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Archiv 2. März 2018

Schön mobil bleiben

Mobilität ist ein positiv behaftetes Wort. Wer mobil ist, gilt als beweglich, modern, flexibel. Im Steinbruch oder im Kieswerk sind mobile Brecheranlagen und Siebe meist auf Kettenfahrzeugen unterwegs. So lässt sich das Gestein genau dort zerkleinern oder klassifizieren, wo es sinnvoll erscheint. Wir haben uns unter anderem auf der Steinexpo über akutelle Modelle in der mobilen Aufbereitungstechnik informiert.

Die mobile Backenbrechanlage Mobicat MC 125 RR bereitet bis zu 600 t Kalkstein pro Stunde auf.
Die mobile Backenbrechanlage Mobicat MC 125 RR bereitet bis zu 600 t Kalkstein pro Stunde auf.

Sonderanlage für Kalksteinaufbereitung

Wenn man es mit speziellem Gestein zu tun hat, sind spezielle Lösungen gefragt. Auf der bauma 2016 wurde eine solche Lösung in Form der Mobicat MC 125 RR von Kleemann vorgestellt. Bei dieser Sonderlösung handelt es sich um einen mobilen Backenbrecher, der mit einem speziellen Rollenrost zur Vorabsiebung ausgestattet ist. Damit lässt sich bindiges Aufgabematerial gründlich absieben. Seit Sommer 2016 ist die Anlage in einem Kalksteinbruch bei Berchères-les-Pierres in Frankreich im Einsatz.
Die Sonderanlage bereitet Kalkstein in der ersten Brechstufe auf. Das Gestein wird mit einer Größe von 0-900 mm auf die elliptischen Rollen in der ersten Stufe des Rollenrosts gegeben. Dabei werden Schmutz und Staub von den Steinen entfernt. Das Material wird nivelliert und anschließend auf die zweite Stufe des Rollenrosts befördert für eine weitere Reinigung und bessere Materialverteilung. Das Feinmaterial von 0-80 mm fällt durch die Rollen auf ein Förderband und verlässt über das Seitenaustragsband den Prozess. So wird der Verschleiß am Backenbrecher reduziert. Nach Angaben des Herstellers erreicht die Maschine eine Gesamtleistung von 600 t/h. Das Überkorn wird auf 0-300 mm gebrochen und im Anschluss von einer stationären Anlage für die Betonherstellung weiter aufbereitet.

Maschinenkombi für abrasives Flussgestein

Das mobile Nachsieb RM MSC5700M eignet sich fr feuchtes Ausgangsmaterial.Foto: Foto: Rubble Master HMH

Das slowenische Straßenbauunternehmen CP Ptuj arbeitet seit 2016 mit dem dem mobilen Prallbrecher RM 100GO! von Rubble Master. Nun hat das Unternehmen in ein raupenmobiles Nachsieb RM MSC5700M des gleichen Herstellers investiert. In dieser Kombination wird extrem abrasives Flussgestein aus der Drau gebrochen. „Seit Frühling 2016 arbeiten wir mit dem RM 100GO! und sind mit der Durchsatzleistung des Brechers und der Qualität des Endkorns sehr zufrieden. Der Prallbrecher hat mittlerweile 1.500 Betriebsstunden“, sagt Martin Turk, Geschäftsführer von CP Ptuj. Es ist schwierig, abrasives Flussgestein zu brechen und das feuchte Material abzusieben. Deshalb ist auch Zdenko Kraljević, Leiter des Maschinenparks, zufrieden mit dem neuen Sieb: „Wir haben anfangs etwas herumprobiert. Doch jetzt haben wir die richtigen Siebbeläge in Verwendung. Das Nachsieb siebt trennscharf drei unterschiedliche Fraktionen ab.“ Der Hersteller bietet unterschiedliche Siebbeläge wie beispielsweise Quadrat, Langmaschen oder Harfensieb an. So lässt sich die Anlage an verschiedene Materialien und Aufbereitungsbedingungen anpassen. Die Neigungsverstellung der Siebbox und die Höhenverstellung des Aufgabebandes erleichtern einen Siebwechsel.

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Klein und fein

„Die Chieftain 2200 ist die leistungsfähigste Kompaktsiebanlage der Welt“, erklärte Rüdiger Christophel bei der diesjährigen Steinexpo-Pressekonferenz. Zwei 1.500x 3.300 mm große Siebmaschinen sind auf dem Chassis der Chieftain 2200 verbaut worden. Je nach Aufgabenstellungen können die beiden Kästen wahlweise als Zwangssieb oder als Freischwinger mit hohem Hub gefahren werden. Unabhängig voneinander kann die Drehrichtung der Siebmaschine mit dem Material oder gegenläufig gefahren werden. Der Kasten in Dreideckerausführung kann mit einem kurzen Querband für die Überkornrückführung auf das Haldenband gebaut worden.
Werden Schüttgüter mit dem Radlader und Band aufgehaldet, ist ein flacher Ladetrichter nötig. Mit einem mobilen Förderband lässt sich das realisieren, mit dem Telestack LF 520 fasst der Ladetrichter 7 m³. Stufenlos geschwindigkeitsgeregelt verlässt das Schüttgut über den 1.200 mm breiten Gurt den Trichter. Das ebenfalls 1.200 mm breite Steigband transportiert das Schüttgut bis auf die 9.500 mm hohe Halde. Bei dieser Maschinenbauweise werden mittels Drehkranz und ohne Verfahren „360 Grad“-Halden erzeugt, in Boxen abgeworfen oder parallel zur Bahn- oder Kaitrasse Be- und Entladearbeiten ausgeführt.

Mit Power gegen klebriges Material

Warrior 2100 Siebanlage.Foto: Foto: Terex Coperation

Basierend auf der Warrior 2100 Siebanlage mit Drei-Wellen-Antrieb hat der Anlagenhersteller Powerscreen zwei weitere Varianten für diese Modellreihe entwickelt: das Spaleck-Sieb und ein Ein-Wellen-Sieb. Die Siebanlage verfügt über die so genannte „Triple-Shaft“-Technologie, die für einen besonders effektiven und effizienten Betrieb des 4,9 x 1,5 m großen Siebkastens sorgen soll. Nach Informationen des Herstellers werden hohe Durchsatzgeschwindigkeiten erreicht. Die hohe Siebbeschleunigung hilft insbesondere beim Trennen und Aufbrechen stark klebriger, lehmiger Materialien.
Eine der wichtigsten Neuerungen der Warrior 2100 ist das Unterdeck mit Spannwellensieb. Die gleichmäßige, durch das Ausdehnen und Zusammenziehen der Gummiplatten entstehende Wellenbewegung hält das Material permanent in Bewegung. Auf diese Weise lässt sich selbst klebriges Material, wie z. B. Lehm und Mutterboden, in 0 bis 10 mm großes Feinkornmaterial aufbrechen.
Das direkt an der Seite des Siebs installierte Antriebssystem ist mit einer Riemenscheibe ausgestattet, um sowohl bei Standard- als auch bei erweiterten Amplituden eine hohe Effizienz der Hydraulik zu erzielen. Die Modelle der Baureihe Warrior 2100 werden von einem Cat C4.4 Dieselmotor mit 4 Zylindern angetrieben, der auf einen Betrieb bei 1.800 U/Min ausgelegt ist. Die Anlage ist mit der Dual Power-Option lieferbar, die dank eines vollständig integrierten Steuerungssystems dem Endbenutzer beim Einsatz in ökologisch sensiblen Gebieten die Möglichkeit bietet, die Anlage entweder hydraulisch per Dieselmotor oder elektrisch über eine Netzstromquelle zu betreiben. Die Anlage ist ab sofort in jeder der drei Siebausführungen erhältlich. Eine Umrüstung der Siebkästen ist auch am Einsatzort möglich, was insbesondere Kunden aus der Vermietungsbranche sowie Unterauftragnehmern und Unternehmen mit saisonal bedingten Einschränkungen Vorteile bietet.

Brechtechnik in luftiger Höhe

Aufbereitungstechnik in luftiger Hhe: Der Prallbrecher R700S bei einem Einsatz nahe eines Gletschers.Foto: Foto: Rockster

Instandhaltungs- und Reparaturarbeiten am Fuße des Tiefenbachgletschers im Schigebiet Sölden/Hochsölden führt derzeit die Firma Richard Grüner GmbH aus Längenfeld in Tirol durch. Dabei setzt sie auf den Prallbrecher R700S von Rockster.
Die besondere Herausforderung für Mensch und Maschine ist die Höhenlage der aktuellen Baustelle. Auf 2.800 m über dem Meer, am Rande des Gletschers, muss alles reibungslos funktionieren. Die Anlage ist mit einem zusätzlichen Siebsystem - bestehend aus Kreisschwingsieb in Kombination mit dem patentrechtlich geschützten doppelfunktionalen Rückführ-/Haldenband ausgestattet. Laut Hersteller wurde der raupenmobile Brecher speziell für Anwendungen unter geringen Platzverhältnissen entwickelt, wie z.B. bei innerstädtischen Baustellen. Durch die optimierten Abmessungen und das geringe Gewicht kann die Anlage jederzeit schnell und unkompliziert von einer Baustelle zur nächsten transportiert werden. (Ute Schroeter)

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