „Zukunftslabor Wasser“ hat seine Arbeit am Zentrum für digitale Innovationen (ZDIN) aufgenommen. Sprecher ist Prof. Dr. Oliver Zielinski von der Universität Oldenburg. Prof. Dr. Claudia Pahl-Wostl leitet das Arbeitspaket „Analyse der Bedarfe und Strukturen von Wassermanagement bezüglich Daten und Digitalisierung sowie Konzeptentwicklung mittels eines Co-Designs“. (HS/RED)

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