Züblin Timber gewinnt Innovationspreis 2022 des BBIV
Für ihre aufwendigen Sonderschalungen im neuen Stuttgarter Hauptbahnhof wurde Züblin Timber beim diesjährigen Innovationspreis des Bayerischen Bauindustrieverbands (BBIV) mit dem zweiten Platz gewürdigt.
Die Jury mit Vertretern aus Bauindustrie, Wissenschaft und Landespolitik beurteilte die Einreichungen nach Kriterien wie Innovationswert, bauwirtschaftlicher und gesellschaftlicher Mehrwert, wirtschaftliche Skalierbarkeit sowie nachhaltiges Potenzial. Aufgrund der vielen hochkarätigen Einreichungen wurden in diesem Jahr der zweite und dritte Platz jeweils zweimal vergeben.
Innovation am Stuttgarter Tiefbahnhof
Die 28 Kelchstützen im Stuttgarter Bahnhof sind auf mehreren Ebenen eine bautechnische Innovation. Neben ihrer grundsätzlich komplexen Geometrie variieren die imposanten Stützen in Form, Neigung und Länge und dürfen sich trotz Temperaturschwankungen nur minimal verformen. Das Züblin Timber-Projektteam setzt deshalb in weiten Teilen auf neu entwickelte Produktionsprozesse. Die rd. 500 dreidimensionalen Einzelteile aus Leno-Brettsperrholz werden im Aichacher Werk parametrisch konstruiert und mit eigenmodifizierten Industrierobotern gefräst und anschließend beschichtet. Die Qualitätssicherung erfolgt mithilfe eines 3D-Laserscanners und durch die Integration in eine BIM 5D-Umgebung mit geschlossenem Datenworkflow.
Auf der Baustelle werden die fertigen Einzelteile in variierenden Kombinationen in bis zu 20 Einsätzen verwendet, was den Materialverbrauch maßgeblich reduziert. Jede Kelchstütze ist bis zu 13 Meter hoch und besteht aus bis zu 58 Einzelteilen. Der Robotik-Einsatz sowie das spezielle Herstellungsverfahren ermöglichen die Produktion von besonders großen Schalungselementen, die in kurzer Zeit passgenau montiert werden können. Diese Präzision und Formgebung sind bei Bauteilen in dieser Größenordnung bisher einmalig.
Mit dem ingenieurtechnischen Know-how von Züblin Timber und den modernen Bemessungsmethoden entstehen leistungsfähige und besonders präzise Sonderschalungselemente aus Holz, die ganz neue Möglichkeiten in der architektonischen Gestaltung eröffnen. Tragwerke – insbesondere schlanke Schalenstrukturen, wie die neue Halle des Stuttgarter Hauptbahnhofs – können sehr materialeffizient und ressourcenschonend hergestellt werden. Interessant ist das System auch für Infrastrukturbauwerke, wie Wasserkraftwerke, die nach strömungstechnischen Gesichtspunkten errichtet werden können, ohne auf die Zwänge von konventionellen Schalungssystemen Rücksicht nehmen zu müssen. (HS)
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