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bauma 10. Oktober 2022

Kein Asphaltmischwerk auf der bauma

Der Ausblick von einem Asphaltmischturm auf das Messegelände wird bei der diesjährigen bauma nicht möglich sein.

Diesmal werden keine kompletten Asphaltmischanlagen den Überblick über das bauma-Gelände erlauben, der Besuch lohnt dennoch
Diesmal werden keine kompletten Asphaltmischanlagen den Überblick über das bauma-Gelände erlauben, der Besuch lohnt dennoch
Inhaltsverzeichnis

Die Hersteller von Asphaltmischanlagen verzichten diesmal auf das Aufstellen von ganzen Mischtürmen. Das ist schade, aber verständlich, bedenkt man den Aufwand für die Logistik und die Unwägbarkeiten in der Vorbereitungsphase. Sie informieren dafür im Detail über weitere Möglichkeiten, die Emissionen zu senken und die Recyclingquoten zu erhöhen. Ein Besuch lohnt sich deshalb umso mehr, sind das doch die derzeit aktuellen Fragen, mit denen sich Hersteller von Asphalt beschäftigen.

Komplettanbieter zeigen Details

Ammann präsentiert u.a. neue Brenner, die Wiege- und Mischetage einer Anlage vom Typ ABP HRT (High Recycling Technology) sowie Maßstabsmodelle verschiedener Asphaltmischanlagen. Ganz haptisch wird es bei der as1 Anlagensteuerung, die mit Argon View eine neue Benutzeroberfläche erhielt und die ausprobiert werden kann wie auch der Einsatz von Augmented Reality bei der Anlagenwartung und sogar bei der Installation. Weitere Schwerpunkte sind die Themen Retrofit – also die Möglichkeit, die Nachhaltigkeit bestehender Anlagen zu verbessern und auch die Produktivität zu steigern – wozu auch Lärmschutzpakete gehören. Die technischen Möglichkeiten beginnen mit der Ausrüstung von Brennern mit drehzahlvariablen Motorantrieben, die viel leiser sind, und mit Kaminschalldämpfern, die den Abgaslärm kontrollieren. Es muss also nicht immer die Verkleidung der gesamten Anlage sein.

Benninghovens neues System für höhere Zugaberaten an Recyclingmaterial wurde für den Innovationspreis der bauma nominiert. Das patentierte Revoc-System ergänzt bestehende Kalt- und Heißzugabesysteme und reduziert die Gesamtkohlenstoff-Emissionen (Cges) bei der Zugabe von Recycling-Material um bis zu 50 %. Der Schwerpunkt der weiteren Präsentation liegt bei den Heißgaserzeugern, die maximale Recyclingzugaben bis zu 100 % erlauben, sowie Brennern, die mit Brennstoffen aus regenerativen Quellen betrieben werden. Wer mag, kann sich am Stand der Wirtgen Group auch über die kontinuierlich arbeitende Asphaltmischanlage iNova 2000 informieren, die vom lateinamerikanischen Hersteller Ciber zusammen mit Benninghoven für den Weltmarkt entwickelt wurde.

Bei der Fayat-Gruppe zeigen Marini, Ermont und SAE Weiterentwicklungen im Detail. So produzierte der auf der letzten bauma präsentierten Master-Tower von Marini mittlerweile 600.000 t Asphalt. Kernstück des Master-Towers ist das System Evodryer, Außerdem informiert Marini über das System Cybertronic – ein digitales Fern-Anlagenmanagementsystem für die Optimierung der Produktion.

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Ermont, Spezialist für mobile Anlagen, stellt eine containermobile Anlage sowie ein neues Recyclingmodul in den Mittelpunkt der Präsentation. Das Doutherm-Verfahren, gehörte zu den Finalisten für den bauma-Innovationspreis ermöglicht es doch hohe Recyclingraten in mobilen Anlagen.

Aufgrund der angespannten Versorgung mit Bitumen lohnt sich ein Blick auf den neuen Etank von SAE, ein Bindemittellagertank im Containerformat, der mit einem sehr niedrigen Energieverbrauch aufwarten soll, da Tank, Rohrleitungen und Zubehör elektrisch beheizt, die Isolierung verstärkt, Wärmebrücken beseitigt und die Abgasen aus dem Generator zur Energierückgewinnung genutzt werden. Ausgestattet ist er mit Auffangbehälter, Beschickungsaggregat, Dosiereinheit und Generator.

Spezialisten für Komponenten

Der dänische Hersteller KMV bietet zwar auch komplette Asphaltmischanlagen, hat sich aber vor allem einen Namen mit Angeboten für Retrofit sowie mit speziellen Komponenten für Asphaltmischanlagen gemacht. Ein Beispiel ist die Ausrüstung speziell zur Produktion von farbigen Asphalten.

Das dänische Unternehmen ENH präsentiert 2 Anlagen, mit denen sich PmB autark herstellen lassen.

Der Verschleißschutzspezialist Detloff informiert über ein System für Doppelwellenmischer, das patententiert ist.

Wer weitere Detaillösungen sucht, kann sich beispielsweise in Halle B2 umsehen. Hier finden sich die Firmen Achenbach, B+W Innovative Produkte, Kurz Silosysteme, Silobau Thorwesten und die Wam Group.

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