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Archiv 2. August 2015

Tunnelarbeiten liegen im Zeitplan

Mitglieder des Industrieverbands Steine und Erden Baden-Württemberg e.V. (ISTE) haben den Tunnel Widderstall an der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm besichtigt.

Ausgerüstet mit Helm, Warnweste und Sicherheits-Gummistiefel verschafften sich die ISTE-Mitglieder mit einem Vertreter des Turmforums und der örtlichen Bauüberwachung einen Überblick über den aktuellen Stand des Baugeschehens am Tunnel Widderstall - eines der Bauwerke des Bahnprojekts Stuttgart-Ulm im Planfeststellungsabschnitt 2.3 „Albhochfläche“.

„Hier auf der Schwäbischen Alb, im verkarstetem Kalkstein, muss man immer mit Höhlen im Untergrund rechnen“, erläuterte der Bauüberwacher Udo Behrendt. Im Mai wurde eine Karsthöhle entdeckt. Die Bahn hat daraufhin den Verband der Höhlenforscher eingeschaltet, mit dem eine Kooperationsvereinbarung besteht. Die Höhle hatte keine begehbaren Verbindungen zu anderen Hohlraumsystemen und auch archäologische Funde wurden nicht festgestellt. So konnte der Hohlraum inzwischen mit Geröll und Beton verfüllt werden.

Der Tunnel mit einer Länge von 962 m wird in offener Bauweise errichtet. Er liegt in seiner gesamten Länge parallel zur Bundesautobahn A 8. Nach Fertigstellung des Tunnels im Jahr 2020 soll die A 8 auf sechs Fahrstreifen ausgebaut und über dem Tunnel die Rastanlage Widderstall wiederhergestellt werden. „Wir sind im Zeitplan“, unterstrich Udo Behrendt. Seit April 2013 wird in Widderstall gebaut, der Aushub (442.000 m3) ist fertiggestellt, von 962 m sind bis jetzt 320 m Tunnelgewölbe hergestellt, die Tunnelsohle misst derzeit 446,5 m.

Um die Anzahl der Sprengungen möglichst gering zu halten, kam auf dieser Baustelle Deutschlands größte Flächenfräse zum Einsatz. Rund 321.000 m3 Aushub kann an Ort und Stelle wieder verwendet werden. „Zum Beispiel für neue Lärmschutzwälle beim ohnehin anstehenden Autobahnausbau. An das Verfüllmaterial entlang der Tunnelröhre werden hohe Anforderungen gestellt“, so Udo Behrendt.

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