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Rheinquerung 3. Juni 2019

Machbarkeitsstudie für Brücke bei Bingen kommt

Der Landkreis Mainz-Bingen und der Rheingau-Taunus-Kreis sowie die Länder Rheinland-Pfalz und Hessen haben sich darauf verständigt, eine Machbarkeitsstudie für eine Rheinbrücke bei Bingen auf den Weg zu bringen.

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Dazu wurde eine Kooperationsvereinbarung aller vier Partner unterzeichnet.

Der Mittelrhein wird auf einer Strecke von 84 Flusskilometer zwischen Koblenz und Wiesbaden weder von Brücken noch von Tunneln gekreuzt. Der Straßenverkehr ist in diesem Abschnitt auf sechs Fährverbindungen angewiesen.

„Wir sind einen entscheidenden Schritt weiter gekommen. Mit der Unterzeichnung der Vereinbarung bekennen sich alle vier Partner dazu, die Möglichkeiten für eine neue Rheinbrücke zu prüfen“, sagte der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Dr. Volker Wissing. Die Brücke ist nur realisierbar, wenn auch Landkreise und Kommunen diese wollten.

Der Landesbetrieb Mobilität Worms wird die Erstellung der Machbarkeitsstudie federführend betreuen. Er bereitet derzeit die Vergabe der Studie vor, die im Sommer 2019 erfolgen soll.

In der Machbarkeitsstudie wird zunächst geprüft, ob bereits vorliegende Unterlagen noch aktuell sind. Hierzu ist insbesondere die Umweltverträglichkeitsstudie (UVS) hinsichtlich neuer Rechtslagen bei Flora-Fauna-Habitat-Gebieten (FFH) und Vogelschutzgebieten zu überprüfen und zu aktualisieren. Auf Basis dieser Untersuchung wird auch die Linienführung der Brücke geprüft.

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Die Kosten für die Machbarkeitsstudie werden auf rund 55.000 Euro geschätzt. Die für die Machbarkeitsstudie anfallenden Kosten werden zu je einem Viertel von den beiden Bundesländern Hessen und Rheinland-Pfalz sowie den beiden Landkreisen Rheingau-Taunus und Mainz-Bingen getragen.

Hintergrund

Die Planung für mehr Brücken über den Rhein im Mittelrheintal gibt es schon seit Jahrzehnten. Diese wurde jedoch immer wieder aufgeschoben. Da das Mittelrheintal zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, besteht die Angst, dass durch einen Brückenbau dieser Status verloren geht, wie es schon im Dresdner Elbtal geschah.

Die frühere Rheinbrücke zwischen Rüdesheim und Bingen sprengte die deutsche Wehrmacht im Januar 1945, um den anrückenden US-Streitkräften den Nachschubweg abzuschneiden. Von der Hindenburg-Eisenbahnbrücke blieben nur die Pfeiler übrig.

Nach der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz im März 2016 wurde eine Koalition aus SPD, FDP und Grünen gebildet und die Diskussion über eine neue Brücke nahm wieder Fahrt auf. Die Ampelkoalition hat allerdings eine finanzielle Beteiligung beider betroffenen Landkreise Mainz-Bingen und Rheingau-Taunus-Kreis zur Bedingung gemacht. Der Kreistag Mainz-Bingen hat bereits die finanzielle Beteiligung an der Studie beschlossen. Ebenso der Rheingau-Taunus-Kreis.

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