Auch wenn in anderen Ländern Messungen durchgeführt wurden, die BG verfügt inzwischen über den weltweit größten Datenpool von Arbeitsplatzmessungen bei Walz- und Gussasphaltarbeiten, Verschweißen von Dachbahnen, Vergießen von Fugenmassen, Herstellen von Bitumenbahnen und Antidröhnmatten usw.
Die Messungen sind aber meist schon über zehn Jahre alt, die Datenkollektive sind nicht mehr aktuell. Die BG geht zwar davon aus, dass die Daten die heutigen Expositionen beschreiben, da sich weder das Bitumen noch die Arbeitstechniken verändert haben. Aber die Fragen der Fachleute für die Bewertung von Expositionsdaten häufen sich, wenn sie lesen, dass die letzten Messungen eines Datenkollektives 2009 oder noch früher durchgeführt wurden. Deshalb werden aktuelle Messdaten gebraucht damit die Interessen bei nationalen und internationalen Gesprächen über Grenzwerte und Einstufungen von Bitumen nachdrücklich vorbracht werden können.
Mit diesen Messdaten konnte bisher belegt werden, dass, bis auf den Einbau von konventionellem Walzasphalt in Tunneln, die Expositionen unter dem früheren Luftgrenzwert für Dämpfe und Aerosole aus Bitumen liegen. Auch im Ausland werden diese Daten herangezogen, um zu zeigen, wie hoch die Belastung an diesen Arbeitsplätzen wirklich ist. Denn aufgrund der Rauchentwicklung und der ungewohnten Gerüche wird die Situation von Toxikologen, Betriebsärzten und Anwohnern von Baustellen oft falsch beurteilt.
Daher benötigt die BG dringend Arbeitsplätze, an denen Messungen durchgeführt werden können. Die BG ist an allen Arbeitsplätzen interessiert, an denen mit heißem Bitumen umgegangen wird, insbesondere
• Walzasphalt - konventionell, viskositätsverändert oder temperaturabgesenkt;
• Gussasphalt - händische oder maschinelle Verarbeitung;
• Einsatz von Fugenmassen;
• Abdichtungsarbeiten mit Heißbitumen, auch mit Bitumenbahnen.
Daher die Bitte des „Gesprächskreises Bitumen“ und damit auch von DAV, bga, Arbit: Melden Sie der BG Baustellen, insbesondere den Namen und die Telefonnummer des Bauleiters, damit die Messtechniker direkten Kontakt aufnehmen können, um Ort und Zeitpunkt zu besprechen. Diese Daten melden Sie bitte an Dieter Höber (dieter.hoeber@bgbau.de, Tel. 089/8897-854) oder Katrin Schäfer (katrin.schaefer@bgbau.de, Tel. 069/4705-219).
In der Regel benötigen die BG eine Vorlaufzeit von einer Woche, damit die Messtechniker die notwendigen Filter besorgen können. Natürlich kann es vorkommen, dass die Messtechniker anderweitig verplant sind und wir auch einmal eine Messung absagen müssen.
Noch ein Hinweis: Die Messungen werden, ja dürfen die Arbeiten nicht stören, da ansonsten die Expositionen gegenüber Dämpfen und Aerosolen aus Bitumen bei einem untypischen Arbeitsverlauf bestimmt würden. Die Messtechniker sind auch nicht dazu da, Mängel auf den Baustellen zu beanstanden.