Der Karlsruher Untergrund besteht aus quartären Kiesen und Sanden sowie Auffüllungen aus Kriegsschutt. Wegen des nahe gelegenen Rheins steht das Grundwasser etwa 4 m unter der Oberfläche. Deswegen musste ein 250 m langes Teilstück des Südabzweigs im bergmännischen Druckluftvortrieb aufgefahren werden. Dabei wurde die Tunnelbaustelle mit einem Überdruck von bis zu 1,25 bar beaufschlagt, um das Eindringen von Grundwasser zu vermeiden. Entsprechend aufwendig und kostspielig gestaltete sich der Vortrieb.
Schnelle Schnitte im Beton

Nach erfolgreichen Tests wurde das Schneidrad von März bis April 2017 angemietet. Dabei gestaltete sich sein Einsatz derart erfolgreich, dass die Ingenieure beschlossen, parallel zu den seitlichen Trennschnitten auch das Kalottensohlgewölbe selbst über die gesamte Länge mit jeweils drei bzw. vier Längsschnitten zu durchtrennen.
Robert Schweitzer, der als Maschineningenieur für die maschinentechnische Ausrüstung der Mineure zuständig ist, schätzt den erheblichen Zeitvorteil durch das Betontrennen per Schneidrad: „Wir hätten beim Zerkleinern der Sohle allein mit dem Meißel bestimmt wesentlich länger gebraucht. Die kritische Zeit vorne beim Vortrieb zu verkürzen, ergänzt Robert Schweitzer, sei immer ein Gewinn. „Aber auch unsere Baustofflogistik wurde vereinfacht, indem wir Beton und gewachsenen Boden sauber voneinander getrennt ausbauen und entsorgen konnten.“
Nach Aussagen von Robert Schweitzer kamen die Maschinisten mit dem Schneidrad sofort gut zurecht. Sie erreichten damit ihr Hauptziel, nämlich störenden Lärm und Erschütterungen durch einen Meißeleinsatz soweit möglich zu vermeiden.