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Smartphone genügt 18. Februar 2020

Straßenzustand per App erfassen

Straßenerhaltung ist kostspielig, und die Kassen der Kommunen sind stets klamm. Doch nun gibt es eine Möglichkeit, den Straßenzustand quasi „on the fly“ mit einem Smartphone zu erfassen und mit den Daten die Instandhaltung zu planen.

Inhaltsverzeichnis

Die Vialytics GmbH, Stuttgart, hat dazu ein System entwickelt, das aus einer App für das Smartphone besteht. Die während der Straßenbefahrung gesammelten Daten werden mittels künstlicher Intelligenz ausgewertet.

Smartphone an der Windschutzscheibe

Damit können Kommunen den Straßenzustand selbstständig erfassen und Instandhaltungsmaßnahmen auf Basis aktueller Daten planen. Mit einem modifizierten Smartphone an der Windschutzscheibe kommunaler Fahrzeuge wird der Prozess der Straßenzustandserfassung für die Kommune um ein Vielfaches erleichtert. Denn das Sammeln der Daten findet während der Fahrten des Bauhofs statt, indem das Smartphone in der Windschutzscheibe alle 4 m ein Bild der Straßenoberfläche aufnimmt. Da die Mitarbeiter täglich auf den Straßen unterwegs sind, kommt auf den Bauhof kaum Arbeitsmehraufwand zu.

Auswertung mittels künstlicher Intelligenz

Ausgewertet werden die Bilddaten von einer künstlichen Intelligenz. Algorithmen erkennen automatisch, welche Schäden die Straße aufweisen. Mittels des eigens entwickelten Geoinformationssystems (GIS) bekommt man so eine objektive Übersicht über den Straßenzustand. Er wird in Anlehnung an öffentliche Richtlinien bewertet. Die Einteilung der Schäden erfolgt in einer Notenskala von 1 bis 5, wobei der Zustand im Web-GIS farblich visualisiert wird. Zu jedem Punkt ist auch das dazugehörige Bild hinterlegt, auf dem personenbezogene Daten zensiert sind. Aufbauend auf der Bewertung des Straßenzustandes erfolgt im System eine Zustandsreihung der Straßen. Dies ermöglicht es, die Priorisierung der Sanierung nach der Oberflächensubstanz auszurichten.

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Experten für maschinelle Bildverarbeitung

Die 2018 gegründete Vialytics GmbH besteht aus einem 18-köpfigen Team, das sich hauptsächlich aus Experten im Bereich der maschinellen Bildverarbeitung zusammensetzt. Mit dem Karlsruher Institut für Technologie besteht eine enge Forschungspartnerschaft. Seit Sommer 2018 ist das Verfahren im Einsatz. Aktuell nutzen es ca. 50 Kommunen, sowohl kleine Gemeinden, als auch Großstädte und Landkreise.

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