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Baustellen

Verkehrsfreigabe des ÖPP-Projektes im Zuge der A 6

Nach fünfeinhalb Jahren Bauzeit wurde der sechsstreifige Ausbau der A 6 zwischen der Anschlussstelle Wiesloch/Rauenberg und dem Autobahnkreuz Weinsberg vollendet. Es ist das größte ÖPP-Projekt in Baden-Württemberg.

Anlässlich der Verkehrsfreigabe der 6spurig ausgebauten A 6 pflanzten (v.l.n.r.) Staatssekretär Michael Theurer, Verkehrsminister Winfried Hermann, Autobahn-Direktorin Christine Baur-Fewson und ViA6West-Geschäftsführer Simon Dony an der Park- und WC-Anlage Sulmtal-Süd einen Baum 
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Das Projekt – eine wichtige Ost-West-Verbindung – wurde im Rahmen eines „Verfügbarkeitsmodells“ umgesetzt. Dabei ist der private Partner ViA6West neben dem Ausbau und der Erneuerung der Autobahn auch für deren Betrieb und die Erhaltung des 47,2 km langen Autobahnabschnitts über 30 Jahre verantwortlich. Ausbau und Modernisierung sind nun – abgesehen von Restarbeiten – termingerecht abgeschlossen. Die vom Bund getragenen Projektkosten belaufen sich inklusive der Aufwendungen für die Erhaltung und den Betrieb über 30 Jahre auf insgesamt 1,3 Mrd. Euro. Die Projektgesellschaft ViA6West ist ein Unternehmen von Hochtief, Dif Capital Partners und Johann Bunte.

Die Baumaßnahme

25,4 km der A 6 wurden seit 2017 von 2 auf 3 Fahrstreifen pro Fahrtrichtung unter laufendem Verkehr ausgebaut. Neben dem Ersatzneubau des Neckartalübergangs, mit insgesamt 1,3 km der längste Autobahnbrückenzug im Bundesland, wurden 81 weitere Bauwerke, darunter Über- und Unterführungen, Durchlässe, Verkehrszeichenbrücken, Lärmschutzwände sowie Regenrückhaltebecken saniert bzw. errichtet.

Beim Ausbau wurde Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. Das beim Rückbau der Fahrbahn angefallene Fräsgut wurde größtenteils wiederverwendet. Der beim Brückenabbruch gewonnene Stahl und Beton wurden getrennt und wieder dem Stoffkreislauf zugeführt. Eine der größten Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen des Projektes wurde auf der Gemarkung der Gemeinde Offenau umgesetzt. Auf 36.000 m2 wurde ein neuer Lebensraum für Insekten, Vögel, Fische und Amphibien geschaffen. Die naturnahe Auenlandschaft sowie die Aufweitung des Neckars tragen wesentlich dazu bei, den Naturhaushalt zu verbessern.

Gelungene Zusammenarbeit

Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, charakterisierte anlässlich der Freigabe das Projekt als „ein gelungenes Beispiel öffentlich-privater Partnerschaft.“ Denn in einem „beachtlichen Tempo für ein Projekt einer hier bisher nicht gekannten Größenordnung“ wurde die Autobahn ausgebaut und modernisiert und insbesondere das Nadelöhr Neckartalübergang sehr ansprechend gestaltet: Auch Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann lobte die partnerschaftliche und konstruktive Zusammenarbeit. „Als die Projektgesellschaft Bau und Betrieb der Projektstrecke übernahm, konnte sie auf die wichtige Vorarbeit des Landes aufbauen: Denn Grunderwerb und Baurecht lagen zu großen Teilen bereits vor. Auch bei der baulichen Umsetzung wurde das Konsortium bis zum Übergang an die Autobahn GmbH engmaschig von der Straßenbauverwaltung des Landes unterstützt.“ Dem Neckartalübergang sowie weiteren Ingenieurbauwerke verlieh Christine Baur-Fewson, Direktorin der Niederlassung Südwest der Autobahn GmbH des Bundes, den Titel „ingenieurtechnischen Meisterleistungen“. Mit seinen 1,3 km ist der Neckartalübergang bei Heilbronn der längste Autobahnbrückenzug in Baden-Württemberg. Größte Einzelteile sind die 12 „Wellen“: 26 m lang, 8 m hoch und 130 t schwer. Ebenfalls rekordverdächtig: Die Gesamtlänge aller Schweißnähte beträgt pro Brückenhälfte 38,9 km.

Mit der Freigabe steht ein weiterer leistungsfähiger Abschnitt zur Verfügung, der auch zukünftigen Verkehrslasten gewachsen ist. Simon Dony, Geschäftsführer der ViA6West GmbH & Co. KG dankte allen, die in den vergangenen Jahren zum Gelingen dieses Projektes beigetragen haben und versprach: „Wir sorgen auch in den nächsten 24 Jahren dafür, dass die Strecke zuverlässig funktioniert.“ Und „die Autobahn GmbH plant bereits die nächsten Bauabschnitte in Baden-Württemberg und Bayern, um die A 6 an die Anforderungen an eine transeuropäische Ost-West-Achse anzupassen“, versicherte Stephan Krenz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Autobahn GmbH des Bundes. (MAI/RED)

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