Kies und Sand könnten knapper und teurer werden
Laut Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe könnten die zentralen Baurohstoffe Kies und Sand in Deutschland noch knapper und teurer werden.
Konkurrierende Nutzungen, immer weniger Abbauflächen, eine vielerorts mangelnde Akzeptanz in der Bevölkerung sowie die aktuelle Energiekrise führen teilweise zu erheblichen Problemen bei der Gewinnung dieser wichtigen Baurohstoffe, wie eine neue Studie der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) unter dem Titel „Sand und Kies in Deutschland“ zeigt.
Es gibt inzwischen „erhebliche Probleme" bei der Gewinnung von Kies und Sand, hieß es bei der Vorstellung einer neuen Untersuchung der Fachbehörde, die im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums die Rohstofflage analysiert. Bereits in den vergangenen 2 Jahren hatten sich viele Baumaterialien verteuert. Die oft mangelnde Versorgung traf – zusammen mit fehlenden Fachkräften und gerissenen Lieferketten – private Häuslebauer ebenso wie die Bauwirtschaft insgesamt.
Ergebnisse der Untersuchung
Tipp: In der Ausgabe 1 der „Steinbruch & Sandgrube“ werden wir die Ergebnisse ausführlich aufbereiten. Sie wird am 15. Februar 2023 erscheinen. Sie sind noch kein Abonnent? Und wollen es mal probieren? Dann schauen Sie doch einmal hier.
Eine Auswertung des BGR-Wissenschaftlers Harald Elsner zur Situation von rund 270 der über 2600 deutschen Sand- und Kiesförderstellen ergab nun: „Konkurrierende Nutzungen durch Wasser-, Natur- und Landschaftsschutzgebiete, Infrastrukturanlagen wie Straßen und Schienenwege, die Wohnbebauung sowie Gewerbegebiete" könnten die bestehenden Engpässe bei beiden Baurohstoffen verschärfen. „Zudem stehen häufig private Eigentumsinteressen einem Abbau im Wege.“
Teils ließen sich 50 bis 70 % der Vorkommen nicht mehr fördern. „In einigen Regionen Deutschlands, vor allem in Bayern und Schleswig-Holstein, können Kiesunternehmen bereits heute lokal überhaupt kein Abbauland mehr erwerben." In den Großräumen Berlin, Köln und Dresden soll die Versorgung mittelfristig schwierig werden.
Das so verknappte Angebot treibt die Bezugskosten für Betonkies und Betonsand. Die BGR schätzt, dass die schon erhöhten Preise „absehbar weiter um 10 bis 15 % im Jahr ansteigen". In der Folge müsse mehr importiert werden, der nötige Mehrtransport belaste die Umwelt.
Dort, wo in der Aufbereitung noch Dieselmaschinen zum Einsatz kommen, zeigten sich deutliche Steigerungen der Energiekosten. „Besser sieht es in größeren Kieswerken aus, die an das Stromnetz angeschlossen sind", so die BGR. „Diese wollen vielfach ihre Energieversorgung auf Photovoltaik umstellen und mit Hilfe von selbst erzeugtem grünen Wasserstoff zeitnah ihre Fahrzeugflotte betreiben." Schwimmende Solaranlagen auf Baggerseen als weitere Alternative würden allerdings häufig nicht genehmigt. (MAI/RED)
Passend zu diesem Artikel
Die Lage auf den internationalen Rohstoffmärkten bleibt angespannt. Das zeigt der neue Bericht zur Rohstoffsituation in Deutschland von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR). Demnach ist es wichtig, die heimischen Rohstoffe zu fördern.
Beim Verkauf von Baumaschinen konnte der Caterpillar-Händler sogar sein bisher bestes Ergebnis in Zentraleuropa erzielen. Auch das Vermietungsgeschäft wächst weiter.
Wie lassen sich bei baulichen Maßnahmen an Betonfahrbahnen Verkehrsbeeinträchtigungen minimieren? Eine veränderte Plattengeometrie könnte interessante Lösungsansätze bieten.