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Komatsus intelligente Zukunft

Komatsu hat seinen deutschen Händlern und der Fachpresse Mitte Oktober am Standort Hannover neue Bagger, Radlader und Planierraupen vorgestellt, deren Vermarktung nun beginnt. Darüber hinaus wurden positive Unternehmenszahlen vermeldet und es gab erste Informationen über die Neuheiten zur Bauma 2016.

Wie Marco Maschke, Leiter des deutschen Vertriebsbüros, berichtete, konnte der weltweilt zweitgrößte Baumaschinenkonzern 2014 ein Umsatz in Höhe von 16 Mrd. Euro erzielen. Auch bei Komatsu Hanomag in Hannover läuft es wieder rund. Die Kurzarbeit ist seit Anfang letzten Jahres beendet, die Mitarbeiterzahl wurde auf 580 aufgestockt. 2014 wurden ein Umsatz in Höhe 189,1 Mio. Euro erwirtschaftet, ein Anstieg um 9,6 Prozent. Maschke ist zuversichtlich, dass sich der Umsatz im laufenden Geschäftsjahr um weitere 5 Prozent erhöhen wird.

Auf einer Fläche von 195.000 m2 werden im hannoverschen Werk Radlader von 5 bis 57 t, Mobilbagger von 14 bis 20 t und seit 2012 auch Muldenkipper von 33 bis 50 t hergestellt. Hinzu kommen Achsen, Getriebe und die DPF-Aufbereitung. „Als einziges Komatsu-Werk weltweit stellen wir Komponenten außerhalb Japans her“, erläutert Maschke. Selbstverständlich sei Komatsu ein japanischer Konzern, gleichwohl aber ein europäischer Hersteller. 94 Prozent der in Europa verkauften Maschinen würden auch in Europa hergestellt. Derzeit werden in diesem Territorium 75 verschiedene Modelle angeboten, die allesamt mit dem Maschineninformationssystem Komtrax und dem Servicepaket Komatsu Care ausgestattet sind.

Zahlreiche Neuheiten

Eine ganze Reihe neuer Maschinen wurden auf dem Demo- und Testgelände des hannoverschen Werks präsentiert, ihre Vermarkung startet dieser Tage.

Der neue Kompaktbagger PC 88MR-10 punktet mit einem sehr geringen Heckschwenkradius, die wendige Maschine ist prädestiniert für Einsätze auf engstem Raum. Das Fahrerhaus ist dennoch geräumig, komfortabel und auch leise. Die Maschine mit einem Betriebsgewicht von 8.500 bis 9.130 kg ist mit einem kraftstoffeffizienten Motor der Stufe IIIB ausgestattet, die Motorleistung beträgt 50,7 kW.  

Deutlich größer und stärker sind die Hydraulikbagger PC190-11 und PC490LC-11 mit einem 270 kW starken Motor der Abgasstufe IV. Der PC190-11 hat ein Betriebsgewicht von 46.575 bis 47.415 kg, der PC490LC-11 bringt 47.424 bis 48.924 kg auf die Waage. Das maximale Löffelvolumen beträgt 3,5 m3. Die Maschinen verfügen über eine einschaltbare Eco-Anzeige und automatischen Leerlaufstopp, sechs wählbare Betriebsarten und zwei Ausleger-Betriebsarten. Für erstklassigen Fahrerkomfort sorgt die vibrationsarme Bauweise oder auch der optimierte, hochauflösende Breitbild-Monitor.

Mit dem WA80M-7 hält die Komatsu-Motorentechnologie gemäß Stufe IIIB nun auch Einzug bei den Kompaktradladern. Der Parallelhub beim Einsatz mit Gabelzinken dank Easy Fork, der hydraulische Schnellwechsler, die Lamellensperrdifferenziale und die 100 Prozent-Differentialsperre sorgen für extreme Vielseitigkeit. Die neu entwickelte kippbare Fahrerkabine ermöglicht erstklassigen Fahrerkomfort und einfache Wartung. Die Motorleistung beträgt 52 kW, das Betriebsgewicht liegt zwischen 5.485 und 5.990 kg, das Schaufelvolumen zwischen 0,8 und 1,25 m3.

Mit einem Schaufelvolumen von 4,1 bis 6 m3 kommt der Radlader WA470-8 daher. Der neue 204 kW starke Motor gemäß Stufe IV soll den Kraftstoffverbrauch um bis zu 6 Prozent senken. Weitere Neuerungen der Maschine mit einem Betriebsgewicht von 24.000 bis 25.500 kg sind der luftgefederte Fahrersitz, die weiterentwickelten und als Flügeltüren ausgeführten Wartungsklappen sowie die 3G-Mobilfunktechnik.

Hoch zufrieden zeigt man sich bei Komatsu mit der Akzeptanz der Hybrid-Maschinen. Von den Baggern, die die Energie in der Drehbewegung zurückgewinnen, wurden weltweit inzwischen mehr als 3.000 Einheiten abgesetzt. Aktuell wird in Deutschland der HB 215LC-2, eine Maschine der 20 t-Klasse, vermarktet. Bei Bauma im April 2016 wird Komatsu auf vielfachen Kundenwunsch auch einen 35 t-Hybridbagger mit Abgasstufe 4 vorstellen. Lars Lüder aus der Abteilung Marketing und Technical Support wies darauf hin, dass Komatsu auf das Hybridsystem eine Gewährlistung von fünf Jahren bzw. 10.000 Betriebsstunden gibt. In Europa sei es bislang aber nicht zu Störungen des Hybridsystems gekommen.

Zuwachs wird auch Komatsus Mining-Flotte bekommen. Die Bauma in München wird auch genutzt, um einen neuen Mining-Bagger der 700 t-Klasse zu präsentieren. In Deutschland ist die Nachfrage nach derart großen Maschinen natürlich relativ gering.  

Hydraulikbagger mit intelligenter Maschinensteuerung

Karsten Elles ist im Bereich Entwicklung tätig und trägt dort Verantwortung für die intelligente Maschinenkontrolle. Er stellte Maschinen vor, die zu einer Steigerung von Spielzeiten und Fahrerleistung, Minimierung des Risikos von Beschädigungen und Fehlern und einer Reduzierung der Kosten für Kraftstoff, Arbeitszeit und Maschinenbetrieb sorgen sollen.

Der PC 210LCi-10 ist der weltweit erste Hydrauliklbagger mit intelligenter Maschinensteuerung. Seine Positionsbestimmung verhindert, dass der Löffel über das Zielprofil hinaus in das Material eindringt. Automatisch wird der Punkt des Löffels festgestellt, der den geringsten Abstand zum Zielprofil hat. Dies hat zur Folge, dass nicht mehr Material abgetragen wird als geplant. Zudem werden manuelle Absteck- und Vermessungsarbeiten reduziert oder ganz unnötig. Die große Steuereinheit mit 12,1 Zoll-Touchscreen-Display zeigt Gelände und Maschine in einer realistischen 3D-Darstellung an. Die derzeitige Produktpalette der i-Maschinen besteht neben dem  Mobilbagger aus fünf Planierraupen. Im Fokus stand etwa die D61EXi/PXi-23. Mit der 126 kW starken Raupe kann nun nicht nur das Grob-, sondern auch das Feinplanum in der Automatikbetriebsart ausgeführt werden.  

Karsten Elles bezeichnete die i-Modelle als die Maschinen der Zukunft, auf gut 40 % schätzt er ihren Anteil in absehbarer Zeit. Auf baunetzwerk-Nachfrage spezifizierte er diesen Zeitraum auf die nächsten zehn Jahre. (David Spoo)

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