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Archiv 3. Juli 2013

Neue Fahrbahnübergänge für die Mintarder Brücke

Der Landesbetrieb Straßen.NRW tauscht die Fahrbahnübergänge an der Ruhrtalbrücke bei Mintard im Zuge der A 52 aus. Dafür ist die Strecke in Fahrtrichtung Essen für drei Monate, vom 1. Juli bis zum 30. September, für den Verkehr gesperrt. Im Schutze der Sperrung werden außerdem 10 km Autobahn saniert. Die ersten Bautage zeigten: das Chaos blieb dank guter Vorbereitung auch diesmal wieder aus.

Sanierungsbedrftig sind unter anderem die Fahrbahnbergnge.
Sanierungsbedrftig sind unter anderem die Fahrbahnbergnge.

In den Jahren 2001 bis 2005 ist eine Generalinstandsetzung der Mintarder Brücke durchgeführt worden. Hier wurde eine neue Konstruktion im Mittelstreifen eingebaut, auf die dann eine Betonschutzwand errichtet wurde. Der Beton der Brückenpfeiler und Widerlager wurde instandgesetzt. In die Brückenpfeiler wurden so genannte Treppentürme eingebaut, die eine einfachere Brückenprüfung zulassen. Die Stahlkonstruktion des Brückenüberbaus wurde durch Querstreben im Brückenholkasten für die gestiegene Verkehrsbelastung verstärkt. Die gesamten Stahlteile der Brücke erhielten einen neuen Korrosionsschutz. Die Fahrbahnübergänge, also die Schnittstellen zwischen Boden und Brücke, erhielten damals lediglich einen Korrosionsschutz. Die alten Fahrbahnübergänge sind nicht wasserdicht. Tausalz und aggressives Wasser durch Reifenabrieb, von Bremsbelägen und Kupplungsstaub haben die Übergänge mittlerweile so marode werden lassen, dass der Austausch zwingend wird.

Die neuen Fahrbahnübergänge sind wasserdicht. Es sind so genannte Fahrbahnübergänge in Lamellenbauweise. Ein weiterer Vorteil ist die geringere Geräuschentwicklung. Durch ihre besondere Konstruktion sind diese Übergänge lärmreduziert. Die Übergänge sind 14,70 m lang, 3,60 m breit und wiegen 25 t. Sie werden in einem Stück über die gesamte Fahrbahnbreite einer Fahrtrichtung eingehoben und eingebaut. Dies ist der Grund, warum für den Verkehr eine Richtungsfahrbahn gesperrt werden muss.

Straßen.NRW tauscht nicht nur die Fahrbahnübergänge. Die Autobahnniederlassung Krefeld nutzt die drei Monate der Sperrung außerdem, um weitere Maßnahmen im Schatten der Austauscharbeiten an der Ruhrtalbrücke mit auszuführen. Die grundhafte Erneuerung der A 52 wird auf einer Länge von 10 km zwischen dem Autobahnkreuz Breitscheid und der Anschlussstelle Essen Kettwig vorgezogen. Des Weiteren werden die Auffahrt in Richtung Essen und in Richtung Düsseldorf in der Anschlussstelle Breitscheid instandgesetzt und die dortigen Beschleunigungsspuren verlängert sowie der Trennstreifen geöffnet. Auch Abwasserrohre und Beschilderungen werden erneuert. Die Gesamtkosten aller Arbeiten belaufen sich auf rund 11,5 Millionen Euro, wovon 3 Millionen Euro auf die neuen Fahrbahnüberhänge entfallen.

Die A 52 ist eine Verkehrsschlagader zwischen Rheinland und Ruhrgebiet. Genutzt wird sie täglich von rund 80.000 Fahrzeugen. Um einen Infarkt auszuschließen, haben die Straßenbauer versucht, einen geeigneten Bypass zu schaffen. Dies wird für die kommenden drei Monate die A 3 in Richtung Norden sein. Von dort geht die Umleitung weiter über die A 40 bis nach Essen. Das sind zwar nur rund wenige Kilometer mehr Wegstrecke, die bringen aber bis zu 40 Minuten Zeitverlust. Eine problematische Engstelle ist dabei das Kreuz Kaiserberg. Um hier einen guten Durchfluss der Autos und Lkw zu erreichen, werden die Fahrstreifen von und nach Essen im Verkehrsknoten vorübergehend auf vier Fahrstreifen ausgedehnt. Dennoch ist sich Projektleiter Peter Belusa bewusst, dass der Eingriff nicht ohne Folgen bleiben wird. „Behinderungen sind unvermeidlich." Und die treffen nicht nur die Nutzer der A 52. So ist beispielsweise bis zum Ende der Arbeiten auch die Überleitung im Kreuz Kaiserberg von der A 3 aus Oberhausen zur A 40 in Richtung Essen gesperrt.

Im Vorfeld der anstehenden Aktion haben die Mitarbeiter des Landesbetriebes die Verkehrsströme auf der A 52 genau untersucht. Dabei konnten sie beobachten, dass vor allem am Morgen die Autobahn von vielen Autofahrern nahezu zur gleichen Zeit genutzt wird. Rund 40.000 Fahrzeuge sind dann in Richtung Düsseldorf unterwegs. Anders ist es am Nachmittag: Dann fahren die Menschen über einen längeren Zeitraum in die Gegenrichtung nach Essen. Diese Beobachtung führte bei Straßen.NRW zu der Entscheidung, während der Bauarbeiten aus der A 52 eine Einbahnstraße in Richtung Düsseldorf zu machen. Weil die Verkehrsströme in Richtung Essen nicht so konzentriert seien, ließen sie sich besser über die Umleitung führen.

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Parallel zur Brückensanierung will der Landesbetrieb die Zeit der Sperrung auch für weitere Arbeiten an der A 52 nutzen. Die rund 10 km lange Strecke dies- und jenseits der Brücke wird ebenfalls bis zum September erneuert. Der Belag wird bis auf die unteren Schichten abgetragen und neu aufgebaut. Rund 11 Millionen Euro kosten alle Arbeiten zusammen. Eigentlich hätten diese Arbeiten erst 2014 gemacht werden sollen. Doch Straßen.NRW hat ein weiteres Problem, das nun zur Eile drängt. Auf der A 59 ist ebenfalls eine Brücke marode. Um auch diese möglichst bald erneuern zu können, wurden die Arbeiten an der A 52 nun vorgezogen. Beide Projekte gleichzeitig durchzuführen, hätte wohl für einen Verkehrskollaps in ganz NRW gesorgt. Ein Hinausschieben der Arbeiten an der Brücke bis ins Jahr 2015 hätte unverhältnismäßige Mehrkosten von 200.000 Euro für die Instandsetzung nach sich gezogen. Diese wären notwendig, um in der Zwischenzeit die Verkehrssicherheit aufrecht zu erhalten. Außerdem wären dann mehr Eingriffe in den Verkehr notwendig. Nach dem Austausch der Fahrbahnübergänge ist die Mintarder Brücke komplett saniert.

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