Positionspapier zur zügigen Brückenmodernisierung
Tragfähige Brücken sind das Rückgrat einer leistungsfähigen Verkehrsinfrastruktur. Von insgesamt rund 40.000 Brücken im Bundesfernstraßennetz befinden sich jedoch nur 13 Prozent in einem guten oder sehr guten Zustand, während zehn Prozent so gravierende Mängel aufweisen, dass sie umgehend saniert oder ersetzt werden müssen.
Der Verband Beratender Ingenieure (VBI) begrüßt die von Bundesverkehrsminister Volker Wissing mit dem „Brückengipfel“ am 10. März eingeleitete Brückenmodernisierungsoffensive.
Sanierungsstau auflösen
„Nur wenn alle Beteiligten – Auftraggeber, Planungsbüros, Bauindustrie und Genehmigungsbehörden – an einem Strang ziehen, kann der durch jahrzehntelange Vernachlässigung des Bestands entstandene massive Sanierungsstau aufgelöst werden“, bekräftigt VBI-Präsident Jörg Thiele die Bereitschaft der Ingenieurunternehmen im VBI, mit ihrem Know-how tatkräftig daran mitzuarbeiten. Welche Maßnahmen und Weichenstellungen dabei jetzt vordringlich einzuleiten sind, hat der VBI in einem eigenen Positionspapier zusammengestellt. Danach ist die transparente Auflistung und Budgetierung der in den kommenden zehn Jahren jeweils zu sanierenden bzw. zu ersetzenden Bauwerke zentrale Voraussetzung für die Ressourcenplanung in Ingenieurbüros und Bauindustrie.
Weitere zentrale Punkte des VBI-Positionspapiers zur Beschleunigung der Vergabe- und Genehmigungsverfahren sind:
- Verstärkte Nutzung von Regelentwürfen und standardisierten sowie Typenbauweisen
- Verzicht auf erneute Umweltverträglichkeitsprüfungen bei Ersatzneubauten
- Durchgängige Vergabe von Entwurfs- und Ausführungsplanung an ein Planungsbüro
- Anhebung der Grenze für freihändige Vergaben.
Das vollständige VBI-Positionspapier „Brücken, Straßen, Schiene – Unsere Infrastruktur leistungsfähig halten“ finden Sie auf der VBI-Website. (HS)
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