Seit Mai dieses Jahres ist Dr.-Ing. Alvaro Garcia Hernandez Professor für Straßenwesen am ISAC der RWTH Aachen. Er studierte an der University of Castilla-la Mancha im spanischen Ciudad Real Bauingenieurwesen und erwarb dort 2004 den Grand des Diplom-Ingenieurs. Vier Jahre später wurde er an der Universität von Kantabrien in Santander mit dem Thema „Industrial Concrete Pavements from the Surface Finish Point of View“ promoviert. Als Postdoktorand folgten Tätigkeiten an der TU Delft sowie der schweizerischen EMPA bevor er 2013 an der Universität von Nottingham als Assitant und später Associate Professor agierte. Zahlreiche seiner wissenschaftlichen Arbeiten, die sich mehr und mehr dem Baustoff Asphalt zuwendeten, wurden ausgezeichnet.
Wegweisende Asphaltexpertise
Schon an der TU Delft war er an der Entwicklung von 2 Methoden zur Selbstheilung von Asphalt beschäftigt: mittels Induktionsenergie bzw. der Einbindung von Mikrokapseln. Erst genannte Methode nahm er an der EMPA wieder in den Fokus, um zu untersuchen, wie Fahrbahnbeläge aus Asphalt beheizt werden können. Hinzu kamen erste Überlegungen zur Senkung von Fahrbahntemperaturen mittels in den Straßenkörper eingelassener Rohre sowie zu Kaltmischgut.
Als Professor in Nottingham konnte er diese Forschungsbereiche weiter vertiefen. Schließlich beinhaltete seine Arbeit dort die computergestützte Modellierung von Asphalt mit Hilfe von Molekulardynamik-Simulationen. Dies ermöglichte die Erstellung realistischer 3D-Asphaltmodelle, um Eigenschaften vor der Herstellung vorherzusagen, und Asphaltzusammensetzung und -struktur zu optimieren.
An der RWTH in Aachen möchte Prof. Dr.-Ing. Garcia Hernandez – neben der Wahrung des hervorragenden internationalen Rufes des ISAC – auch neue Forschungslinien einführen, wie beispielsweise die Nachhaltigkeit von Straßen und das digitale Asset-Management. Denn das digitale Materialdesign wird einen effizienteren Bau ermöglichen und die Laborprüfungszeit reduzieren. Ein auf den Menschen zentrierter Ansatz für das Straßendesign und -management wird sich auf die Verbesserung von Sicherheit, Effizienz und Benutzerfreundlichkeit für alle Straßennutzende konzentrieren.