Pech - das längste Laborexperiment der Welt
1927 begann Thomas Parnell, Professor an der Universität von Queensland in Brisbane, Australien, mit den Vorbereitungen zum Experiment. Er goss erwärmtes Pech in einen unten verschlossenen Trichter und ließ dem Stoff 3 Jahre Zeit, sich zu setzen. 1930 wurde der Trichter geöffnet und das Pech begann zu fließen.
8 Jahre später war die Frage geklärt. Der erste Tropfen fiel 1938. Der zweite folgte 9 Jahre später. Inzwischen ist Parnell seit über 70 Jahren tot, doch sein Trichter mit der zähen Masse steht noch immer unter Beobachtung. Weitere Tropfen folgten 1954, 1962, 1970, 1979, 1988, 2000 und 2014.
Auszeichnungen
In den rund 90 Jahren sind also insgesamt 9 Tropfen gefallen. Inzwischen steht der Pechtropfen-Versuch im Guinness-Buch der Rekorde als das längste Laborexperiment. Für die wissenschaftliche Leistung wurde Thomas Parnell (posthum) zusammen mit John Mainstone, der das Experiment nach Parnells Tod leitete, im Jahr 2005 in der Kategorie Physik mit dem satirischen Ig-Nobelpreis ausgezeichnet.
Laborbedingungen
Das Experiment findet nicht unter kontrollierten Bedingungen statt. Insbesondere Temperaturschwankungen über die Jahrzehnte haben Einfluss auf die Tropfenfolge. Die Installation einer Klimaanlage brachte das Experiment sogar etwas durcheinander, da es statt warmen Sommern und kalten Wintern nun warme Winter und kalte Sommer gab. Das hatte zur Folge, dass sich der Tropfen von 2000 nicht im Sommer, sondern im Winter ablöste. Er war außerdem so groß, dass der Raum zwischen Trichter und Becherglas nicht ausreichte, um abzutropfen.
Das Experiment beobachten
Bis zum 9 Tropfen konnte kein fallender Tropfen beobachtet werden. Zwar wurden in den 1990er Jahren zur Beobachtung des Experiments Webcams installiert. Beim Fall des vorletzten Tropfens am 28. November 2000, dem 8. Tropfen, versagten diese jedoch. Vom neunten Tropfen konnte im Jahr 2014 dann endlich ein Film aufgenommen werden, als dieser den Boden berührte.
Weltweit können Neugierige vor der Webcam warten, bis der zehnte Tropfen fällt – voraussichtlich irgendwann in den 2020er Jahren.
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