Image
Foto: ©Drobot Dean - stock.adobe.com
Portrait of a sick young man dressed in sweater and scarf isolated over beige background, showing thermometer

Inhaltsverzeichnis

Personal

So vermeiden Sie, dass Mitarbeiter krank machen

Viel zu tun und dann meldet sich auch noch jemand krank. Vermeiden Sie fünf typische Fehler und Sie senken Ihre Krankheitsquote.

Wenn der Laden brummt und jeder gebraucht wird, ist eine Krankheitswelle mehr als ärgerlich. Klar – wer Fieber hat, gehört ins Bett. Aber manchmal sind die Mitarbeiter gar nicht so krank, sondern entscheiden sich im Zweifel lieber dafür, zu Hause zu bleiben. Woran es liegt, wenn sich Mitarbeiter öfter krankmelden, als sie es aus gesundheitlicher Sicht müssten, weiß Anne Katrin Matyssek, Autorin und Expertin zum Thema „Fehlzeiten senken“: Bei der morgendlichen Bettkanten-Entscheidung spielten viele Faktoren eine Rolle. „Das Krankheitsgefühl ist nur einer davon.“ Die gute Nachricht: Einige dieser Faktoren können Führungskräfte beeinflussen.

1. Fehler: Sie zeigen zu selten, dass Sie die Arbeit ihrer Mitarbeiter gut finden

„Mitarbeiter bleiben daheim, wenn sie finden, dass ihre Arbeit nicht genügend gewürdigt wird“, sagt Matyssek. Wer ab und zu mal höre, dass er einen wichtigen Job macht, fühle sich stärker an den Betrieb gebunden. „Er kommt gern zur Arbeit – und meist mit guter Laune.“ Diese positive Stimmung trage dazu bei, dass etwa Kopfschmerzen nicht so intensiv empfunden werden. „Das kennen Sie auch von sich selbst“, sagt die Psychologin. „Denken Sie zum Beispiel an ein spannendes Fußballspiel: Da verschwindet Kopfweh wie von selbst. Anders sieht es aus, wenn die ungeliebte Schwiegermutter vor der Tür steht. Da fängt der Kopf oft erst recht an zu hämmern.“

Ihr Tipp: Zeigen Sie, dass Sie die Arbeit Ihres Mitarbeiters schätzen. Wie das geht?

  • Leistungen anerkennen: „Tolle Arbeit beim Kunden XY! Der ist sehr zufrieden!“
  • Zuverlässigkeit anerkennen: „Schön, dass ich mich auf dich verlassen kann.“
  • Team-Zusammenhalt würdigen: „Wir sind schon eine klasse Mannschaft!“

2. Fehler: Sie vermitteln Ihren Mitarbeitern zu wenig Wertschätzung

„Mitarbeiter bleiben daheim, wenn sie sich als Person nicht genug gesehen fühlen – sie rächen sich dafür quasi durch Abwesenheit“, nennt Matyssek einen zweiten Grund für eine negative Bettkantenentscheidung. Vielleicht haben Sie den Wunsch nach einem freien Tag nicht erfüllt oder der Mitarbeiter fühlt sich bei wichtigen Entscheidungen übergangen? „Auch wenn jemand den Eindruck hat, im Vergleich zu den Kollegen wäre sein Gehalt zu niedrig, führt das zu einer niedrigen Bindung an den Betrieb. Der Mitarbeiter fühlt sich weder dem Unternehmen, noch den Kollegen oder Kunden gegenüber in der Pflicht“, beschreibt Matyssek. In solchen Situationen ist ein klärendes Gespräch wichtig: „Der Ärger muss auf den Tisch“, so die Psychologin.

Ihr Tipp: Zeigen Sie Interesse auch an der Person.

  • Öfter mal nachfragen: „Wie geht’s? Wie kommst du voran? Und sonst so?“
  • Geburtstage oder Jubiläum feiern: „Ein Hoch auf unsere treue Belegschaft!“
  • Sich mal Zeit nehmen für persönlichen Austausch und Konflikte früh klären.

3. Fehler: Sie nehmen Krankmeldungen nicht persönlich entgegen

„Bei fehlender Bindung ans Unternehmen bleiben Mitarbeiter eher daheim, wenn sie sich bequem krankmelden können, zum Beispiel per Whatsapp“, sagt Matyssek. Viele Betriebe nehmen Krankmeldungen per Messenger entgegen. Der Grund dafür ist nachvollziehbar: Wer krank ist, soll nicht auch noch schwierige Gespräche führen müssen. „Aber darum geht es gar nicht“, betont die Psychologin. „Der Arbeitgeber hat ohnehin kein Anrecht auf Nennung der Diagnose.“ Viele Chefs scheuten das Krankmeldungsgespräch, weil es ihnen zu intim vorkomme. Und natürlich haben sie auch wenig Zeit. „Aber Sie sollten sich diese Chance zur Stärkung der Mitarbeiterbindung nicht entgehen lassen“, so Matyssek.

Ihr Tipp: Nehmen Sie die Krankmeldung persönlich entgegen.

  • Bedauern ausdrücken: „Das tut mir ja leid, dass es dich erwischt hat.“
  • Fürsorge zeigen: „Wir brauchen Dich hier, aber wir brauchen Dich fit.“
  • Genesungswünsche ausdrücken: „Also, gute Besserung!“

4. Fehler: Sie misstrauen Krankmeldungen

„Mitarbeiter bleiben daheim, wenn sie den Eindruck haben, dass die Führungskraft ihnen Blaumacherei unterstellt“, beschreibt Matyssek eine eher paradoxe Situation. Dieses Misstrauen führe zu der Reaktion: „Der hat es ja nicht anders verdient – jetzt besorge ich mir ein Attest und nutze es bis zum letzten Tag aus.“ Wenn Sie als Führungskraft den Verdacht haben, dass ein Mitarbeiter es sich ein bisschen zu leicht macht mit dem gelben Schein, suchen Sie das Gespräch – aber erst nach der Rückkehr.

Ihr Tipp: Schaffen Sie Ihr Bauchgrummeln aus der Welt, indem Sie offen ins Gespräch gehen, wenn Sie einen Blaumacher-Verdacht haben.

  • Eigene Ärgergefühle ansprechen ohne Vorwürfe: „Klar, Krankheit gehört zum Leben. Aber für mich ist das ärgerlich, wenn ich umplanen muss. Das soll kein Vorwurf sein, aber dass wir hier jeden Mann brauchen, weißt du ja selbst.“
  • Bei wiederholten Kurzerkrankungen: „Was kann ich tun, damit du wieder so zuverlässig an Bord bist wie früher?“
  • Bei längeren Erkrankungen den Kontakt halten, zum Beispiel durch eine Karte: „Du fehlst uns, wir wünschen dir gute Besserung!“ Telefonisch sollten Sie den Kontakt hingegen nur halten, falls das vorher so vereinbart wurde.

5. Fehler: Sie vergessen das Willkommen-zurück-Gespräch

„Mitarbeiter bleiben daheim, wenn Erkrankungen auch nach der Rückkehr ignoriert werden und man einfach nicht darüber spricht“, ist Anne Katrin Matyssek überzeugt. Dabei gehöre Krankheit zum Leben dazu. Der Mitarbeiter fühle sich dem Chef – und dann auch den Kunden – verpflichtet. Ein Willkommensgespräch ist keine große Sache, so Matyssek. „Zeigen Sie einfach, dass Sie sich wirklich interessieren.“

Ihr Tipp: Führen Sie Willkommensgespräche nach jeder Abwesenheit, nicht nur nach Erkrankungen, sondern auch nach Urlaub oder Fortbildung.

  • Namentlich begrüßen: „Hallo XY, schön, dass du wieder da bist!“
  • Falls eine Krankheit die Ursache der Fehlzeit war: „Ist noch Schonung nötig? Hatte es mit der Arbeit zu tun?“ (kein Anrecht auf Diagnose!)
  • Über Neuigkeiten informieren: „Hast du schon gehört? Das ist passiert!“

Wir haben noch mehr für Sie!

Aktuelle Entwicklungen in der Branche, neue Maschinen und Anlagen, Tipps zur Betriebsführung und Erfahrungsberichte gibt es alle 14 Tage aus unseren Fachredaktionen direkt ins Postfach: nützlich, übersichtlich und auf den Punkt.
Melden Sie sich jetzt für unsere Newsletter an - schnell und kostenlos!
Asphalt & Bitumen Newsletter
 
Straßen- und Tiefbau Newsletter
 
Steinbruch und Sandgrube Newsletter
 
DSB – Die Schweizer Baustoffindustrie Newsletter
 
Wir geben Ihre Daten nicht an Dritte weiter. Die Übermittlung erfolgt verschlüsselt. Zu statistischen Zwecken führen wir ein anonymisiertes Link-Tracking durch.
Image
Mit einer Multi-Faktor-Authentifizierung können Sie die Cybersicherheit in Ihrem Betrieb erhöhen

IT-Sicherheit

Sorgen Sie mit diesen 8 Tipps für mehr Cybersicherheit

Die Digitalisierung schreitet auch im Baugewerbe weiter voran. Neben den Vorteilen birgt diese aber auch die Gefahr durch Cyberangriffe. Wir geben Ihnen nützliche Tipps für mehr Cybersicherheit in Ihrem Betrieb.

    • IT
Image
Zu einer Betriebsfeier sollten Sie alle Mitarbeitenden einladen, um ihre Arbeit zu honorieren

Mitarbeiter binden

Die 7 wichtigsten Antworten zum Thema Betriebsfeier

„Feste soll man feiern, wie sie fallen“, sagt der Volksmund. Doch Corona hat lange einen Strich durch die Partys gemacht. Nun ist die Pandemie aber abgeflaut und Sie können wieder mit Ihren Mitarbeitenden feiern. Egal, ob Sommerfest oder Weihnachtsfeier, wir verraten Ihnen, worauf Sie achten müssen.

    • Recht
Image
Auch bei der Steinexpo 2023 können Gäste Lade- und Transportgeräte im realen Einsatz beobachten.

Steinexpo 2023

10 Dinge, die Sie über die Steinexpo 2023 wissen müssen

6 Jahre ist die letzte Steinexpo her. 2020 erzwang Corona eine Pause der Demomesse im Dreijahresrhythmus. Auch die Verschiebung auf 2021 war nicht durchführbar. Nun heißt es vom 23. bis 26. August 2023 wieder Showtime in Nieder-Ofleiden. Wir verraten, was Sie über die 11. internationale Demonstrationsmesse für die Roh- und Baustoffindustrie wissen müssen.

    • Messen
Image
Sobald Vertriebsverantwortliche einen klaren Überblick über sämtliche Konditionen und Rabatte haben, können sie auf dieser Basis den nächsten Schritt in der Preisoptimierung gehen.

Baumanagement

Preisgestaltung aus der Black Box holen

Um in Krisenzeiten wettbewerbsfähig zu bleiben, braucht es einen transparenten und strategisch sinnvoll strukturierten Preiswasserfall.

    • Unternehmen