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Nassbaggerei 16. Februar 2024

Harter Einsatz im weichen Sand

1991 gründete Hermann Oldewurtel sein Unternehmen für Sandabbau. Neben den eigenen Sandgruben in Dietrichsfeld, Osteraccum und Langefeld in Ostfriesland ist man heute bundesweit im Einsatz, wenn es um Nassbaggerei geht.

In Bookholzberg bei Delmenhorst wurden in wenigen Wochen 100.000 m3 Sand mit Saugbagger gewonnen und in einem Spülfeld zu Weiterverarbeitung abgelegt
In Bookholzberg bei Delmenhorst wurden in wenigen Wochen 100.000 m3 Sand mit Saugbagger gewonnen und in einem Spülfeld zu Weiterverarbeitung abgelegt

Stetiges Wachstum und die Ausweitung der Leistungen sichert heute 22 Mitarbeitenden einen Arbeitsplatz im von Hermann Oldewurtel und Michele Gronewold-Hinrichs geführten Unternehmen. Zum Maschinenpark gehören 5 große Saugbagger und eine größere Anzahl an Kettenbaggern. Die kommen zur Sand- und Kiesgewinnung nicht nur im eigenen Unternehmen, sondern auch für Auftragsarbeiten vor allem in Norddeutschland – aber nicht nur; die Präferenzliste reicht bis in badische Bruchsal bei Karlsruhe – zum Einsatz.

Im Einsatz

Im Auftrag eines Kalk-Sandstein-Produzenten in Bookholzberg bei Delmenhorst wurden von der Hermann Oldewurtel GmbH & Co. KG mit einem Saugbagger in wenigen Wochen rund 100.000 m3 Sand aufgespült. Für das Profilieren des Spülfeldes und für die Bereitstellung des Sandes für die Produktion im KS-Werk setzt Oldewurtel seit Anfang 2023 einen brandneuen Hyundai-Kettenbagger HX220 AL ein. Der bietet bei einem Betriebsgewicht von 22,1 t eine Motorleistung von 129 kW (173 PS) und einem Spitzendrehmoment von 780 Nm gepaart mit einer Losbrechkraft bis zu 165 kN. Schwerstarbeit ist damit kein Problem für ihn.

Ausgerüstet mit 900-mm-Bodenplatten arbeitet er direkt im Spülfeld. „Ein harter Einsatz, denn Nässe und der sehr feine Sand setzen Unterkette, Laufrollen und Turas zu“, berichtet Baggerprofi Oldewurtel. „Aber wir vertrauen auf die Hyundai-Qualität und gehen von einer Standzeit der Laufwerkskomponenten von etwa 2.500 Betriebsstunden aus. Das halte ich für einen guten Wert“. 9 Bodenrollen im Kettenlaufwerk sorgen für Stabilität und mindern den Kettenverschleiß.

Neben der Umstellung des Motors auf Stufe V, die ein neues Design nach sich zog und auch ein neues Kühlsystem mit höherem Luftdurchsatz umfasst, standen bei der Entwicklung HX-Serie – die Kettenbagger mit Einsatzgewichten zwischen 12 bis 52 t umfasst – umfangreiche Neu- und Weiterentwicklungen bei Komponenten und Bedienung im Lastenheft. Je nach Einsatz und bei der Nassbaggerei besonders wichtig, lassen sich Bodenplatten mit 600 bis 900 mm Breite aufziehen. Löffelgrößen zwischen 0,80 und 1,34 m³ werden angeboten und für spezielle hydraulische Anbaugeräte wie beispielsweise Grabenräumlöffel werden Zusatzverrohrungen bis zu den Stielenden angeboten.

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Der Hyundai HX220AL wurde für diesen Einsatz mit breiten Bodenplatten ausgestattet
Der Hyundai HX220AL wurde für diesen Einsatz mit breiten Bodenplatten ausgestattet

Bequemes Arbeiten

Auf dem von 7 auf 8 Zoll vergrößerten Touchscreen Display hat der Bedienende die Möglichkeit, zahlreiche Parameter in übersichtlichen und intuitiv geführten Menüpunkten einzustellen. Das reaktionsschnelle Display ist blendfrei, vibrationsarm und es lässt sich in Neigung und Drehrichtung frei einstellen. Neben Anzeigen und Schaltern lassen sich viele Einstellungen sehr einfach mit einblendbaren Schiebereglern einstellen und mit minimalem Aufwand anpassen. Der Key On Init-Arbeitsmodus ermöglicht es dem Bedienenden, die Einstellung des Anbaugerätemodus zu speichern. Zusätzlich befinden sich 18 konventionelle Tasten unter dem Display zum Aktivieren von Zentralschmierung, Standgas, Arbeitsscheinwerfern etc.

Die drei Arbeitsmodi Eco, Standard und Power sind in der Steuerung hinterlegt und lassen sich per Knopfdruck anwählen. In einer Bibliothek lassen sich per Touchscreen Ölmenge und -druck von bis zu 20 Anbaugeräten hinterlegen. Für besonders anspruchsvolle Anbaugeräte lässt sich die hydraulische Förderleistung durch das Zusammenschalten von zwei Pumpen über das Menü steigern.

Eine Rückfahrkamera wird serienmäßig eingebaut. Optional liefert Hyundai ein System zur besseren Rundumsicht (AAVM), dessen Display eine 360-Grad-Sicht bietet, zusammengesetzt aus den Bildinformationen von vier Kameras. Mit dem Überwachungssystem namens IMOD werden Objekte erkannt, die sich rund um den Bagger bewegen und auf dem Touchscreen visualisiert werden.

Feinschwenken und Schwenksperre sind weitere Features der neuen Hyundai-Baggersteuerung. Viele Komponenten wie Fahr- und Schwenkmotoren fertigt Hyundai nun selbst, was die Integration in das Hydrauliksystem verbessert.

Die Zusatzsteuerkreise sind serienmäßig proportional ausgelegt für feinfühliges Arbeiten mit den Anbaugeräten. (MAI/RED)

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