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Rhätische Bahn 13. März 2020

Standardisiertes Instandsetzungsverfahren

Mehr als die Hälfte der 115 Tunnels auf dem Streckennetz der Rhätischen Bahn RhB müssen aufgrund ihres Alters saniert werden.

Die RhB setzt den Glatscherastunnel bei Bergün instand. Dazu wird erstmals die neu entwickelte RhB-Normalbauweise Tunnel eingesetzt. Dabei wird der Tunnel vergrössert und Betonfertigelemente werden eingesetzt.
Die RhB setzt den Glatscherastunnel bei Bergün instand. Dazu wird erstmals die neu entwickelte RhB-Normalbauweise Tunnel eingesetzt. Dabei wird der Tunnel vergrössert und Betonfertigelemente werden eingesetzt.

Die RhB entwickelte dafür ein neues, standardisiertes Instandsetzungsverfahren: die «Normalbauweise Tunnel». Diese garantiert geregelte Bauabläufe, tiefere Kosten als bei bisherigen Verfahren und ermöglicht die Sanierung bei laufendem Betrieb.

Die meisten Tunnels der RhB wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtet. Damit diese Tunnels weiterhin den Anforderungen des modernen Eisenbahnbetriebs gerecht werden, muss die RhB in den kommenden Jahrzehnten rund die Hälfte der gesamten Tunnelstrecke sanieren. Dank der neu entwickelten Normalbauweise sollen die Qualität und Wirtschaftlichkeit der Tunnelsanierungen verbessert, der Sicherheitsstandard erhöht und die Lebensdauer der Tunnels von heute durchschnittlich 30 bis 50 Jahre auf 70 bis 100 Jahre angehoben werden.

Bei dem neuen Bauverfahren werden die Wände der Tunnels komplett ersetzt und nicht mehr wie bisher «nur» wiederhergestellt. Dazu werden das Gleis abgesenkt, der Tunnelquerschnitt vergrössert, eine neue Entwässerung erstellt, Betonfertigelemente als Wände eingesetzt und die Portale neu erstellt. Die Sanierung der Tunnels kann so unter laufendem Betrieb erfolgen.

Erste Anwendung beim Glatscherastunnel

Zum ersten Mal zum Einsatz kam die Normalbauweise bei der Instandsetzung des rund 108 Jahre alten und 334 Meter langen Glatscherastunnel unterhalb von Bergün. Dabei wurde das Gleis um 52 cm abgesenkt. Anschliessend erfolgten die Vergrösserung des Tunnelquerschnitts mittels Sprengvortrieb und der Einbau der Betonfertigelemente ab Güterwagen. Die RhB nahm mit diesem Projekt eine Vorreiterrolle ein und hat das Interesse anderer Bahnunternehmen geweckt.

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