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In der nächsten Zeit wird Schleswig-Holstein einiges anders machen
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In der nächsten Zeit wird Schleswig-Holstein einiges anders machen

Inhaltsverzeichnis

Straßenbau

Schleswig-Holstein plant langfristig für seine Straßen

Die Landesregierung hat eine Strategie zur Entwicklung der Landesstraßen bis zum Jahr 2025 verabschiedet und will jährlich mindestens 90 Mio. Euro in Straßen investieren.

Prioritäres Ziel der Landesregierung ist es weiterhin, dem in den vergangenen Jahrzehnten aufgelaufenen Sanierungsstau konsequent entgegenzuwirken und die Anstrengungen zur Ertüchtigung des Landesstraßennetzes fortzusetzen. Dazu sollen vorhandene finanzielle und personelle Möglichkeiten des Landes weiter zielgerichtet eingesetzt werden.

Mit einem Investitionsvolumen von 550 Mio. Euro setzt die Landesregierung in den kommenden viereinhalb Jahren die massive Sanierung maroder Landesstraßen und Radwege fort. Bis 2027 sollen 564 km Landesstraßen auf Vordermann gebracht werden, an denen 242 km Radwege verlaufen, die zu 90 % ebenfalls sanierungsbedürftig sind.

Leichte Schäden zuerst

Mit der Strategie folgt ein Paradigmenwechsel: Mit ihr bekommt die rechtzeitige oberflächliche Sanierung von geschädigten Deckschichten eine hohe Bedeutung zu, so dass unnötiger kostenintensiver Schadensausweitungen vermieden werden. Soweit der Eingriffszeitpunkt einer Deckenerneuerung bereits verpasst wurde und die vertieften Materialuntersuchungen/Bestandserfassung die Notwendigkeit einer tiefergehenden Sanierung zeigen, soll anders als in der vergangenen Legislaturperiode nicht mehr am vorgesehenen Erhaltungsprogramm zwingend festgehalten werden.

Umfassende Erneuerungen des Oberbaus oder darüber hinaus gehende Maßnahmen sollen sich an der Verkehrsbedeutung und dem Schadensausmaß orientieren. Sollten größere Abweichungen am vorgesehenen Erhaltungsumfang erkennbar werden, sollen die Maßnahmen einer Neubewertung der Dringlichkeit unterzogen werden.

800 km geplant – 500 realisiert

Die Erhaltungsstrategie 2023−2035 schreibt die bisherige Strategie zur Erhaltung der Landesstraßen auf Basis einer aktualisierten, fundierten und umfassenden Zustands- und Bedarfsermittlung konsequent fort. Dabei sind die Ziele zunächst den zur Verfügung stehenden finanziellen und personellen Ressourcen anzupassen.

Mit Blick auf die massiven Kostensteigerungen in der Baubranche von bis zu 20 % machte Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen allerdings auch deutlich, dass die ursprünglich für den Investitionshochlauf erhofften Sanierungslängen nicht mehr voll erreicht werden können. Hinzu komme ein deutlich größerer Anteil an tiefgreifenden Straßensanierungen als noch 2018 bei Verabschiedung der ersten Landesstraßenstrategie von Experten prognostiziert. „Heute wissen wir, dass der Anteil notwendiger grundhafter Instandsetzungen doppelt so hoch ist wie noch vor 5 Jahren angenommen“, erläutert Madsen. So werden in den kommenden 5 Jahren sowohl dringende substanzsichernde Deckenerneuerungen als auch die Sanierung der schlechtesten Landesstraßen im Fokus stehen.

Seit dem letzten Zustandsbericht im Zeitraum von 2019 bis 2022 konnten insgesamt 542 km Fahrbahnen mit einem Investitionsvolumen von 385 Mio. Euro saniert werden. Der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV.SH) hat damit die vom Landtag bereitgestellten Mittel verbaut und das finanzpolitische Ziel der Strategie erreicht. So konnten rund 40 % der in 2017 schlechten Strecken durch die Sanierungen in einen deutlich besseren Zustand gebracht werden.

Ausreichend finanzielle Mittel

Wie der Minister weiter sagte, sei die permanente Sanierung des Landesstraßennetzes auch für die kommenden Legislaturperioden eine Daueraufgabe: „Um bis 2035 einen guten Zielzustand zu erreichen, werden wir weiterhin pro Jahr 90 Mio. Euro und mehr benötigen – auch um den Preissteigerungen entgegenzuwirken.“

Erstmals in der Landesgeschichte wird in dieser Legislaturperiode zusätzlich die Rekordsumme von 100 Mio. Euro für bestehende Radwege und neue Radwegs-Projekte aufgebracht, d.h. 20 Mio. Euro jährlich für ein 2.351 km langes Radwegenetz. (MAI/RED)

Tipp: Die Strategie zur Entwicklung der Landesstraßen stellen wir zum Herunterladen bereit.

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