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Nachtaktion ohne Nebel

Innerhalb von 54 Stunden wurden am ersten Maiwochenende die Start- und Landebahn Süd des Flughafen Frankfurts saniert.

Auf rund 30.500 m2 Fläche im Mittelbereich der Start- und Landebahn Süd zwischen den Rollbahnen M13 und M23 wurde die 4 bis 6 cm dicke Asphaltoberfläche der Bahn abgetragen und durch eine neue Schicht ersetzt. Der Austausch der oberen Asphaltschicht ist – wie auch auf Straßen – in Abhängigkeit von der Verkehrsbelastung nach einer gewissen Zeit erforderlich. Aufgrund der Abnutzung durch den Luftverkehr und witterungsbedingte Schäden beträgt dieser Zeitraum etwa sechs bis sieben Jahre.

Die Maßnahme stellte eine herausfordernde logistische Aufgabe dar: In reichlich zwei Tagen wurde eine Oberfläche erneuert, die in etwa der Größe von vier Fußballfeldern entspricht. Rund 8.000 t Asphalt wurden im Zuge der Maßnahme bewegt. Auf der Baustelle waren rund 80 Personen im Mehrschichtbetrieb tätig.

Der erste Schritt der Arbeiten bestand im Abfräsen der alten Oberfläche in der Nacht von Donnerstag den 5. Mai auf Freitag. Nach einer gründlichen Reinigung durch Kehrmaschinen wurde ein Haftbelag aufgebracht, der die Grundlage für die neue Asphaltschicht bildet. Der Asphalt wurde von Freitag bis Samstag eingebaut. Sobald die Asphaltfläche abgekühlt war, konnten die Bodenmarkierungen aufgebracht und die Befeuerung eingebaut werden. Nach Abschluss der Bauarbeiten erfolgte in der Nacht von Samstag auf Sonntag die Abnahme der Südbahn durch die Verkehrs- und Projektleitung, sodass zum Betriebsstart am Sonntag um 5 Uhr wieder alle vier Start- und Landebahnen zur Verfügung standen. In den folgenden drei Wochen finden jeweils nachts zwischen 23 und 5 Uhr Restarbeiten an der Befeuerung der angrenzenden Rollbahnen statt.

Ein solch anspruchsvolles Projekt bedarf einer intensiven und langfristigen Vorbereitung. So wurde bereits bei der saisonalen Vorplanung für den Sommerflugplan 2016 das Vorhaben entsprechend berücksichtigt und ein Zeitraum identifiziert, in dem das Flugaufkommen niedriger als in den vorherigen und nachfolgenden Wochen des Sommerflugplans ist. Gemeinsam mit den Airlines, zuständigen Behörden sowie der Deutschen Flugsicherung wurden die operationellen Abläufe intensiv für diese Phase vorgeplant.

Für die geplanten und zum Teil wetterabhängigen Arbeiten an der Asphaltoberfläche und der Befeuerung wurde aus bautechnischen Gründen (Asphalteinbau) bevorzugt die wärmere Jahreszeit gewählt.

Aufgrund intensiver und langfristiger Vorausplanung der Bauarbeiten und dank der engen Abstimmung der Maßnahme mit der DFS Deutschen Flugsicherung GmbH, den Airlines und den zuständigen Behörden kam es wegen der Arbeiten nur zu sehr geringen Verzögerungen im Flugbetrieb; Flugstreichungen konnten aber weitestgehend vermieden werden.

„Wir freuen uns, dass es trotz der Baumaßnahme keine nennenswerten Auswirkungen für unsere Passagiere gegeben hat. Gleichzeitig sind wir erleichtert, nun wieder alle Start- und Landebahnen zur Verfügung zu haben. Durch den notwendigen Austausch der Asphaltoberfläche konnten wir den reibungslosen Betrieb der Südbahn für die nächsten Jahre sicherstellen“, sagt Rolf Liebscher, Leiter luftseitige Infrastruktur am Frankfurter Flughafen.

Für die Dauer der Instandhaltungsmaßnahme und wegen der daraus resultierenden 54-stündigen Sperrung der Südbahn beantragt Fraport eine Aussetzung des Probebetriebs für Lärmpausen für die Betriebsrichtung 25 beim Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung, da für die Umsetzung der Lärmpausen die volle Verfügbarkeit der vorhandenen Pisten Voraussetzung ist. Bei dem im Probebetrieb befindlichen Lärmpausenmodell muss die Südbahn morgens für Starts und abends für Landungen zur Verfügung stehen. Wären die anfallenden Instandhaltungsmaßnahmen auf der Südbahn in Form der in der Vergangenheit umgesetzten Methode mit nächtlichen Sperrungen durchgeführt worden, hätte die Dauer der Maßnahme fast drei Wochen betragen. In Folge dessen hätte auch der Probebetrieb für die Lärmpausen für etwa drei Wochen ausgesetzt werden müssen. Die nun angewandte Methode reduziert diese Einschränkung auf ein Mindestmaß und ermöglicht eine schnellstmögliche Fortführung des Probebetriebs.

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