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Baustoffe 14. März 2022

Logbau bringt den ersten CO2-neutralen Beton der Schweiz

Die Logbau bringt unter dem Produktnamen Klark den ersten nachweislich komplett CO2-neutralen Beton der Schweiz auf den Markt.

Regierungsrat Mario Cavigelli, Andreas Zindel-Schnell, Andreas Zindel, Christian Wengi und Gion Willi.
Regierungsrat Mario Cavigelli, Andreas Zindel-Schnell, Andreas Zindel, Christian Wengi und Gion Willi.

Das in der achten Generation geführte Familienunternehmen Zindel United hat sich zur Aufgabe gemacht, mit ihren Tochtergesellschaften nachhaltige und innovative Lösungen für die kommenden Generationen zu erarbeiten. Diese Aufgabe haben der Baustoffhersteller Logbau und der Pflanzenkohle-Produzent Inega mit Klark umgesetzt. Das neue Verfahren wurde in intensiver Forschung gemeinsam mit der Fachhochschule OST entwickelt und bereits in der Praxis eingesetzt. Beton ist nach wie vor der vielseitigste und meistgenutzte Baustoff der Schweiz. Er ist äusserst flexibel, einfach zu verbauen und kann einzigartige Designakzente setzen. Aufgrund der CO2-Bilanz steht Beton in der öffentlichen Wahrnehmung allerdings unter Druck. Die Logbau mit Sitz in Maienfeld hat sich zur Aufgabe gemacht, diese Bilanz zu verbessern, ohne Abstriche bei der Verarbeitung und der Leistung zu machen. Der Aufwand hat sich gelohnt, entstanden ist der erste wirklich CO2-neutrale Beton der Schweiz.

CO2 Beton verarbeitet.
CO2 Beton verarbeitet.

Gemeinsam mit Ostschweizer Fachhochschule entwickelt

Intensive Forschung und zahlreiche Versuche haben zum Erfolg geführt. Spezialistinnen und Spezialisten der Ostschweizer Fachhochschule OST in Rapperswil haben die gemeinsame Entwicklung der Logbau und Inega von Anfang an begleitet, die Grundlagenforschung beigesteuert und regelmässige Tests durchgeführt, um die ideale Rezeptur zu ermitteln. Das Endprodukt verfügt über gleichwertige Eigenschaften wie herkömmlicher Beton, ist aber komplett CO2-neutral und je nach Rezeptur sogar CO2-negativ, also eine permanente CO2-Senke. Zudem ist der Klimabeton vollständig rezyklierbar. Das Patent für den Klimabeton ist bereits angemeldet.

Der Schlüssel dazu ist die für Baustoffe entwickelte INKoh-Pflanzenkohle von Inega. Diese entsteht ausschliesslich aus unbehandeltem Restholz aus regionaler Forstwirtschaft. Logbau kombiniert dieses naturreine Schweizer Produkt mit ihrem Beton und erhält so ein innovatives Endprodukt. Erste Tests und Studien haben zudem ergeben, dass Klark potenziell noch weitere Vorteile bietet, wie reduzierte Schwindrisse, eine effizientere Wärmedämmung sowie einen besseren Schallschutz. Weiterführende Untersuchungen sind in Planung.

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Bald schweizweit erhältlich

Der neue Klimabeton ist marktreif. «Wir sind bereits mit interessierten Bauherrschaften und Partnern in Kontakt und bauen parallel die industrielle Produktionskette auf» erklärt Christian Wengi. Aktuell kann Logbau Klark in Graubünden, St. Gallen und im Fürstentum Liechtenstein liefern. Mittelfristig soll der Klimabeton durch Partnerschaften und neue INKoh-Produktionsanlagen in der ganzen Schweiz hergestellt und vertrieben werden. Dies erhöht die regionale Wertschöpfung und macht die CO2-negative Innovation über die Kantonsgrenzen hinaus verfügbar.

Der ausführliche Artikel über den neuen Klimabeton ist in der neusten Ausgabe der „DSB – Die Schweizer Baustoff-Industrie“ zu finden.

 

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