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Konzernergebnis der STRABAG AG steigt

Obwohl Deutschlands führender Verkehrswegebauer, die Kölner Strabag AG, im Geschäftsjahr 2012 mit dem allgemeinen Umsatzrückgang im öffentlichen Bau zu kämpfen hatte, konnte der Konzern seine Ergebnisprognose noch übertreffen.

Der Verkehrswegebauer, die Klner Strabag AG, hatte im Geschftsjahr 2012 mit dem allgemeinen Umsatzrckgang im ffentlichen Bau zu kmpfen, konnte aber seine Ergebnisprognose bertreffen.

Ein Sondereffekt aus dem Verkauf der tschechischen Tochtergesellschaft DSP an die österreichische 35%-Beteiligungsgesellschaft BHB habe das Ergebnis positiv beeinflusst, berichtete Strabag Vorstand Dr. Thomas Birtel auf der Bilanzpressekonferenz in Köln am 6. Mai. Im Inland lagen Auftragseingang, Auftragsbestand und Leistung in etwa auf Vorjahresniveau.

Der Auftragseingang der Strabag Gruppe stieg im Jahr 2012 um 7,0 % auf 4,1 Mrd. €. Im Segment Verkehrswegebau lag er mit 2,3 Mrd. € leicht über dem Vorjahresniveau. Das Segment Beteiligungen Österreich (BHB) verzeichnete einen signifikanten Anstieg um 17 % auf 1,8 Mrd. €, der sowohl auf Unternehmenszukäufe der BHB als auch auf neue Aufträge in Italien, Tschechien, Polen und der Slowakei zurückzuführen war.

Witterungsbedingt ging die Leistung im Konzern 2012 im Vergleich zum Vorjahr leicht um 2,8 % auf 4,4 Mrd. € zurück. Im Vergleichszeitraum 2011 hatten die günstigen Witterungsverhältnisse zu einer sehr langen Bausaison und damit auch zu einer überdurchschnittlich hohen Leistung geführt. Der Anteil der Auslandsleistung im Konzern sank im Jahr 2012 leicht von 49 % auf 48 %.

Der Auftragsbestand lag zum 31.12.2012 insgesamt bei 3,2 Mrd. €, das sind 4,2 % mehr als im Jahr zuvor. Im Segment Verkehrswegebau ging er, im Wesentlichen bedingt durch den nicht mehr einbezogenen Auftragsbestand der DSP, um 7 % auf rund 1 Mrd. € zurück. Im Segment Beteiligungen Österreich erhöhte sich der Auftragsbestand hingegen um 14 % auf 2,1 Mrd. €.

Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl stieg vor allem durch die Anfang 2012 akquirierte Hermann Kirchner Bauunternehmung GmbH um 4,5 % auf 12.200.

Das EBT (Ergebnis vor Steuern) im Konzern lag bei 129 Mio. € und somit rund 10 % über dem Vorjahreswert. Dieser Anstieg resultierte im Wesentlichen aus dem Ergebnisbeitrag der DSP-Veräußerung, der sich im deutlich auf 95 Mio. € erhöhten Segmentergebnis des Verkehrswegebaus niederschlug. Das Segment Beteiligungen Österreich (BHB) konnte das überaus starke Vorjahresergebnis, das noch von der Bearbeitung großer Infrastrukturprojekte in Polen profitierte, erwartungsgemäß nicht wiederholen. Das EBT der BHB halbierte sich daher auf rund 33 Mio. €.

Das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) betrug für den Konzern 139 Mio. €, was einer Steigerung von 15 Mio. € gegenüber dem Vorjahr entsprach. Das Ergebnis nach Steuern stieg von 103 Mio. € auf 135 Mio. €. Hiervon entfielen 122 Mio. € auf den Konzern und 13 Mio. € auf konzernfremde Anteilseigner. Das Eigenkapital erhöhte sich im Geschäftsjahr um 50 Mio. € auf 774 Mio. €. Die Eigenkapitalquote im Konzern sank dennoch leicht auf 44 % (Vorjahr 45 %), weil die Bilanzsumme durch etliche Firmenzukäufe bei der Beteiligung BHB wuchs, nämlich von rund 1,6 Mrd. € auf 1,7 Mrd. €.

Die STRABAG AG hat das Geschäftsjahr 2012 nach HGB mit einem Jahresüberschuss von 52 Mio. € abgeschlossen und den Vorjahreswert von 18 Mio. € somit deutlich übertroffen. Auch im laufenden Jahr, so führte Birtel aus, sei nicht mit einer realen Steigerung des öffentlichen Bauvolumens zu rechnen. Die Aufstockung der Investitionen in die Bundesverkehrswege um 600 Mio. € sei völlig unzureichend, um die chronische Unterfinanzierung und den schlechten Zustand der deutschen Infrastruktur zu beheben. Zumal auch die Länder und Kommunen die hierfür vorgesehenen Investitionsbudgets infolge der Schuldenbremse deutlich zurückgefahren hätten. Birtel forderte daher ein Umdenken der Politik hin zu einer am echten Bedarf ausgerichteten Infrastrukturplanung und -finanzierung, für die auch eine unmittelbare Nutzerbeteiligung in Betracht gezogen werden müsse. Er begrüßte jüngste Äußerungen des Bundesverkehrsministers, künftig auch verstärkt ÖPP-Modelle zur Realisierung von Infrastrukturprojekten anzustreben.

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