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Sieg für die Abendstimmung

Bereits dreimal hat der Bundesverband Mineralische Rohstoffe, MIRO, einen Fotowettbewerb ausgeschrieben. Mit dem Ergebnis zum aktuell abgeschlossenen dritten Wettbewerb unter dem Motto „Natur und Technik im Einklang“ wird nun dokumentiert, dass vermeintliche Widersprüche zwischen Rohstoffgewinnung und Naturschutz gar keine sein müssen.

1. Platz: Abendstimmung im Steinbruch.Foto: Foto: Patrick Schneider

Die Themensetzung fand einen guten Anklang. Insgesamt 107 (2014: 83) durchweg gut gelungene Fotos von 45 Bewerbern (2014: 24) lagen der Jury zur Bewertung vor. In einer zähen Punkteschlacht mit engem Kopf-an-Kopf-Rennen wurden schließlich die Wettbewerbssieger gekürt und die Preisträger im Rahmen der Eröffnung der steinexpo 2017 durch MIRO-Präsident Dr. Gerd Hagenguth benannt und ausgezeichnet. Beim anonymisierten Kopf-an-Kopf-Rennen der besten Motive ermittelte die mit namhaften Vertretern verschiedenster Institutionen besetzte Jury nach Punkten schließlich einen dritten, einen zweiten und einen ersten Platz. Der dritte Platz wurde mit 300, der zweite mit 500 und der erste Platz mit 1000 Euro honoriert.

3. Platz: Die Mweninsel.Foto: Foto: Oliver Fox

Den dritten Platz erkannte die Jury dem Foto eines Biologen zu, der noch recht neu als Mitarbeiter des UVMB für die Branche tätig ist. Oliver Fox gewährt mit seinem Foto „Die Möweninsel“ einen frischer Blick auf den Naturmehrwert, den ein Gesteinsunternehmen ganz bewusst neben seinen eigentlichen Produkten geschaffen hat und verdiente sich damit einen Scheck über 300 Euro. Nun gehören Lachmöwen-Kolonien zwar nicht unbedingt in den höchsten Schutzstatus – das Interessante hier jedoch ist, dass sich inmitten dieser im Kieswerk Löbnitz festgestellten Möwen auch Exemplare der seltenen Schwarzkopfmöwe, von der es deutschlandweit nur noch 300 Brutpaare gibt, aufhalten. Ein Sechstel aller aktuell gesichteten Schwarzkopfmöwen brütet sogar – wer hätte das gedacht – in Sachsen! Erst kürzlich wurden 70 Küken dieser Art vom UVMB-Biologen gemeinsam mit Ornithologen im Kieswerk beringt.

2. Platz: Farbenspiel (Blutweiderich).Foto: Foto: Helmut Aigner

Den zweiten Platz erzielte das Bild mit dem Titel „Farbenspiel“ von Helmut Aigner. Sein Foto des Blutweiderichs, der vor der Kulisse des Kieswerkes mit seinen Blüten einen Blickfang in der Landschaft bietet, nahm er auf dem Werksgelände der Firma Rohrdorfer Sand und Kies im Werk Berglern auf. Obwohl es der Blutweiderich laut Pflanzenkunde eher feucht und nährstoffreich mag, wächst er hier interessanterweise im Bereich des Übergangs auf eine Magerrasenfläche, wo nur wenig Nährstoffe und Feuchtigkeit zur Verfügung stehen.
Der Schlosser und Maschinist Helmut Aigner arbeitet bereits seit 1999 in diesem Kieswerk, wo er hauptsächlich für die Rohstoffgewinnung mit einem Saugbagger und für die Verfüllung und Renaturierung zuständig ist. Er erklärt: „Mich fasziniert die Veränderung der Landschaft vom einstigen Acker über die Kiesgewinnung bis hin zur Renaturierung. Nach Gewinnung und Verfüllung untergliedern wir die Flächen in verschiedene Lebensräume für Tiere und Pflanzen. So entstehen Flachwasserzonen, abgeschlossene Biotope, Magerrasen-, Schilf- und Heckenbereiche u.v.m. Wir konnten feststellen, dass sich die Artenvielfalt hier in den letzten Jahren deutlich erhöht hat. Dies werten wir als guten Beitrag für die Natur.“ Mit seinem überzeugenden Motiv verdiente sich Helmut Aigner einen Scheck über 500 Euro.

Eindeutiger Sieger des diesjährigen Fotowettbewerbs ist der Architekturstudent Patrick Schneider mit seinem Foto „Abendstimmung im Steinbruch“, in dem er die abendliche Atmosphäre im Steinbruch der SHF Steinbruchbetriebe in Bettelfeld festgehalten hat. Nach Ansicht der Jury strahlt das Foto gleichermaßen Ruhe und Kraft aus. Motivwahl sowie Komposition werden als beispielhaft und ausgewogen bewertet. Der Fotograf selbst begründet seine Motivwahl so: „Der Blick von der Einfahrt in den Steinbruch begrüßt einen mit viel Natürlichkeit und zeigt, wie gut die Natur selbst den Steinbruch als neuen Lebensraum für viele Arten nutzt. Man sieht deutlich, wie einzigartig die Gesteinsindustrie in der Natur arbeitet und produziert.“ Patrick Schneider hat sich damit den Sieg gesichert und einen Scheck über 1000 Euro verdient.

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