Heute sammeln wir Oberflächenwasser mit Hilfe von Entwässerungsrinnen aus unterschiedlichen Gründen. In erster Linie zur Entwässerung von Flächen, aber auch zum Schutz der Bauwerke, zum Schutz des Grundwassers, zur Maximierung der Sicherheit auf Straßen, Wegen und Plätzen oder weil eine natürliche Abgabe an das Erdreich durch Versickerung aus technischen oder bodenspezifischen Gründen nicht möglich ist.
Das von Verkehrsflächen abfließende Oberflächenwasser enthält starke Verunreinigungen, die durch Reifenabrieb, Bremsstaub sowie Öl- und Benzinspuren verursacht sind. Ablagerungen von Abgasen auf und an Gebäudeflächen und diffuse Schwermetalleinträge durch Bauelemente tragen heute ebenfalls zur Belastung des Grundwassers bei.
Probate Mittel verbessern
Ob das Wasserhaushaltsgesetz (WHG) als länderübergreifendes Rahmengesetz oder die Landeswassergesetze der Bundesländer in Deutschland. Ob das Merkblatt DWA-M 153 oder die DIN EN 1433. Die unterschiedlichen Gesetze, Verordnungen und Empfehlungen dienen letztlich dem Schutz der Umwelt und bestimmen den Einsatz der Mittel.
Probate Mittel hierfür waren und sind Entwässerungsrinnen. Hergestellt aus Polymerbeton, Beton, Kunststoff oder Metall werden jährlich mehr als 1 Mio. m in Deutschland von namhaften Herstellern abgesetzt. Der Einbau ist einfach, denn aufgrund der modularen Bauweise (übliche Länge von 1 m), lassen sie sich zu einem Strang aneinanderreihen. Wird ein solcher Entwässerungsstrang mit einer Länge von z.B. 50 m verlegt, entstehen ebenso viele Rinnenstöße. Werden diese Schnittstellen nicht abgedichtet, wird das gesammelte Wasser zwar zielgerichtet jedoch nicht ohne Verluste zur Weiterbehandlung bzw. -verwendung abgeleitet. Über die Rinnenstöße kann ein Teil des Wassers in das Erdreich gelangen. Die Entwicklung der Seal-in-Technologie hat ein Ziel: das verunreinigte Oberflächenwasser zu sammeln und möglichst ohne Verluste zur Behandlung oder (Wieder-) Verwendung weiterzuleiten.
Schwachstellen erkennen
Die wichtigsten Fragen zuerst: Was ist dicht, wie wird Dichtheit definiert, und wie können Rinnenstöße dauerhaft und wirtschaftlich abgedichtet werden? Nach DIN EN 1433 muss bei einer Dichtheitsprüfung gemäß Abschnitt 9.3.6. im konstruktiv vorgesehenen benetzten Querschnitt eine Wasserdichtheit für 30 Minuten ± 30 Sekunden nachgewiesen werden. Mit herkömmlichen Rinnen ohne integrierte Dichtung ist dies nur durch einen zusätzlichen Arbeitsgang nach dem Verlegen der Rinnenelemente auf der Baustelle möglich. Geschieht dies nicht, ist die Dichtheit nicht gegeben. So kommt es durch undichte Rinnenstöße zu Schadstoffeinträgen in Boden und Grundwasser. In einem Langzeittest beim IKT in Gelsenkirchen wurde nachgewiesen, dass aus der Aco Drain Multiline mit Seal-in-Technologie kein Wasser entweicht, d.h. im Einbauzustand kein Wasser an das Erdreich abgegeben wird. Damit trägt sie entscheidend dazu bei, belastetes Oberflächenwasser sicher aufzufangen und abzuleiten. Irreversible Schäden in Bauwerken, die Schwächung von Betonfundamenten sowie die Belastung des Grundwassers können so von vornherein verhindert werden.
Die Seal-in-Technologie besteht aus dem Polymerbeton-Rinnenkörper mit dem sogenannten Funktionsabschnitt. In diesem Bereich sitzt die zwei-komponentige Dichtung aus EPDM. Den zweiten Bestandteil bildet der sogenannte Führungsabschnitt aus Polymerbeton, also der wasserführenden Teil des Rinnenelementes. Auf diese Art und Weise wird einerseits die notwendige Dichtfläche für die Dichtung und die damit verbundene Wasserdichtheit gemäß IKT gewährleistet. Im Verbund mit dem wasserführenden Führungsabschnitt aus Aco-Polymerbeton entsteht ein serienmäßig mit Dichtung ausgestattetes Rinnenelement. Alles zusammen macht die erstmals in der neuen Multiline zum Einsatz kommende Seal-in-Technologie aus.
Durch die industrielle Vorfertigung wird neben Zeitersparnis auch ein erhöhter Qualitätsanspruch bedient, der langfristige Schadensvermeidung bietet. Beides kommt sowohl der Umwelt und dem Bauwerk als auch dem Bauunternehmen und dem Bauherrn zu Gute. Dabei sind die Anschaffungskosten der vorgefertigten Rinnenelemente nicht höher als bisher.
Dicht von Anfang an

Regenwasser mit Entwässerungsrinnen dorthin zu leiten, wo es weiterverwendet oder behandelt werden soll, ohne dass ein Teil des verunreinigten Oberflächenwassers auf dem Weg zur Regenwasserbehandlung in den Erdboden unkontrolliert verloren geht: Die neue Aco Drain Multiline Seal in erfüllt diese Forderung, die für andere Bauteile in der Entwässerungstechnik, wie z.B. der Anschluss an Rohrleitungssystemen, schon lange gilt. Mit dem neuen Konzept setzt Aco einen Standard für Entwässerungssysteme im professionellen Tief- und Gala-Bau: Dichtheit von Anfang an, für den Grundwasserschutz und Bauwerkschutz.
Mehr als nur dicht
Die neue Aco Drain Multiline Seal in vereint das Beste aus 40 Jahren Aco-Innovation und der neuen Seal-in-Technologie. In Kombination mit dem wasserdichten, frostsicheren Werkstoff Aco-Polymerbeton und dem serienmäßig integrierten Dichtungsprofil bietet der Hersteller ein dichtes Rinnensystem gemäß IKT-Prüfsiegel.
Durch die glatten Übergänge am Rinnenstoß und die glatte Oberfläche des Polymerbetons erhöht sich die Selbstreinigungsfunktion der Rinne noch einmal deutlich. Die verbesserte Geometrie macht den Rinnenkörper robuster, was sich in optimierten, anwendungsgerechten Einbauempfehlungen niederschlägt: Die Betongüte für den Fundamentbeton konnte für die Belastungsklassen A bis C jetzt durchgängig auf C 12/15 reduziert werden.
Innovatives kommt – Bewährtes bleibt
Ein weiterer Vorteil bei Handling, Transport und Einbau der neuen Rinne: Die Polymerbetonprodukte des Herstellers sind bei gleicher Belastbarkeit leichter als Betonprodukte. Auch das einfache Stecksystem – durch Versetzen der Rinnenelemente von oben – bleibt wie bisher und sorgt für einen effizienten und wirtschaftlichen Einbau. Durch die Verwendung des dazugehörigen Seal in Silikonfetts als Gleitmittel wird das Fügen der Rinnenkörper erleichtert und gleichzeitig für optimale Dichtheit gesorgt.

Zur Aufnahme unterschiedlicher Abdeckungen sind die Rinnenkörper mit einer integrierten Kantenschutzzarge versehen. Diese sorgt im Zusammenspiel mit der schraublosen Rostarretierung Drainlock für ein sicheres Überfahren der Rinnen durch Aufnahme und Verteilung der Lasten auf den Rinnenkörper. Die Arretierung verhindert ein horizontales Verschieben der Abdeckung und ermöglicht eine unkomplizierte Montage und Demontage der Roste. Die neue Aco Drain Multiline Seal in kann mit allen Drainlock-Rosten kombiniert werden. Das breite Programm an Abdeckungen in vielen Formen, Farben und Materialien erfüllt alle Ansprüche an Ästhetik, Funktionalität und Belastung.
Die Zukunft mit Seal-in-Technologie
Serienmäßig mit integrierter Dichtung ausgestattete Entwässerungsrinnen garantieren zukünftig die Dichtheit von Anfang an, für den Grundwasserschutz und den Bauwerkschutz. Mit der Entwicklung der Aco Drain Multiline mit Seal-in-Technologie hat der Hersteller den ersten Schritt eines Stufenprogramms realisiert, dem nach einem verabschiedeten Konzept das Gesamtsortiment der Aco Drain-Entwässerungsrinnen sowohl national als auch international folgen wird. Mit der Präsentation der ersten Entwässerungsrinne mit Seal-in-Technologie auf der Ifat sowie auf der Gala-Bau in Nürnberg wird Aco den Startschuss für die Mission „Serienmäßig dicht von Anfang an“ geben.
Aco auf der Ifat
Halle B 6, Stand 229/328