Direkt zum Inhalt
Forschung 31. Juli 2023

Mittelkürzung bei Innovationsförderung gefährdet Mittelstand

Die AiF sieht die für den Bundeshaushalt 2024 geplante Mittelkürzung für die Industrieforschung, insbesondere für die Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF), mit großer Sorge.

Der Hauptgeschäftsführer der AiF, Prof. Dr. Michael Bruno Klein, ist über den Haushaltsentwurf nicht erfreut
Der Hauptgeschäftsführer der AiF, Prof. Dr. Michael Bruno Klein, ist über den Haushaltsentwurf nicht erfreut
Inhaltsverzeichnis

„Gerade auch das Forschungsengagement von kleinen und mittleren Unternehmen muss in Zeiten des aktuellen Transformationsdrucks dringend intensiver unterstützt statt ausgebremst werden“, erklärt der Hauptgeschäftsführer des Forschungs- und Transfernetzwerkes AiF Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen e.V., Professor Michael Bruno Klein. Die Förderung forschender mittelständischer Unternehmen wirkt sich auf die gesamte Gesellschaft aus, stärke nicht nur den Wirtschaftsstandort Deutschland, sondern auch unsere Demokratie. „Der Mittelstand ist nicht systemrelevant – mit 99,5 % Anteil an der deutschen Wirtschaft ist der Mittelstand das System schlechthin“, unterstreicht Klein.

Die Folgen der Etatkürzungen

Im aktuellen Haushaltsentwurf der Bundesregierung für 2024 ist für die Forschungsförderprogramme Industrielle Gemeinschaftsforschung und Inno-Com eine gemeinsame Finanzierung in Höhe von 249,11 Mio. Euro geplant. Gegenüber 270 Mio. Euro in diesem Jahr bedeutet dies eine Reduzierung von nahezu 8 %. Das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) soll ebenfalls um über 10 % auf 629,6 Mio. Euro zurückgehen. Im vergangenen Jahr lag hier das Budget noch bei 700 Mio. Euro.

Etatkürzungen wären das völlig falsche Signal und behindern die Bemühungen, substanzielle Beiträge hin zu einer klimaneutralen und nachhaltigen Wirtschaft zu leisten, von der Dekarbonisierung über die Kreislaufwirtschaft bis zur Digitalisierung.

„Insbesondere die vorwettbewerbliche Industrielle Gemeinschaftsforschung wirkt dem – laut aktuellem BDI-Innovationsindikator – Hauptgrund für die deutsche Innovationsschwäche, der mangelnden Vernetzung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft, proaktiv entgegen. Das IGF-Prinzip ist weltweit einmalig: Unternehmerische Erfahrung und Kompetenz und wissenschaftliche Expertise entwickeln Forschungsergebnisse, die auch branchenübergreifend dem gesamten deutschen Mittelstand zur Verfügung gestellt werden.“, so Klein weiter. Die AiF begleitet und koordiniert die Industrielle Gemeinschaftsforschung im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz. Das Bundeswirtschaftsministerium stellt jährlich 180 Mio. Euro für die Förderung von IGF-Projekten bereit. (MAI/RED)

Anzeige

Passend zu diesem Artikel