«Materia Helvetica»
Im Bundeshaus in Bern findet derzeit eine Ausstellung zur Nutzung mineralischer Rohstoffe in der Schweiz statt.
Praktisch jeder Baustoff oder Alltagsgegenstand, den wir heute produzieren bzw. nutzen, enthält mineralische Rohstoffe, also Gesteine wie Sand, Kies, Kalk, Mergel, Ton, Salz und Naturwerksteine in verschiedensten Ausprägungen. Mineralische Rohstoffe gelten deshalb zurecht als Fundament der modernen Zivilisation. Die Schweiz ist zwar reich an Gesteinen – die Versorgung des Landes mit mineralischen Rohstoffen ist aber dennoch nicht gesichert. Die Ausstellung «Materia Helvetica» im Bundeshaus thematisiert die Potenziale und Herausforderungen lokaler Rohstoffvorkommen in der Schweiz.
Im dritten Anlauf
Die ursprünglich für den Sommer 2020 geplante Ausstellung «Materia Helvetica» wird nun bis 3. August 2022 im Bundeshaus zu sehen sein. Initiiert wurde sie vom Netzwerk Mineralische Rohstoffe Schweiz (NEROS) in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnerorganisationen. Die Ausstellung deckt Potenziale lokal abgebauter Gesteine auf und thematisiert die Herausforderungen bei der Versorgung der Schweiz mit lokalen Rohstoffen.
Die regionale Gewinnung von mineralischen Rohstoffen hat in der Schweiz eine jahrhundertealte Tradition. Auch beim Bau des Bundeshauses spielten die verschiedenen Gesteine der Schweiz eine zentrale Rolle. Für die Errichtung der Gebäudestrukturen wurden insgesamt dreissig Gesteine aus dreizehn Kantonen verwendet. Diese geben einen guten Überblick über alle bedeutsamen Gesteinsarten in der Schweiz. Sie sind zudem ein starkes Symbol für die Vielfältigkeit und den schweizerischen Föderalismus und stehen für Dauerhaftigkeit, Stärke und Qualität. Das Bundeshaus widerspiegelt damit die nationale Bedeutung der Thematik und ist somit der ideale Ausstellungsstandort.
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