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Archiv 22. Mai 2013

Startschuss für die „Baustelle des 21. Jahrhunderts”

Mit einer umfangreichen Ausbesserung der A 5 erprobt Hessen in enger Kooperation mit dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung sowie der Bundesanstalt für Straßenwesen neue Wege im Bereich des Baustellenmanagements. Die erste Pilotbaustelle im Rahmen des bundesweiten Forschungsprogrammes „Straße im 21. Jahrhundert – Innovativer Straßenbau in Deutschland” startete am 21. Mai mit der Baustelleinrichtung.

Es ist eine der kritischsten Phasen fr den Verkehr: der Auf- und Abbau der Baustellenverkehrsfhrung. Die Einrichtung der Baustelle erfolgt in neun Phasen.
Es ist eine der kritischsten Phasen fr den Verkehr: der Auf- und Abbau der Baustellenverkehrsfhrung. Die Einrichtung der Baustelle erfolgt in neun Phasen.

Das in den Nachtstunden zum 21. Mai mit der Einrichtung der Verkehrsführung beginnende Bauprojekt einer Arbeitsgemeinschaft der Unternehmen Jost (Weilmünster) und Schütz (Weilburg) unter technischer Federführung der STRABAG AG, Direktion Rheinland-Pfalz/Hessen, beinhaltet die Erneuerung und den Ausbau des Seiten- und ersten Fahrstreifens der A 5 zwischen den Anschlussstellen Ober-Mörlen und Friedberg auf einer Gesamtlänge von rund 11 km. Die Bauzeit beträgt drei Monate, das Bauvolumen umfasst 6,6 Mio. €. Während dieser Zeit stehen in jede Richtung drei Fahrstreifen zur Verfügung.

Aufgrund hoher Belastung in den Spitzenverkehrszeiten von täglich bis zu 110.000 Fahrzeugen soll der Standstreifen nach seiner Instandsetzung temporär als Fahrstreifen zur Verfügung stehen. Dazu werden im Auftrag von Hessen Mobil unter anderem rund 20.000 Tonnen Asphalt und 18.000 Tonnen Beton abgetragen und danach als Trag- und Binderschichten teilweise wiederverwertet. Als Deckschicht beider Fahrstreifen kommt ein offenporiger PMA-Gussasphalt zur Ausführung.

Für die Steuerung des fließenden Verkehrs wird eine 4+2 Verkehrsführung eingerichtet und das vorhandene dynamische Baustellen-Informationssystem (dWiSta) in die Baustellenführung integriert. Als Leitsystem soll es eine permanente Information der Verkehrsteilnehmer sicherstellen und eine variable Verkehrslenkung ermöglichen. Während der Bauphase stehen in beiden Fahrtrichtungen jeweils drei Fahrstreifen weiterhin zur Verfügung.

Die „Baustelle im 21. Jahrhundert” wird innovative Verkehrsmanagementsysteme, neue Baustoffe und Sicherheitsvorkehrungen in einer Baumaßnahme unter der wissenschaftlichen Begleitung der BASt bündeln. Die sehr kurze Bauzeit minimiert die Verkehrsbehinderungen, der erstmals über einen größeren hessischen Autobahnabschnitt verlegte offenporige Asphalt (ein Porous Mastic Asphalt, PMA) ist besonders griffig und absorbiert Lärm. Eine elf Kilometer lange Stahlschutzwand trennt die Baustelle vom Verkehr und erhöht damit die Sicherheit.

Das Vorhaben wird von der Bundesanstalt für Straßenwesen begleitet. Dies beginnt bereits mit der Auswahl geeigneter Gesteinskörnungen für die Tragschichten. Erweiterte Mischgutuntersuchungen und Qualitätskontrollen bei der Herstellung der Asphaltschichten im Mischwerk stehen genauso im Blick aller Baubeteiligten wie auch die Optimierung des Transports sowie der Einbaulogistik durch Lean-Methoden und den Einsatz des STRABAG Bauprozessmanagements. Weiterhin zählen dazu der Einbau einer offenporigen Gussasphaltschicht mit hoher Drainagewirkung und Lärmreduzierung, die weitere Erprobung prozessoptimierter Bauabläufe sowie eine fortlaufende Qualitätssicherung mit zerstörungsfreier Prüftechnik.

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Neben der Anwendung innovativer Bauverfahren und intelligenter Verkehrslenkungskonzepte steht die Sicherheit der Bauleute und Verkehrsteilnehmer während der gesamten Bauphase im Vordergrund. Zwei Stahlschutzwände trennen das Baufeld auf der Strecke und die beiden Richtungsfahrbahnen voneinander. Insgesamt sieben Ein- und Ausfahrten ermöglichen ein sicheres Ein- und Ausfädeln der Baustellenfahrzeuge in den fließenden Verkehr.

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