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Beton 13. Dezember 2021

Innovationen in Sachen Nachhaltigkeit

Losinger Marazzi baut beim Tramdepot Burgernziel mit dem klimafreundlichsten Beton der Schweiz.

Dies ist das schweizweit erste Wohnbau- und das bisher grösste Immobilienprojekt, bei dem das neuartige Material zur Anwendung kommt.
Dies ist das schweizweit erste Wohnbau- und das bisher grösste Immobilienprojekt, bei dem das neuartige Material zur Anwendung kommt.

Losinger Marazzi setzt auch weiterhin auf Innovationen im Bereich Nachhaltigkeit: Beim Stadterneuerungsprojekt «Läbe im Burgereziel» in Bern wird seit dem 1. Juli 2021 der klimafreundlichste Beton der Schweiz verbaut. Die innovative Methode des ETH Spin-offs neustark bindet CO2 aus der Atmosphäre in Recyclingbetongranulat, reduziert dadurch den Zementanteil im Frischbeton und verbessert so die Klimabilanz des Baustoffs. Es ist das schweizweit erste Wohnbau- und das bisher grösste Immobilienprojekt, bei dem das neuartige Material zur Anwendung kommt.

Auf dem Areal des ehemaligen Tramdepots Burgernziel in Bern entstehen derzeit 101 Wohnungen, rund 2000 m2 Büro- und Dienstleistungsfläche und ca. 2000 m2 Einkaufs- und Freizeitfläche. Dabei wird auf die soziale Durchmischung sowie eine kinderfreundliche Aussenraumgestaltung geachtet. 2022 ziehen die ersten Bewohner ein.

Nachhaltigkeit und Erneuerbarkeit im Zentrum

 Die alte Halle auf dem Berner Tramdepotareal wurde sorgfältig abgebaut, damit Teile davon wiederverwendet werden können. Das neue Wohn- und Geschäftshaus wird nach Minergie-ECO-Standard gebaut und ist als «2000-Watt-Areal» zertifiziert. Auch die Energieversorgung soll aus 100 % erneuerbaren Energiequellen stammen. Die Gebäude werden als Hybridholzbauten erstellt und der Anteil an Recyclingbeton liegt bei mehr als 50 %. «Seit über 100 Jahren treibt uns unser Pioniergeist an. Gerade im Bereich der nachhaltigen Entwicklung und des nachhaltigen Bauens suchen wir in enger Zusammenarbeit mit Hochschulen und Start-ups laufend nach Innovationen, die uns helfen, unsere Projekte noch nachhaltiger zu konzipieren und zu realisieren», so David Mastrogiacomo, Leiter Nachhaltigkeit. Dass gerade bei diesem nachhaltigen Projekt erstmals rund 600 m3 neustark-Beton eingesetzt werden, ist kein Zufall. «Neustark entfernt CO2 aus der Atmosphäre und speichert es dauerhaft in recyceltem Beton. Gleichzeitig werden neue Emissionen bei der Betonproduktion vermieden. Für uns war schnell klar, dass dieses Material hervorragend zum nachhaltigen Konzept dieses Projekts passt. Wir freuen uns daher umso mehr, dass wir mit der Gebäudeversicherung Bern (GVB) und der Wohnbaugenossenschaft ACHT (wbg8) zwei Bauherrinnen an unserer Seite haben, die ebenso nachhaltig wie innovativ sind und unser Vorhaben unterstützt haben», so Mastrogiacomo weiter.

Klimafreundlichster Beton der Schweiz von Berner Start-up

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Die weltweite Zement- und Betonproduktion verursacht jedes Jahr rund 2.5 Milliarden Tonnen CO₂-Emissionen. Das ist rund doppelt so viel wie der gesamte weltweite Flugverkehr produziert. Die Nutzung von recyceltem Beton als CO₂-Speicher ist eine der vielversprechendsten Technologien im Bereich Carbon Capture and Storage (CCS). In einem ersten Schritt wird dabei Kohlendioxid aus der Atmosphäre gefiltert und verflüssigt. Anschliessend wird Betongranulat, das aus dem Rückbau anderer Bauwerke stammt, mit dem Kohlendioxid in Verbindung gebracht. Rund 10 kg CO2 können auf diese Weise pro Kubikmeter Beton dauerhaft gebunden werden. Die Zementmenge im Frischbeton kann auf das gesetzlich vorgeschriebene Minimum gesenkt werden, was die Klimabilanz des neustark-Betons bei gleichbleibender Qualität um rund 10 % verbessert.

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