In den vergangenen Jahren hat Marini umfassend in die Entwicklung von Software investiert und bietet den Kunden nun zusätzliche betriebliche Vorteile in Hinblick auf die Einsparung von Energie, die Reduzierung von Problemen am Standort und die Produktion mit hohen Recyclingraten. Die Funktionen des digitalen Fern-Anlagenverwaltungssystems Marini Cybertronic wurden um eine Reihe neuer optionaler Add-ons erweitert. Dazu gehören die automatische Steuerung des Trocknungsprozesses, akkurates Management von kaltem Ausbauasphalt im Mischer sowie eine dynamische Anpassung der Rezeptur, wenn Asphaltgranulat verwendet wird.
Den Trocknungsprozess optimieren
Die neuen Optimierungen beim Trocknungsprozess basierend auf einem physikalischen Modell: automatische Rückkopplungskontrolle der Austrittstemperatur des heißen oder kalten recycelten Materials, ein Selbstinbetriebnahmeprozess für das kontinuierliche Erlernen der Steuerungsparameter, die gemäß der physikalischen Struktur des Trommel-/Filtersystems kalibriert sind, sowie Berechnung des Wärmeaustauschkoeffizienten von Gas/Material.
Dann lassen sich Brennerleistung und Trommeldrehzahl an die Produktionsleistung (t/h) und den Feuchtegehalt des zugeführten Materials anpassen. Automatisch wird eine stabile Austrittstemperatur des Materials sowie der Rauchgas-Einströmtemperatur in den Filter geregelt. Die Temperatur der Rauchgase im Filter ist niemals zu hoch oder zu tief, wodurch wiederum das Risiko von Schäden oder Anbackungen minimiert wird. Dies trägt zu optimiertem Brennstoffverbrauch, reduziertem Energieverlust und einem verbesserten Wärmeaustausch-Wirkungsgrad bei, insbesondere, wenn das Werk mit einem hohen Anteil an Ausbauasphalt arbeitet.
Management von Asphaltgranulat
Das korrekte Management von kaltem Ausbauasphalt in den Mischer ist ein weiteres wichtiges Merkmal für den Produktionsausstoß. Für die Bestimmung und Anpassung der Geschwindigkeit des Wägebandes in der Dosierphase ermittelt Cybertronic diese ständig und passt sie entsprechend an. Außerdem kann die Geschwindigkeit auch manuell angepasst werden, so dass sich diese Geschwindigkeit entsprechend der im Mischer gemessenen Depressionswerte feinabstimmen lässt. Diese Funktion ist entscheidend, insbesondere dann, wenn die Anlage mit einem hohen Anteil an Asphaltgranulat im Mischer arbeitet, da menschliche Dosierfehler nun der Vergangenheit angehören. Diese sind die häufigste Ursache von Anlagenproblemen, wie Explosionen, beschädigte Dichtungen usw.
Anpassung der Asphaltrezeptur
Durch Eingabe der Korngrößendaten, Bitumentyp und Korngrößenspezifikationen des herzustellenden Asphalts passt Cybertronic den Anteil des Asphaltgranulates für jede Rezeptur an. Außerdem erlaubt das System die Überprüfung des Lagerbestands und der erforderlichen Asphaltgranulat-Verbrauchsmenge zur Einhaltung der Korngrößenspezifikationen. Diese Formel kann in „Echtzeit“ modifizieren werden, sodass die Produktion an die Gegebenheiten angepasst werden kann. Das lohnt sich vor allem, wenn die Kaltzugabe direkt in den Mischer erfolgt. Cybertronic kann zudem die Menge von Bitumen, Füller und verschiedene Zuschlagstoffen in den verschiedenen Trichtern unter dem Sieb anpassen.
Das System ist auch eine hervorragende Hilfe bei mehreren Rezepturwechseln mit sehr unterschiedlichen Asphaltgranulatanteilen. Zudem kann die Bedienperson die Temperatur des Fertigasphalts bessern steuern. Das System erlaubt, basierend auf der Temperatur der Gesteinskörnungen, graudelle Änderungen am Anteil des Asphaltgranulates und dem Endasphalt vorzunehmen.
Letztendlich ist Marini Cybertronic äußerst hilfreich bei bestimmten Umweltbedingungen, beispielsweise sehr heiße und sehr trockene Gesteinskörnungen, sehr kalte und nasse Gesteinskörnungen, die die Bedienenden einer Asphaltmischanlage häufig dazu zwingen, die Menge an Asphaltgranulat zu erhöhen oder zu verringern, damit der Asphalt die richtige Temperatur und Kornzusammensetzung hat. (MAI/RED)