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Archiv 2. Juni 2017

Produktionsverlagerung stärkt deutschen Standort

Die Ammann Gruppe verlagert einen Teil der Komponentenproduktion vom schweizerischen Langenthal an andere Gruppen-Standorte. Der beabsichtigte Abbau von rund 130 Arbeitsplätzen geht einher mit der Stärkung von anderen Standorten, einschließlich des deutschen Alfeld.

Mit der Verlagerung der Komponentenproduktion aus Langenthal will Ammann seine Marktstellung strken
Mit der Verlagerung der Komponentenproduktion aus Langenthal will Ammann seine Marktstellung strken

Am Standort Langenthal werden Komponenten für Asphalt- und Betonmischanlagen für die gesamte Gruppe und damit für den internationalen Markt hergestellt. Diese Komponenten verursachen einen substantiellen Teil der Herstellkosten einer Anlage. Die sinkende Nachfrage der letzten Jahre im für den Langenthaler Produktionsstandort wichtigsten Markt Europa führte zu einem erheblichen Preisdruck auf Anlagen und damit auf die Kosten der Komponentenherstellung. Der starke Schweizer Franken verschärft die Situation zusätzlich. Eine Änderung dieser beiden Situationen ist nicht absehbar.

Diese Faktoren zusammen mit den hohen Kosten der arbeitsintensiven Produktion mit tiefen Losgrößen haben zur Folge, dass die Herstellung von Komponenten seit geraumer Zeit defizitär ist. Auch die Anstrengungen der jüngsten Zeit, um die Komponenten-Produktion am Standort Langenthal zu halten und die zu diesem Zweck getätigten Investitionen über 14 Mio. Schweizer Franken alleine in den letzten vier Jahren, um die Kosten für die Herstellung der Komponenten zu senken, versprachen keinen Erfolg.

Zukünftig werden nach Auskunft des Unternehmens in Langenthal nur noch spezifische Bauteile, die ein gewisses Know-how erfordern, sowie sicherheitsrelevante Bestandteile, wie Brenner, produziert. Erhalten bleiben ebenso die Kompetenzzentren Komponentenentwicklung und Anlagensteuerung. Sie werden aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung an Bedeutung gewinnen und damit den Standort Langenthal in der Gruppe stärken. Auch wird die international tätige Ammann Gruppe weiterhin aus Langenthal geführt.

Die Produktion der Komponenten und damit ein Großteil der Fertigung wird an bestehende Standorte verlagert. Diese werden dann dort hergestellt, wo auch die gesamte Anlage gebaut wird. Die Mischanlagen für den europäischen Markt werden im deutschen Alfeld bei Hannover sowie im italienischen Bussolengo bei Verona produziert. Damit erfahren diese beiden Standorte eine Aufwertung.

Durch die Verlagerung werden die Kosten für die Herstellung der Komponenten wesentlich reduziert. Weiter erlaubt die Verlagerung näher am Kunden zu produzieren und verringert die Durchlaufzeiten. Damit wird eine deutliche und nachhaltige Stärkung der eigenen Marktstellung erreicht.

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In der gesamten Schweiz ist ein Abbau von Industriearbeitsplätzen zu verzeichnen. Bei Ammann am Standort Langenthal ist ein Abbau von rund 130 Arbeitsplätzen bis Mitte 2018 beabsichtigt. Das Unternehmen wird seine soziale Verantwortung wahrnehmen. „Wir wollen für die betroffenen Angestellten einen guten Sozialplan, der insbesondere Härtefälle auffängt und durch Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen die Arbeitsmarktfähigkeit stärkt. Zudem unterstützen wir die Betroffenen bei der Stellensuche“, so CEO Hans-Christian Schneider.

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