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Archiv 28. Januar 2015

Bis zu 4,6 Mio. überschüssige Wohnungen

Laut einer Studie im Auftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) nehmen Wohnungsleerstände in Deutschland zu. Bis zum Jahr 2030 könnten bis zu 4,6 Mio. überschüssige Wohnungen entstehen, sollten Bestandsimmobilien nicht saniert oder nicht mehr sinnvoll nutzbare Gebäude abgerissen werden.

Bis zum Jahr 2030 knnten bis zu 4,6 Mio. berschssige Wohnungen entstehen.
Bis zum Jahr 2030 knnten bis zu 4,6 Mio. berschssige Wohnungen entstehen.

Aus der Studie "Aktuelle und zukünftige Entwicklung von Wohnungsleerständen" geht hervor, dass 2011 deutschlandweit 1,72 Mio. Wohnungen in Wohngebäuden leer standen. Betroffen sind vor allem Regionen, in denen die Bevölkerungszahl stark zurückgeht. Die Kluft zwischen den regionalen Wohnungsmärkten werde sich weiter verstärken. In den Räumen mit Bevölkerungsrückgang dürften den Szenarien der Studie zufolge ohne Abriss und Bestandsmaßnahmen 12 bis 17 % der Wohnungen leer stehen. In Wachstumsregionen hingegen werde die anhaltend hohe Nachfrage diese Wohnungsüberhangquote auf einem niedrigen Niveau um 4 % halten. Insgesamt könnte sich bis zum Jahr 2030 bundesweit ein Wohnungsüberschuss von 3,3 bis 4,6 Mio. aufbauen

Unterschiede sehen die Autoren der Studie bei den Wohnungsmarktsegmenten. Besonders hoch bleibe die Leerstandsquote laut den Berechnungen im Geschosswohnungsbau. Die Wissenschaftler empfehlen, den Rückbau von Beständen in schrumpfenden Regionen mit Hilfe der Programme der Städtebauförderung fortzuführen und gleichzeitig Strategien für eine nachfragegerechte Entwicklung der Bestände auszubauen. Das Augenmerk gelte auch einer Verringerung von Leerständen in Innenstädten und Stadtzentren, um diese als attraktive Standorte der Kommunen zu stärken. In ländlichen Regionen komme es darauf an, die Städte mittlerer Größe als regionale Zentren weiter gezielt zu unterstützen.

Die Studie "Aktuelle und zukünftige Entwicklung von Wohnungsleerständen" hat das Forschungsinstitut empirica für das BBSR und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) durchgeführt. Die Wissenschaftler haben auf Basis von Zensus-Daten des Statistischen Bundesamtes, der Bevölkerungsprognose des BBSR und Prognosen zu den Haushalten und der Wohnungsnachfrage die Entwicklung künftiger Wohnungsüberhänge geschätzt.

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