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Archiv 19. April 2016

Vattenfall will Braunkohlesparte verkaufen

Vattenfall hat eine Vereinbarung zum Verkauf seiner Braunkohlesparte an den tschechischen Energiekonzern EPH und seinen Finanzpartner PPF Investments am 18. April unterzeichnet.

Auch das Werk Schwarze Pumpe, in dem aus Rohbraunkohle Braunkohlenstaub hergestellt wird, steht wie alle anderen Werke zum Verkauf
Auch das Werk Schwarze Pumpe, in dem aus Rohbraunkohle Braunkohlenstaub hergestellt wird, steht wie alle anderen Werke zum Verkauf

„Heute haben wir eine wichtige Vereinbarung für Vattenfall unterzeichnet. Der Verkauf unserer Braunkohleaktivitäten ist strategisch wichtig und angesichts der gegenwärtigen und zu erwartenden Marktbedingungen auch unter finanziellen Aspekten richtig. Wir beschleunigen so unseren Umbau zu einer nachhaltigeren Erzeugung von Energie“, sagt Magnus Hall, Vattenfalls Präsident und CEO.

Der Käufer ist ein Konsortium aus zwei Unternehmen. Die tschechische EPH ist ein etablierter europäischer Energiekonzern mit Hauptsitz in Prag und Aktivitäten in West- und Zentraleuropa. EPHs Geschäftsaktivitäten umfassen den Gastransport, die Verteilung von Gas und Strom, Gasspeicherung, Fernwärmenetze sowie die Erzeugung von Wärme und Strom. EPH ist in Deutschland bereits durch seine hundertprozentige Tochter Mibrag im Braunkohlegeschäft aktiv. PPF-Investments ist ein internationales Finanz- und Investmentunternehmen mit Schwerpunkt auf Investitionen in Zentral- und Osteuropa sowie in Asien.

Der Verkauf umfasst alle Kraftwerke und Tagebaue von Vattenfall in Deutschland. Der Käufer übernimmt das Braunkohlegeschäft einschließlich aller Anlagen, Verbindlichkeiten und Rückstellungen. Die Aktiva enthalten Barmittel in Summe von 15 Mrd. Schwedische Kronen. Die Verbindlichkeiten und Rückstellungen unter anderem für Rekultivierungen umfassen insgesamt 18 Mrd. Schwedische Kronen. Die Vereinbarung sieht auch vor, dass bestehende Tarifverträge fortgesetzt werden, genauso wie die betriebliche und unternehmerische Mitbestimmung von Arbeitnehmervertretern.

Der Verkauf der Braunkohlesparte ist ein wichtiger Meilenstein in Vattenfalls Gesamtstrategie, die sich auf die weitere Entwicklung des Windgeschäfts, auf die Fernwärme, Verteilnetze und kundennahe Energiedienstleistungen konzentriert.

Die schwedische Regierung wurde über den geplanten Verkauf informiert. Der schwedische Staat muss als Eigentümer von Vattenfall den Verkauf genehmigen. Die Genehmigung des Verkaufs wird von Seiten der Unternehmen für Ende August erwartet. Außerdem müssen die zuständigen Aufsichtsbehörden zustimmen.

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