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Tunnelbau 13. Oktober 2020

Durchschlag für die 3. Röhre im Gubristtunnel

Mit dem Bau der 3. Röhre soll die Verkehrssituation beim Gubristtunnel entschärft werden. Ein aussergewöhnliches Bauvorhaben: Es gibt in der Schweiz keinen zweiten Tunnel mit einem Ausbruchsdurchmesser von knapp 16 Metern.

Aktuell wird in einem maschinell unterstützten Vortrieb im Fels (MUF) gearbeitet. Dabei wird das Gestein von einer Teilschnittmaschine (TSM) herausgeschrämt. Sobald ca. 1,5 Meter Gestein ausgebrochen sind, wird die Oberfläche der Tunnelwand mit Spritzbeton fixiert. Danach werden Stahlbögen respektive Felsanker gesetzt und erneut mit Spritzbeton gesichert. Ein Zyklus mit Ausbruch und Sicherung dauert ca. sechs bis acht Stunden. Mit drei bis vier Zyklen im Dreischichtbetrieb wächst der Tunnel täglich um bis zu sechs Meter.

Durchstich in Weiningen ist erfolgt

In Weiningen wurde bereits ein 95 Meter langer Teil der 3. Gubriströhre im Gegenvortrieb bergmännisch ausgebrochen. Davor werden 200 Meter Tunnel im Tagebau erstellt. Parallel dazu wird der neue Halbanschluss Weiningen mit einer zusätzlichen, 100 Meter langen Überdeckung realisiert. Am 23. September ist nun der Durchschlag der dritten Röhre des Gubristtunnel beim Projekt «A1 Ausbau Nordumfahrung Zürich» erfolgt. Der Abschluss der Bauarbeiten ist für 2025 vorgesehen.Die Verkehrsführung durch den Gubrist wird jener des Bareggtunnels entsprechen: Die neue, dritte Röhre ist in Richtung Bern und Basel befahrbar. Die beiden bestehenden Röhren führen den Verkehr in Richtung St. Gallen.

Verladebahnhof

Auf der Seite Affoltern wurde für den Abtransport des Ausbruchmaterials ein temporärer Verladebahnhof mit Anschluss an die SBB-Strecke von Zürich-Affoltern nach Regensdorf erstellt. Über eine Förderbandeinrichtung wird das Tunnel-Ausbruchsmaterial zum Verladebahnhof transportiert und mit Baggern auf Güterzüge geladen. Das Material wird nach Wildegg (AG) transportiert und füllt einen ehemaligen Steinbruch der Zementindustrie auf. Während des Tunnelausbruchs transportieren täglich zwei bis drei Züge mit je 18 Waggons insgesamt rund 700’000 Kubikmeter Gestein nach Wildegg. Damit lassen sich insgesamt gut 160’000 Lastwagenfahrten vermeiden. Nach Bauende wird der Verladebahnhof zurückgebaut.

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