Weiterbau der A 39
Die Planung der A 39 im Nordkreis Gifhorn war Thema eines Informationsabends in der Stadthalle Wittingen. Damit trug die Landesbehörde die Einzelheiten der aktuellen Autobahnplanung im Wittinger Raum, die bislang in Arbeitskreisen mit Fachleuten erörtert wurden, direkt in die Öffentlichkeit.
Eines der Themen war die vorgesehene, leichte Verschiebung der vom Bund bestimmten Autobahntrasse im Grenzbereich der Landkreise Uelzen und Gifhorn. Grund hierfür ist die Bewahrung der durch die FFH-Richtlinie der EU geschützten, seltenen Libellenart „Vogel-Azurjungfer". Das im Bereich des Ziegeleigrabens bei Wollerstorf gefundene Vorkommen war Anlass für eine Untersuchung von vier alternativen Trassenvarianten der A 39 in den betroffenen Planungsabschnitten im vergangenen Sommer. Als Ergebnis dieser Variantenuntersuchung wird die Trasse der A 39 im Bereich Glüsingen und südlich Wollerstorfs um bis zu 100 m nach Osten verlegt. Diese Variante hat sich nach Behördenangaben als die beste gerade im Hinblick auf eine mögliche Lärmbelastung der genannten Ortschaften und Einzelbebauungen herausgestellt. Die Lärm-Grenzwerte der aktuellen 16. Bundesimmissionsschutzverordnung würden hier vollständig eingehalten.
Die Fachleute der Landesbehörde stellten außerdem die entlang der Autobahn geplanten Parkplatz-Anlagen mit WC (so genannte PWC-Anlagen) vor. Danach soll eine solche Anlage südwestlich von Wollerstorf entstehen, eine weitere 16 km weiter südlich westlich des Automobil-Testgeländes. Bei Wollerstorf sollen auf der PWC-Anlage beidseits der geplanten Autobahn 100 Lkw-Parkstände geschaffen werden, westlich des Automobil-Testgeländes insgesamt 54 Lkw-Parkstände. Auch hier würden die vorgeschriebenen Lärm-Grenzwerte beachtet.
Im Bereich Wittingen wird die A 39 zwei Anschlussstellen erhalten: eine westlich von Glüsingen zur Anbindung der B 244, eine nordöstlich von Eutzen zur Anbindung der L 286. Dies bringe nach Aussage der Behördenvertreter die beste verkehrliche Lösung für Wittingen.
Weiteres Thema des Informationsabends war die Neuordnung der Wirtschaftwege und die Darstellung der zu errichtenden Brücken.
Die weitere Planung der A 39 soll im Abschnitt 5 (Bad Bodenteich bis Wittingen) in der ersten Jahreshälfte 2014 und im Abschnitt 6 (Wittingen bis Ehra) in der zweiten Jahreshälfte 2013 abgeschlossen sein. Die Entwürfe, die in den Geschäftsbereichen Lüneburg beziehungsweise Wolfenbüttel der Landesbehörde erarbeitet werden, müssen anschließend vom Bundesverkehrsministerium genehmigt werden und gehen dann in die Planfeststellungsverfahren, mit denen die rechtliche Grundlage für den Bau geschaffen werden soll.
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