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Archiv 31. Oktober 2012

Innovationen wie noch nie

Die alle drei Jahre stattfindende Hausmesse der Firma Benninghoven bot Fachleuten erneut eine gute Gelegenheit, sich über neue Entwicklungen beim weltweit agierenden Hersteller für Asphaltmischanlagen zu informieren. Und derer gab es viele. asphalt war vor Ort.

Rund 2.000 Kunden aus aller Welt kamen vom 17. bis 22. September in das Stammwerk des Unternehmens nach Mühlheim. Sie genossen nicht nur den Ausblick von den Mischanlagen unterschiedlichen Typs, für die unterschiedlichen Ansprüche auf den unterschiedlichen Märkten, auf die Mosellandschaft, sondern konnten bei vielen anlagentechnischen Details in die Tiefe eindringen. Der Kunde mit der weitesten Anreise kam aus Australien, für den mit dem kürzesten Weg war es quasi ein Katzensprung von „Gegenüber“.

Die diesjährige Messe mit ihrer Vorgängerveranstaltung zu vergleichen, fällt schwer. Hatte doch das Unternehmen vor drei Jahren doch mit „Größe“ geglänzt. Nicht ohne Grund, galt es doch das 100jährige Bestehen des Familienunternehmens zu würdigen und zu feiern. Und dennoch, wenn die diesjährige Hausausstellung zwar nicht mit Größe glänzen konnte, sie war diejenige auf der die meisten Innovationen präsentiert wurden.

Dazu gehörte ein ganz neuer Mischanlagentyp, den Benninghoven in diesem Frühjahr auf der Intermat der Weltöffentlichkeit und nun auf der Hausmesse seinen Kunden präsentierte. Man hätte sie glatt auf dem Gelände übersehen können. Somit ging das Entwicklungskonzept auf, denn die Anlage vom Typ Master Mix, kurz MMK, ist die Antwort auf hohe Mobilität und Flexibiliät. Aufgebaut auf zwei Chassis, kann innerhalb eines Tages nach Ankunft am Produktionsort mit dem Mischen von Asphalt begonnen werden. Ihre Leistungsfähigkeit liegt bei 80 t/h. Auf dem ersten Chassis sind Vordosierung (4 x 6 m3) sowie ein Stromgenerator untergebracht. Das zweite Chassis vereint die kontinuierliche Mischeinheit mit Trockentrommel, Brenner, Filterentstaubung und Steuerzentrale. Gerade „kleinere“ Kunden fehlte ein solcher Mischanlagentyp, wie die MMK 1000 ein ist. Sehr kompakt und damit transportabel sind doch alle notwendigen Einheiten vorhanden.

Beeindruckend war auch die „Skyline“ der stationären Mischanalgen, die Benninghoven präsentierte. Darunter die nach eigenen Angaben größte Anlage der Welt, die beim skandinavischen Asphaltproduzenten Lemminkäinen steht und 400 t/h liefert. Zu den Eindruck hinterlassenden Details gehören ein Langzeitsilo sowie stolze acht Bitumentanks. Doch es ging bei der Hausmesse, wie schon eingangs erwähnt, nicht um Größe, sondern um Detailverbesserungen. Sei es der verbesserte Verschleißschutz beim Mischer, der durch den Einsatz von verstärkten Materialien ermöglicht wird oder durch eine veränderte Geometrie, die die Beförderung von Recyclinggranulat vereinfacht.Bei den entsprechenden Mischanlagentypen wurde die Containerisierung nun derart strickt bis ins letzte Detail umgesetzt, so dass diese noch einfacher zu transportieren und umzusetzen sind.

Bei den Filteranlagen „Pure Air“ galten die jüngsten Entwicklungen dem Ziel, diese noch dichter – also effizienter – und sicherer zu gestalten. Gefeilt wurde an den kleinsten Details, so wurde der verstärkten Filzring durch einen doppelten Dichtring ersetzt. Zur höheren Dichtigkeit der Anlage trägt auch die neue Abdichtung der Filterdeckel bei, hier kommt ein äußerst langlebiger Silikonschaum zum Einsatz. Die Optimierung der Spüleinheit tut ihr Übriges zur Verbesserung der Filterwirkung. Der Spülwagen, der zyklusgesteuert abreinigt, bringt mit niedrigem, aber effektiverem Druck Luft in die Filterelemente ein. Der Luftstrom befreit die Filtertaschen vom sich dort angesammelten Füllermaterial, das über Förderschnecken dem weiteren Prozessverlauf zugeführt werden kann. Verbessert wurde insbesondere die Abdichtung gegenüber dem Reingaskanal. Außerdem ist der Spülwagen nun so konstruiert, dass er sich leichter positionieren, kontrollieren und warten lässt. Bei Sicherheit und Wartungsfreundlichkeit wartet „Pureair“ noch an weiteren Stellen mit nützlichen Verbesserungen auf. So lassen sich die Deckel zu den Filterelementen über eine Zentralverriegelung öffnen und schließen – Werkzeug ist hierfür nicht erforderlich, ein Handgriff genügt. Ein Ideenwettbewerb unter den Mitarbeitern förderte eine einfach zu handhabende Sicherheitseinrichtung zutage. An den Absturzgeländern sind verschiebbare Haken angebrachten, mit denen die offenstehenden Filterdeckel gegen unkontrolliertes Zufallen gesichert werden können.

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Highlights der Hausmesse waren sicherlich die Vorführungen der Recycling- wie der Brennertechnologie. Der Asphalt-Granulator ist nur auf einem 4-Achs-Satelzug aufgebaut, wurde er doch um ein eigenes Aggregat ergänzt. Die Besucher konnten sich davon überzeugen, dass mit den zwei Siebböden homogenes Material aufbereitet werden kann.

Mehrmals täglich ließ auch der „Evo-Jet“-Brenner seine Flammen spielen, was besonders viele Besucher anzog. Denn was sonst tagein tagaus innerhalb der Trommel passiert, konnten sich die Besucher live und in Farbe anschauen. Die Hitze von über 1.300° C machte sich selbst mit ausreichendem Sicherheitsabstand auf den Gesichtszügen der Zuschauer bemerkbar. Eine Minute dauerte das Spektakel, in dieser Zeit verbrannten 17 l Heizöl. Um die enorm hohen Temperaturen zu erreichen, kann der Anwender unter verschiedenen Brennstoffen auswählen. Ein Mausklick in der Steuerung genügt, um auf andere Brennstoffe umschalten zu können.

Was nach dem Besuch der erneut eindrucksvollen Hausmesse blieb, war neben dem Wissen über die vielen Detailverbesserungen die Frage, was in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung im Hause Benninghoven sich wohl noch so alles auf einem Lösungsweg befindet und was in einem guten halben Jahr wohl auf der bauma den Kunden aus aller Welt präsentiert werden wird.

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