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Archiv 1. November 2013

Standfest auch bei hohen Lasten

Große Flächen und höchste Belastungen, dem kann nicht jeder Baustoff standhalten. Die Asphaltindustrie hat zahlreiche Rezepturen entwickelt, damit diese Flächen lange halten. So setzen zahlreichen Betreiber von Containerhäfen auf Asphaltflächen. Extreme Punktlasten und salziger Wind sind hier die Herausforderungen, die der Oberfläche zusetzen.

Die Bitumenindustrie hat modifizierte Produkte im Angebot, die den Asphalt standfester machen. Auch Modifizierungen mit Gummi sind erfolgreich. Aufgrund des Relaxationsverhaltens des Asphaltes sind Schäden durch Punktlasten bis zu einem bestimmten Grad auch selbstheilend. Ein weiterer Vorteil: sollten die Schäden einmal so groß sein, dass saniert werden muss, geht dies schnell. Die Flächen stehen nach kurzer Zeit wieder zur Benutzung zur Verfügung.

Punktlasten sind auch Herausforderungen auf Flughäfen. Ein voll besetzter Ferienflieger legt auf wenigen Rädern durchaus einige Kilometer vom Terminal zur Start- und Landebahn und umgekehrt zurück. Die Asphaltsorten, die hier zum Einsatz kommen, sind Stand der Technik. Und dennoch wechseln immer mehr Flughäfen ihre Bodenfarbe von weiß nach schwarz: Weil nach notwendigen Reparaturen, auch an den Leiteinrichtungen, die Flächen schnell wieder zur Verfügung stehen. Der Flugverkehr wird nur geringfügig beeinträchtigt. Und kommt Asphalt zum Einsatz, der mit niedrigen Temperaturen hergestellt und über Nacht – wenn nicht geflogen werden darf – eingebaut wird, kann am frühen Morgen wieder gelandet werden.

Erstmals setzte die Liebherr Firmengruppe auf einem ihrer Werksgelände Asphalt als Flächenbefestigung ein. Der Baustoff schied bisher immer aus, da Kettenlaufwerke der unterschiedlichen Baumaschinen ihn zu schnell zerstören würden. Doch im Rostocker Hafen, wo die Produktionsgesellschaft Liebherr-MCCtec Rostock GmbH mit 1.064 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seit 2006 grob gesprochen Schiffskrane fertigt. Derzeit gibt es sechs größere Flächen, auf denen die Hafenmobilkrane aufgebaut werden. Deren Eigengewichte reichen von 124 bis 550 t. Im Höchstfall lasten dann fast 600 t auf 40 m2. Und das bis zu einem Vierteljahr lang. Als Unterlage für den Asphaltoberbau diente eine Zementverfestigung. Insgesamt wurden ca. 210.000 m² asphaltiert, was einer Einbaumenge von 95.000 t entspricht. Das Mischgut für die Binderschicht aus Asphaltbeton und die Asphaltdeckschicht aus einem SMA 11 S wurden mit einem Additiv (Sasobit) modifiziert. Auf einer Teilfläche von 10.000 m² wurde in den Asphaltdeckschichten statt Sasobit das Gummigranulat Road+ der Firma Genan zugegeben. Die Flächen befinden sich trotz der enormen Belastungen in hervorragendem Zustand, wobei sich die „Gummi-Fläche“ durch eine bessere Oberflächentextur auszeichnet. Der Splittmastixasphalt ist zwar mechanisch stabiler, kann scheinbar aber nicht so gut Querkräfte ableiten. „Was wir dem Asphalt zumuten, ist schon sehr viel. Aber der gummimodifzierte Asphalt scheint für diesen, unseren Anwendungsfall ideal zu sein“, schätzt Heiko Reinke, Projektleiter bei Liebherr in Rostock, ein.

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