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Archiv 2. Februar 2015

250 000 Besucher auf der BAU

Die BAU, Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Systeme, hat in ihrer 50-jährigen Geschichte erstmals die Schallmauer von 250 000 Besuchern durchbrochen. Eröffnet wurde die BAU 2015 von Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.

Erffnungsrundgang mit Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin fr Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit am Stand Seele GmbH, Halle C2
Erffnungsrundgang mit Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin fr Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit am Stand Seele GmbH, Halle C2

Zu der schon seit langer Zeit völlig ausgebuchten Fachmesse kamen an sechs Messetagen 251.200 Besucher, das sind über 16.000 mehr als 2013. Es kamen zwar auch mehr Besucher aus Deutschland, der deutliche Zuwachs ist aber den internationalen Gästen zu verdanken. Rund 72.000 Besucher kamen aus dem Ausland, das entspricht einem Plus von 20 Prozent. Auch als „Architektenmesse“ wurde die BAU ihrem Ruf wieder absolut gerecht. Etwa 65.000 Besucher kamen aus Architektur- und Planungsbüros, auch das bedeutet gegenüber 2013 noch einmal ein Plus.
Eröffnet wurde die BAU 2015 von Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Als Umwelt- und Bauministerin betrachte sie es als ihre Aufgabe, dafür zu sorgen, „dass die Wohnkosten bezahlbar bleiben und gleichzeitig der erforderliche Beitrag zum Klimaschutz geleistet wird“, erklärte die Ministerin, die sich viel Zeit für einen Messerundgang nahm und anschließend die BMUB-Konferenz unter dem Titel „Sparst Du noch oder baust Du schon“ eröffnete. Neben der Bauministerin besuchte auch Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, die BAU.

Wohnen, Leben und Arbeiten in der Zukunft

Sparst Du noch oder baust Du schon? fragte auch Andreas Kern, Prsident des Bundesverbandes Baustoffe-Steine Erden e.V. , sein Publikum.Foto: Foto: Messe Mnchen

Das eine große Thema gab es diesmal auf der BAU nicht. Im Vordergrund standen Produkt- und Systemlösungen zur Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz, Umwelt und Ressourcen schonende Materialien und Technologien sowie im Bereich BAU IT das Top-Thema „Building Information Modeling“ (BIM). Abseits technologisch-funktionaler Themen ging es vor allem darum, wie man das Wohnen, Leben und Arbeiten in der Stadt der Zukunft gestaltet. Auch Wohnkomfort war ein Thema.

Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin fr Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit am Stand Xella Baustoffe GmbH, Halle A2Foto: Foto: Messe Mnchen
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Die Aussteller, obgleich verwöhnt von vergangenen Veranstaltungen, zeigten sich beeindruckt von dem anhaltenden Besucherstrom. Viele berichteten von zweistelligen Zuwächsen bei den Kontakten. „Jeder Tag war ein Best-Of, besser als bei allen bisherigen Veranstaltungen“, erklärte Martin Möllmann, Direktor bei Dyckerhoff. Ähnlich äußerte sich Michael Wiessner, Vorstand Vertrieb und Marketing von Saint-Gobain Isover: „Positiv überrascht sind wir von der hohen Besucherfrequenz vom ersten Messetag an. Wir hoffen, möglichst viel von der Euphorie, die wir auf der diesjährigen BAU gespürt haben, ins Tagesgeschäft mitnehmen zu können.“ Auch Bernard Gualdi, Leiter Unternehmenskommunikation bei Braas, berichtete von einem „großen Besucherandrang gleich am ersten Tag.“

Aussteller sind zufrieden

Exponat, Halle A2, Gemeinschaftsstand BETONFoto: Foto: Messe Mnchen

Die noch einmal gestiegene Internationalität der BAU spiegelt sich nicht nur in Zahlen, sondern auch im Feedback vieler Aussteller wider. Dorma-Chef Thomas Wagner: „Die Resonanz war in jeder Hinsicht überwältigend. Knapp 50 Prozent unserer Gäste am Stand kamen aus dem Ausland. Bereits nach dem vierten Messetag konnten wir knapp zehn Prozent mehr Messekontakte verbuchen als 2013. Für uns war die BAU ein absoluter Erfolg.“ Für Thomas Lauritzen von Schüco ist die BAU „für die Baubranche mittlerweile das, was die IAA für die Automobilindustrie ist. Die internationale Ausrichtung der BAU ist einzigartig.“ Schwer beeindruckt zeigten sich auch viele internationale Aussteller, vor allem die Unternehmen aus China. „Positiv überrascht waren wir von der Gesprächsqualität und dass es direkt zu Vertragsabschlüssen kam“, berichtete beispielsweise Scott Lee, Marketing Direktor Guangdong Fenglu Aluminium: „Wir werden definitiv 2017 wieder teilnehmen und auch in China für die BAU werben.“

Auch Naturstein ist fr die Besucher interessant. Foto: Messe MnchenFoto: Foto: Messe Mnchen

Dass die BAU international noch einmal dazu gewonnen hat, geht auch aus der vom Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest durchgeführten Ausstellerbefragung hervor. 90 Prozent der Aussteller, sieben Prozent mehr als vor zwei Jahren, bewerteten die Internationalität der Besucher mit „ausgezeichnet bis gut“. Auch die Besucherfrequenz wurde von den Ausstellern noch besser gesehen als 2013. Bei der Gesamtbewertung der BAU gibt es kaum noch Luft nach oben. Sie wird von fast allen Ausstellern (97 Prozent) mit “ausgezeichnet bis gut“ beurteilt. Interessant: Die neuen Öffnungszeiten wurden sehr positiv bewertet. 85 Prozent sind damit zufrieden. Vor zwei Jahren, als die BAU noch eine halbe Stunde später, nämlich um 18:30 Uhr schloss, lag dieser Wert noch bei 52 Prozent. Keine Änderungen gab es bei der Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Situation. 81 Prozent der Aussteller, exakt so viele wie vor zwei Jahren, sehen sie positiv.

Ausgezeichnete Architektur

Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin fr Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit am Stand Deutsche Steinzeug Cremer amp; Breuer, Halle A4Foto: Foto: Messe Mnchen

Ein Glanzlicht im Rahmen der BAU war erneut die Lange Nacht der Architektur. Gut 30.000 Besucher wollten am Freitagabend 50 Gebäude, architektonische Highlights der Stadt München, im nächtlichen Lichterglanz erleben. Erneut wurden im Rahmen der BAU zahlreiche Preise verliehen, darunter der 1:1 Preis „Das erste Haus“ in Kooperation mit der „Bauwelt“, der WAN Product of the Year Award, der AIT-Innovationspreis, der BAKA-Preis für Produktinnovationen, der Preis „Auf IT gebaut – Bauberufe mit Zukunft“, der Baustoffmarkt-Oskar sowie der Bayerische Ingenieurpreis. Höhepunkt war sicher die Bekanntgabe der Gewinner der Archi-World-Academy, einem Wettbewerb, den die BAU gemeinsam mit dem Architekturportal Archi-World ausgeschrieben hatte. Die zwölf Gewinner, die aus über 1.400 Bewerbern aus aller Welt ausgewählt wurden, dürfen sich über halbjährige Praktika bei internationalen Top-Architekten freuen und zeigten sich begeistert Seite an Seite mit ihren künftigen Arbeitgebern.

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